Lesermail: Münsingen ohne Budget - eine bittere Realität
GFL-Fraktionspräsident Jürg Schacher führt die Diskussion über das (fehlende) Budget von Münsingen weiter.
Jürg Schacher, GFL-Fraktionspräsident
Zuerst zu den Fakten: Das Parlament hat am 24. Oktober 2005 nach ausgiebiger intensiver und kritischer Debatte das vorgelegte Budget 2006 mit 23 gegen 6 Stimmen gutgeheissen. Der grossen Mehrheit im Parlament schien der Voranschlag wohl begründet und momentan bestens verkraftbar. Doch aus Kreisen der unterlegenen Minderheit wurde trotz breiter Zustimmung über die Parteigrenzen hinweg das Referendum ergriffen. Am 9. April muss nun die Münsinger Bevölkerung über das Budget befinden.
Warum ist die momentane Realität so bitter? Erstens muss das budgetlose Münsingen unter erheblichem Druck in kurzer Zeit eine Abstimmung mit u.U. unabsehbaren Folgen über die Bühne bringen. Neben grosser Verunsicherung in der Bevölkerung wird zusätzlich finanzieller und personeller Aufwand verursacht - wäre hier nicht Sparpotential vorhanden? Und zweitens - was besonders schwer wiegt und viel Aerger und Frust ausgelöst hat - darbt die Gemeinde ohne Budget, ist also finanziell blockiert und somit weitgehend handlungsunfähig. Dieser unnötige Zustand ist für Münsingen mit weitherum gutem Ruf beschämend und eines Regionalzentrums unwürdig.
Je länger man sich mit dem Budgetreferendum und dessen unbedachten Konsequenzen (Streichung von Schulprojekten, Absage des erfolgreichen Wirtschaftsforums, keine Unterstützung für Vereine) auseinandersetzt, desto mehr drängt sich der folgende Schluss auf: diese politische Aktion ist eine reine Trotzreaktion, da sie hauruckartig erfolgt und nicht zu Ende gedacht ist. Zum jetzigen Zeitpunkt kann ein Defizit von rund 2,6 Millionen Franken bei einem heute komfortablen Eigenkapital von rund 13,3 Millionen Franken kein echtes Problem darstellen. Allerdings ist es angezeigt, die Finanzen Münsingens längerfristig aufmerksam zu verfolgen und kritisch zu prüfen. Warum nun eigentlich dieses Budgetreferendum? Diese Sachlage ist doch jedem Parlamentsmitglied längst bekannt, und entsprechende Vorstösse sind bereits vorprogrammiert. Genau dazu besitzt ja Münsingen das passende Instrument, nämlich den mehrjährigen Finanzplan. Dort kann, soll und muss auf die finanzielle Entwicklung konstruktiv Einfluss ausgeübt werden. Ein Ablehnen des jetzigen Budgets hingegen wäre nichts anderes als eine destruktive Ueberreaktion und käme einem desaströsen Rundumschlag gleich.
Zum Schluss bleibt mir nur die Hoffnung, dass die negativen Schlagzeilen über das "budgetlose Münsingen" keinen bleibenden Imageschaden zur Folge haben. Ein klares Ja zum Budget 2006 am 9. April würde ein positives Signal aussenden und käme einem Bekenntnis zu einem regional verankerten Stadtdorf Münsingen mit Lebensqualität für alle bei ausgewogener Finanzlage gleich.
[i] Schreiben auch Sie Ihr Lesermail an info@bern-ost.ch!
www.muensingen.ch
Warum ist die momentane Realität so bitter? Erstens muss das budgetlose Münsingen unter erheblichem Druck in kurzer Zeit eine Abstimmung mit u.U. unabsehbaren Folgen über die Bühne bringen. Neben grosser Verunsicherung in der Bevölkerung wird zusätzlich finanzieller und personeller Aufwand verursacht - wäre hier nicht Sparpotential vorhanden? Und zweitens - was besonders schwer wiegt und viel Aerger und Frust ausgelöst hat - darbt die Gemeinde ohne Budget, ist also finanziell blockiert und somit weitgehend handlungsunfähig. Dieser unnötige Zustand ist für Münsingen mit weitherum gutem Ruf beschämend und eines Regionalzentrums unwürdig.
Je länger man sich mit dem Budgetreferendum und dessen unbedachten Konsequenzen (Streichung von Schulprojekten, Absage des erfolgreichen Wirtschaftsforums, keine Unterstützung für Vereine) auseinandersetzt, desto mehr drängt sich der folgende Schluss auf: diese politische Aktion ist eine reine Trotzreaktion, da sie hauruckartig erfolgt und nicht zu Ende gedacht ist. Zum jetzigen Zeitpunkt kann ein Defizit von rund 2,6 Millionen Franken bei einem heute komfortablen Eigenkapital von rund 13,3 Millionen Franken kein echtes Problem darstellen. Allerdings ist es angezeigt, die Finanzen Münsingens längerfristig aufmerksam zu verfolgen und kritisch zu prüfen. Warum nun eigentlich dieses Budgetreferendum? Diese Sachlage ist doch jedem Parlamentsmitglied längst bekannt, und entsprechende Vorstösse sind bereits vorprogrammiert. Genau dazu besitzt ja Münsingen das passende Instrument, nämlich den mehrjährigen Finanzplan. Dort kann, soll und muss auf die finanzielle Entwicklung konstruktiv Einfluss ausgeübt werden. Ein Ablehnen des jetzigen Budgets hingegen wäre nichts anderes als eine destruktive Ueberreaktion und käme einem desaströsen Rundumschlag gleich.
Zum Schluss bleibt mir nur die Hoffnung, dass die negativen Schlagzeilen über das "budgetlose Münsingen" keinen bleibenden Imageschaden zur Folge haben. Ein klares Ja zum Budget 2006 am 9. April würde ein positives Signal aussenden und käme einem Bekenntnis zu einem regional verankerten Stadtdorf Münsingen mit Lebensqualität für alle bei ausgewogener Finanzlage gleich.
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www.muensingen.ch