Lesermail - "Ja zu Rüfenacht" oder die Diskriminierung der Bevölkerung von Rüfenacht

Stefan Müller aus Rüfenacht äussert sich zur Worber Gemeindeabstimmung vom vergangenen 18. Mai 2014 in Sachen Oberstufen-Zentralisierung.

Stefan Müller

Mit dem Slogan „Ja zu Rüfenacht“ zeigen die SP Worb und ihr „Bildungsminister“ Christoph Moser ihr wahres Gesicht. Sie haben die Abstimmung für sich „gewonnen“, daran gibt’s nichts mehr zu rütteln. Rüfenacht ist die klare Verliererin.

 

Rein arithmetisch ein sauberer demokratischer Prozess. Wie er zustande kam, ist aber äusserst bedenklich und beruht auf perfiden und fiesen Taktiken, wie man es von einer Partei wie der SP nicht erwarten würde.

 

Zum einen wurden kritische Stimmen innerhalb ihrer Partei im Vorfeld zur Abstimmung mundtot gemacht. Zum anderen wurde die betroffene Bevölkerung, sprich Rüfenacht, in keiner Art und Weise berücksichtigt. Man suggerierte an Informationsveranstaltungen in der Turnhalle Rüfenacht, die Bevölkerung ernst zu nehmen. In der Tat waren diese Veranstaltungen Selbstinszenierungen des Bildungsministers mit langen Sermonen.

 

Die zahlreich anwesenden Eltern stellten die Ausführungen Mosers infrage und zeigten mit gehässigen Reaktionen sehr deutlich, was sie von einer solchen Zentralisierung halten.

 

Bildungsminister Moser änderte in der Folge seine Argumentation so, indem er die Sparvorlage in eine Bildungsvorlage umwandelte. Zudem machte er den Worbern Angst, dass sie Ihr Schulmodell ohne Zentralisierung nicht mehr weiterführen können und Mischklassen zu befürchten haben (notabene Mischklassen, die er in der Unterstufe als positiv propagiert). Damit holte er sich die Stimmen von Worb und hatte damit rein arithmetisch Rüfenacht gekonnt ausgespielt.

 

Dass Moser jetzt versucht, den Slogan „Ja zu Rüfenacht“ wie Krümel von seinen Schultern zu wischen, ist wohl rein persönliches politisches Kalkül. Es wird nämlich gemunkelt, dass er sich als nächster Gemeindepräsident positionieren will.

 

Versucht er damit, die Rüfenachter mit einer weiteren Verschleierungstaktik zu beruhigen? Wenn man beobachtet, wie er nach Schulveranstaltungen in Rüfenacht durch den Hinterausgang schleicht und den Direktbetroffenen aus dem Weg geht, muss man dies annehmen. Sein Vorgehen erinnert mich an Zeiten, als die herrschende, elitäre Oberschicht dem Volk erklärte, was gut für es sei.

 

Für mich ist klar, dass eine solche SP nicht mehr wählbar ist. Mit dieser SP wird Rüfenacht und schliesslich auch Worb noch mehr verlieren.

 

Ich hoffe, dass eine andere Partei die Gunst der Stunde nutzt, um auch die Anliegen und Interesse der Rüfenachter effektiv zu unterstützen. Denn es stehen weitere Vorhaben in Rüfenacht an, welche das Dorf Rüfenacht noch weiter ausbluten lassen.

 

Irgendwann werden wir uns fragen müssen, wofür wir in Rüfenacht eigentlich Steuern zahlen. Rüfenacht macht immerhin rund 1/3 der gesamten Worber Bevölkerung aus, was sich auch im Abstimmungsergebnis manifestiert hat.

 

Ja, wir, welche Nein gestimmt haben, fühlen uns in Rüfenacht frustriert und betrogen. Das einzige, was Rüfenacht wohl tun kann, ist, sich massiv zu wehren und zu zeigen, dass wir nicht einverstanden sind. Sei es mit Demos, bei der Wahl unserer lokalen „Volksvertreter“ beim nächsten Urnengang (keine SP mehr), oder mit gezielten Aktionen gegen diese Ungerechtigkeit.


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Erstellt: 27.05.2014
Geändert: 27.05.2014
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