Lesermail - "Grundsätzliches zur Ortsplanung OP06+ in Worb/Rüfenacht"
David Steiner äussert sich zur umstrittenen Ortsplanungsrevision der Gemeinde Worb.
"Nun ist sie also da die neue Ortsplanung OP06+ in Worb! Doch zur grossen Enttäuschung ist daran auch bei näherer Betrachtung nichts Neues zu finden. Es ist dasselbe alte Rezept das zum x-ten Mal aus der Mottenkiste der Verwaltungen hervorgeholt wird: Umzonung von landwirtschaftlicher Fläche in Bauland und damit die Zerstörung von wichtigem Kulturland. Damit geht das Wachstum auf Kosten der Bauern und der Natur munter weiter. Die Lehren aus der Vergangenheit werden, einmal mehr, nicht gezogen und damit eine grosse Chance zu neuen Lösungen in der Siedlungspolitik vertan.
Ja, die 'neue' Ortsplanung zeigt sogar in aller Deutlichkeit auf, dass auch in Zukunft keine Änderung dieser selbstzerstörerischen Entwicklung absehbar ist. Dabei stösst bereits heute die gesamte Infrastruktur an ihre Grenzen und die Probleme mit Verkehr, Lärmbelastung, Abwasser, Lebensmittelproduktion, usw. nehmen weiter zu.
Es sollten besser neue Wege gegangen werden welche die Lebensqualität eines jeden Bürgers ins Zentrum setzen und nicht nur solche welche nur die Erzielung eines maximalen Profits als Triebfeder besitzen.
Daher sollte jeder Bürger, welcher auch in Zukunft in einer schönen, grünen und lebenswerten Gemeinde leben will, gegen die „neue“ Ortsplanung OP06+ in Worb/Rüfenacht einstehen. Damit auch in Zukunft lokale Lebensmittel produziert und konsumiert werden können, ist Kulturland von Nöten, welches jetzt durch solche Umzonungen den Bauern für kurzfristigen Profit aus den Händen gerissen werden soll.
Es ist an der Zeit Stopp zu sagen zu solchen fehl geleiteten Konzepten!
Ausserdem geht auf der einen Seite der grosse Profit an die privaten Bauherren, die Grundeigentümer und die Mietobjektbesitzer. Auf der anderen Seite geht ein grosser Teil der Lebensqualität verloren, und es fällt dafür ein verhältnismässig kleiner Profit an. Somit steht der kleine Bürger am Ende wieder einmal auf der Verliererseite. Dabei wäre die Vernichtung des Kulturlandes gar nicht notwendig, wenn endlich die Möglichkeit der verdichteten Bauweise in bereits überbauten Siedlungsgebieten sich durchsetzen würde. Dadurch würde nicht nur der Boden geschont, sondern es könnten auch erhebliche Kosten in der Infrastruktur eingespart werden und längerfristig würde unter dem Strich ein höherer Profit erzielt werden als dies mit heutigen Konzepten möglich ist.
Dass sich diese Ansicht nicht durchsetzen kann, liegt hauptsächlich in der Bequemlichkeit und Trägheit der Bauwirtschaft und der für die Planung zuständigen Gemeinden, welche keine innovativen Lösungen finden können (wollen?). Jedes Wachstum hat seinen Preis und die Zerstörung von fruchtbarem Land wird eine Rechnung nach sich ziehen, welche die Gesellschaft künftig nicht zu zahlen fähig sein wird.
Deshalb NEIN zur Ortsplanung OP06+!"