Lesermail - "VIP-Service im Chino Worb"

Der Worber Jean Pierre Peternier schreibt über einen besonderen Abend im renovierten "Chino Worb" - eine halbe Woche nach der rauschenden Eröffnungsfeier...

Jean Pierre Peternier

Der letzte Donnerstag im Januar. 1800 Uhr im Chino Worb. Ein Grüppchen engagierter Chino Worb Mitinitianten bevölkern den Vorraum. Meine Frau und ich sind plötzlich unsicher, ob wir den Termin für den angesagten Film „Laura“ verpasst haben. Denn ausser uns beiden Besuchern scheint niemand mehr da zu sein.

 

Wo am Samstag der Eröffnung „tout Worb“ sich ein Stelldichein gab, ist der Kinosaal heute menschenleer. Keine Fotografen, keine Prominenz, keine Kulturbegeisterten, nur die im fahlen Licht schimmernden goldfarbenen Sponsorenplättchen an den Kinostühlen erinnern an bessere Stunden.

 

Ist der Goldrausch schon vorbei? Wird man den Film trotzdem für uns beide laufen lassen?

 

Man wird. Es hat sich für uns wirklich gelohnt. Der Film, die Darsteller, die Handlung dieses so typischen schwarz-weiss Krimis der Vierzigerjahre. Filmgeschichte vom Feinsten. In der Pause ein Glace und anregende Gespräche mit den Anwesenden der Kino-Crew.

 

Die Pause dauert so ein wenig länger als sonst. „Laura“ läuft weiter und die Spannung steigt. Wer war der Mörder? Wir wollen es nicht verraten, denn am nächsten Sonntag, wieder 1800 Uhr läuft der Streifen noch einmal. Denn die ach so Chino begeisterten Worber sollen selbst darauf kommen. Nur den feinen VIP-Service, den wir heute als die einzigen beiden Besucher erfahren durften, wird dann vermutlich nicht mehr zu geniessen sein. Hoffentlich auch!


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Erstellt: 01.02.2013
Geändert: 01.02.2013
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