Lesermail - "Die Worber Umfahrung soll nun endlich Wirklichkeit werden"

In einem Lesermail äussern sich Ruedi und Marianne Lehmann aus Worb zu den Themen Umfahrung, Lädelisterben und Bärenplatz.

Ruedi und Marianne Lehmann

Leider haben viele Leute die grossen und schnellen Veränderungen, die stattfinden, noch nicht realisiert oder wollen sie nicht wahrhaben. Jedoch können wir die Sorgen der Ladenbesitzer verstehen.

 

Das Lädelisterben ist nicht ein Worber Problem, sondern ein gesellschaftliches Problem. Warum mussten z.B. ein Kleiderladen oder ein bekannter alteingesessener Elektroladen schliessen? Warum haben Papeterien Mühe zu überleben? Die meisten Leute gehen lieber in ein Grosszentrum, wo z.B. das Fernsehgerät günstiger ist – was auch verständlich ist. Zudem werden viele Artikel online im Ausland bestellt. Auch in Zukunft wird es vielen Ladenbesitzer gleich ergehen wie den Landwirten: viele müssen ihren Betrieb schliessen, andere können sich neu orientieren und schaffen es.

 

Seit zehn Jahren haben wir ein Geschäft in Münsingen. Auch dort hat sich in letzter Zeit viel verändert: Geschäfte müssen trotz grossem Durchgangsverkehr schliessen, wie z.B. die Papeterie Jordi, die direkt an der Durchgangsstrasse lag, oder eine Boutique im Zentrum, die sich total umorganisieren musste. In den ersten Jahren hatten wir viel Kundschaft, jedoch müssen auch wir uns überlegen, wie es weitergeht. Die Bauhäuser sind überall; trotz teilweise sehr mangelhafter Beratung haben diese Grosskonzerne Erfolg. Tankstellenshops boomen, obwohl dort die Preise höher sind. Es sind nicht nur die Preise oder die Lage der Geschäfte, die das Überleben entscheiden.

 

In sämtlichen Berichten haben wir kein Wort darüber gelesen, wie es für die Bewohner ist, die an der Bern- oder Bahnhofstrasse wohnen, wo die ersten Lastwagen bereits ab 4 Uhr morgens durchfahren oder abends ab 16 Uhr Staus vor dem Hause haben.

Seit Jahrzehnten warten wir auf eine Umfahrung, die nun endlich Wirklichkeit werden soll! Es kann ja nicht sein, dass, wenn die Umfahrungsstrasse geöffnet wird, die Bernstrasse nachts offen bleibt, und das noch beidseitig, wie es Leute von der IG Bärenplatz vorschlagen! Wer von dieser IG möchte mal für ein paar Wochen an der Bernstrasse wohnen? Im Zentrum von Worb sind diverse Wohnüberbauungen geplant – auch diese Menschen wünschen sich mehr Ruhe und Lebensqualität.

 

Bereits beim Bau des Bärenareals war die Idee vorhanden, den Platz mit einem grösseren Markt zu beleben. Wie viele Stände hat es am Samstag Vormittag?

 

Eine ernsthafte Frage: wieso brauchen wir in Worb noch einen Aldi, da ja das Coop bekanntlich schon von Anfang an nicht sehr mit Kunden verwöhnt war? Wieso können beim Dreiklang-Projekt nicht 3 bis 4 Geschosse unterirdische Parkplätze gebaut werden? Trotz den hohen Kosten für die Einstellhallenplätze könnte dies für eine Beruhigung mithelfen, und nicht mitten im Dorf einen Parkplatz für ca. 100 Autos hinter dem Hotel Sternen – angeblich wegen dem Militär – zu planen. Es wäre sicher möglich, ausserhalb des Dorfes einen Abstellplatz zur Verfügung zu stellen. Zudem glauben wir kaum, dass ein Parkplatz nur für das Militär gebaut wird!

 

Wir wünschen allen Geschäften im Dorfzentrum nur das Beste, ob mit oder ohne Poller.


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Erstellt: 29.11.2015
Geändert: 11.12.2015
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