Lesermail - "Wislepark: Lügen um eine Million Franken mehr"

Im Lesermail äussert sich der Rüfenachter Christian Bernhart zur Finanzlage des neuen Worber Sport- und Freizeitzentrums Wislepark.

Christian Bernhart, Rüfenacht

"Noch-Gemeindepräsident Niklaus Gfeller wird von den Seinen übers Klee gelobt. Im Besonderen für sein präsidiales Wirken beim Sport- und Freizeitzentrum Wislepark. Anstelle des Lobs ist jedoch bereits Jammer oder gar Wut ausgebrochen, noch bevor die offizielle Bauabrechnung vorliegt.

 

Es pfeifen nicht nur die Spatzen vom Dach des Wisleparks, dass die stolzen 13 Mio. Franken nicht ausreichen. Der Kredit ist bereits aufgebraucht und offenbar musste schon ein Nachkredit geschüttet werden, damit die Angestellten des Wisleparks noch Löhne erhalten und ein ruhiges Weihnachtsfest feiern können.

Das alles war Gemeindepräsident Gfeller vor dem Worber Wahlfest bestens bekannt. Auf Fragen der interessierten Wähler log er sich im Bärensaal einfach heraus und schob Elektriker vor, die offenbar ein paar Kabelmeter noch nicht abgerechnet haben wollen.

 

Hand aufs Herz, was ist das für ein Gemeindepräsident, dem die Ehrlichkeit und der Mut fehlt, zu längst bekannten Mehrkosten zu stehen und diese vor der Gemeinde zu begründen? Die happigen Überschreitungen, teils begründbar, waren schon längst Tatsachen. Warum diese billigen Ausflüchte? Was hier abläuft, ist nicht bloss ein Kommunikationsproblem. Gfeller handelt wie zu Vorzeiten der Gnädigen Herren, selbstherrlich und hinterhältig.

Nicht nur in diesem Grossprojekt. Auch beim Dreiklang verweigerte er der Aufsichtskommission die gesetzlich verankerte Auskunftspflicht. Er beschuldigte sie sogar präventiv des Amtsmissbrauchs ohne Anhaltspunkte zu haben in einem Brief, in dem er mit einer Anzeige drohte. Und zwar ohne seine Gemeinderatskollegen vorher informiert zu haben, nur mit der Unterschrift des Gemeindeschreibers im Schlepptau. Gfeller verkennt die Demokratie. Bei der Aufsichtskommission ist nicht er der Boss, sondern er ist ihr unterstellt und hat Auskunft zu geben.

 

Fazit: Worb braucht einen geradlinigen Gemeindepräsidenten mit Sozialkompetenz. Der bei Grossprojekten auch unternehmerisch denkt. Der einen Umgang pflegt, wie es Jonathan Gimmel bei der Verkehrssanierung vorgezeigt hat. Der seine Kollegen der Nachbarsgemeinden nicht nur zum Gelage einlädt, sondern sie in den Wislepark einbindet. Denn Geben und nehmen, heisst hier die Devise, konkret: Reduktion der Eintrittspeise für Bewohner der Gemeinden, die sich an den Kosten des Wisleparks beteiligen, Sonderangebote für Familien, denen der Eintritt mit Kindern heute schlicht zu teuer ist. Gfellers unverbindliches Lächeln auf den zu vielen Wahlplakaten stösst sauer auf, weil es etwas verspricht, was vier Jahren wohl nur Fassade war. Bald hat Worb nun zum Glück die echte Wahl."


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Erstellt: 13.11.2012
Geändert: 13.11.2012
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