Lesermail - "Worber Ortsplanung am Scheideweg"

Maja Weiersmüller von der Interessengemeinschaft "IG Worb/Rüfenacht bleibt grün" äussert sich unter dem Titel "Worber Ortsplanung am Scheideweg" zum weiteren Vorgehen bei der Ortsplanungsrevision.

Maja Weiersmüller, IG Worb/Rüfenacht bleibt grün

"OP06+ minus Hinterhaus oder neue Ortsplanung? Zwischen diesen beiden Varianten entscheidet der Grosse Gemeinderat an seiner nächsten Sitzung vom 12. September. Für uns kommt eine Neuauflage der OP06+, in der nur das Hinterhaus von der Einzonung verschont wird, nicht in Frage. In unserem erfolgreichen Kampf gegen die OP06+ ging es nicht nur ums Hinterhaus, sondern um eine generelle Strategieänderung in der Ortsplanung: Stopp der grossflächigen Einzonung von Kulturland und Übergang zu verdichtetem Bauen im bereits überbauten Gebiet.

Die OP06+ minus Hinterhaus ist für uns nur mit flankierenden Massnahmen akzeptabel: Dazu gehören die unverzügliche Erarbeitung eines Verdichtungskonzeptes, inkl. verbindliche Kreditfreigabe durch den Gemeinderat sowie der Verzicht auf die grossen Einzonungen im Richtplan. Damit kommt Worb rasch und kostengünstig zu einer neuen Ortsplanung. Zudem fliessen die Erträge der Mehrwertabschöpfung früher und hängige Bauprojekt können bald realisiert werden. Dies alles kommt der ab 2012 wieder verschlechterten Finanzlage der Gemeinde entgegen. Da die Befürworter der abgelehnten OP06+ immer auf den finanziellen Aspekt und die zeitliche Dringlichkeit hingewiesen haben, treffen wir uns hier mit unseren Gegnern aus dem Abstimmungskampf. Die OP+ minus Hinterhaus hat aber aus unserer Sicht auch Nachteile: Grosse Teile der  Bächumatt und die kleinen Parzelle in Richigen und Vielbringen würden dennoch eingezont.

 

Einer Neuauflage der ganzen Ortsplanung steht die IG skeptisch gegenüber. Einerseits befürchten wir, dass die Betonlobby versuchen wird, in einem zweiten Anlauf doch noch grosse Einzonungen von Kulturland durchzusetzen. Andererseits fallen zusätzliche Kosten von rund Fr. 350'000.- an. Ausserdem wird es Jahre dauern, bis eine neue OP in Kraft tritt und Gelder aus der Mehrwertabschöpfung in die Gemeindekasse fliessen. Das wird vor allem dann der Fall sein, wenn in der neuen OP wieder grosszügig Kulturland eingezont werden sollte und keine oder nur eine ungenügende Verdichtung stattfindet. Dann werden wir wieder das Referendum ergreifen müssen. Und die Zeit arbeitet klar für Ortsplanungen, wie wir und die Mehrheit der Worber Wählerschaft sie anstreben.

 

Die IG wird in jedem Fall mitarbeiten, damit Worb zu einer modernen, Kulturland-schonenden Ortsplanung kommt. Solange dieses Ziel nicht erreicht ist, bleibt die IG bestehen."


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Erstellt: 30.08.2011
Geändert: 30.08.2011
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