Lesermail - "Der Worber Rücktritts-Krimi und Lanfranconis Kompassnadel"
Der Worber Heinz Ackermann äussert sich zu den Worber Gemeindewahlen.
Also war im Bund zu lesen (klingt fast wie „also sprach Zarathustra“ (natürlich nur für „Eingeweihte“!): "Seine Kompassnadel, die über Annahme oder Ablehnung der Wahl entscheide, liege derzeit exakt in der Mitte - in welche Richtung sie ausschlagen werde, sei noch offen, sagt der wiedergewählte Guy Lanfranconi (FDP) auf Anfrage."
Und weiter unten im gleichen Artikel: "Die «vorbehaltlose Unterordnung» der Gemeinderäte, die Gfeller in seiner Wahlrede forderte, sei schlicht unrealistisch, sagt er. «Immerhin vertreten die Gemeinderäte einen gewichtigen Teil der Bevölkerung und die drei wählerstärksten Parteien Worbs. Es stört mich, dass der Gemeindepräsident diese Tatsache einfach unter den Tisch fegt», sagt Lanfranconi." Ende Zitate.
Zu Teil 1: Guy Lanfranconi scheint über eine spezielle Kompassnadel zu verfügen. Die meinige zeigt immer nach Norden. Aber sein mehr oder weniger unfreiwilliger Humor soll uns nicht darüber hinwegtäuschen: Ich möchte wetten, auch seine „Nadel“ (wohl eine saumässig stechende) zeigt auch immer auf das gleiche Ziel, das da - nach wie vor der Wahl - heisst: „Abschuss“ des Niklaus Gfeller. Den Hut wird der Star wohl kaum nehmen. Und wenn doch, dann darf man gespannt sein, wie sehr sich die GGR’ler über die Rückkehr des „Lehrmeisters“ freuen werden.
Zu Teil 2: Lanfranconi entlarvt sich selber als einer, der nicht zuhören kann/will. Gfeller sprach von Unterordnung unter das Kollegialitätsprinzip. Lanfranconi weiss das, unterschlägt dies bewusst und insinuiert/unterstellt Gfeller die Forderung nach „vorbehaltloser Unterordnung“ im ihm als Obersten der Swiss Army naheliegenden hierarchisch/miltärisch/martialischen Sinn.
Ich fürchte, die Rückkehr zu einem „Burgfrieden“ kann nur via das Verschwinden des gescheiterten Wahlkampagne-Chefstrategen von der lokalen Politbühne gelingen. Seine „Co-Rebellen“ handelten wahrscheinlich gemäss „Stallorder“ und zeigen auch gar keine Anzeichen von Bösartigkeit - Jonathan Gimmel hat sogar einen absolut anständigen Kampf bestritten - und seine „Niederlage“ wohl der abstrusen Strategie des „Chef-Rebellen“ zu verdanken. Für sie gibt es meines Erachtens keinen Anlass zum Rücktritt.
Aber eben, gewählt ist gewählt. Los werden kann man den angeblich „unheilbar Erkrankten“ (man erinnere sich an die Diagnose des Wahlfest-Gastes aus Rubigen = masslose Selbstüberschätzung) schätzungsweise nur via Volksaufstand (extrem unwahrscheinlich) oder raschen Aufstieg in höchste Polit-Sphären mit nationaler oder internationaler Ausstrahlung.
Da wären wir wieder beim Wunschdenken. Es kann heiter werden, wenn der Gefreite sich mit dem General über das Kollegialitätsprinzip unterhält. Das müsste einen spannenden Film abgeben!