Leichtathletik: London vergessen

Wider Erwarten bestreitet Maja Neuenschwander den Grand Prix von Bern. Die Rückenschmerzen der Marathonspezialistin sind weg, Urheber dürfte ihr Ischiasnerv gewesen sein.

mjs, Berner Zeitung BZ

Der Inhalt der Medienmitteilung erstaunt. Maja Neuenschwander werde den Grand Prix von Bern bestreiten, lassen die Organisatoren verlauten; der Volkslauf findet am übernächsten Samstag statt. Anderthalb Wochen sind vergangen, seit die Bernerin im London-Marathon nach 15 Kilometern kapitulieren musste. Der Rücken schmerzte, die Landesrekordhalterin konnte kaum mehr die Beine anheben. Das Signal des Körpers sei eindeutig gewesen, sie habe keine Wahl gehabt, hielt sie fest. Und erwiderte auf die entsprechende Frage, sie werde nach der Rückkehr eine MRI-Untersuchung über sich ergehen lassen – um Klarheit zu schaffen.

Was nicht restlos gelang. Neuenschwander sagt, sie fische im Trüben, wobei dies nicht nur negativ zu werten sei. Klarheit herrscht insofern, als die 37-Jährige aus Rubigen weiss, dass nichts kaputt ist, die Situation keinen Eingriff erfordert. Die Ärzte gehen von einer Reizung des Ischiasnervs aus, die Ausstrahlung in die Beine deutet auf diesen Befund hin. Mittlerweile verspürt Neuenschwander den Schmerz nicht mehr. «Die Entzündung verschwand so schnell, wie sie gekommen war.» Ihr Entscheid, wider die ursprüngliche Planung den GP Bern zu bestreiten, sei einer für den Kopf. Es gehe im Heimrennen darum, positive Emotionen aufzusaugen, den Frust von London zu vergessen, hält sie fest.

Ziel setzt sie sich keines. Auch weil sie nicht weiss, wie ihr Rücken auf die Belastung während der überaus coupierten zehn Meilen reagieren wird.


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Erstellt: 03.05.2017
Geändert: 03.05.2017
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