Landiswil - "Wir haben alles gegeben, die Nerven behalten und gewonnen"
Marietta Zaugg ist Schweizer Meisterin im Agility-Sport Marietta Zaugg aus Landiswil ist mit ihrer Hündin Rina Schweizer Meisterin im Agility-Sport. Hinter dem Erfolg steckt viel Arbeit, Training aber vor allem auch viel Spass. Die F
Silvia Ben el Warda-Wullschläger, Wochen-Zeitung
Marietta Zaugg und Rina, ihre fünfjährige Malinois-Hündin, sind im Element. In rasendem Tempo überwindet Rina alle Hindernisse und jault dazu vor Erregung. Marietta Zaugg rennt neben ihr her und gibt präzise Kommandos, damit die Hündin den Parcours in korrekter Reihenfolge und möglichst ohne Fehler durchläuft. Ihr absoluter Favorit unter den Hindernissen (Sprunggeräte, Rampen, Tunnel) sind die Slalomstangen. Unglaublich, wie behende und schnell sie diese durchläuft. «Rina ist ein typischer Top- oder Flop-Hund», sagt Marietta Zaugg. «Entweder es läuft super, und wir gewinnen, oder der Parcours wird ein Reinfall.» Eine solche Topleistung erbrachten die beiden an den Schweizer Meisterschaften im Agility-Sport in Avenches. In der Kategorie Large standen sie zuoberst auf dem Podest. «Wir haben alles gegeben, die Nerven behalten und schliesslich gewonnen. Das war ein besonderes Erlebnis. Auch Rina hat gemerkt, dass sie etwas Grosses geschafft hat.»
Freude ist wichtiger als Erfolg
Für Marietta Zaugg ist es wichtig, den Erfolg mit gesundem Ehrgeiz und Menschenverstand zu erreichen. «Ich würde nicht über Leichen gehen, nur um zu siegen. Der Hund ist immer noch ein Tier und keine Maschine. Er soll Freude am Sport haben.» Nicht alle Rassen eignen sich dafür. Schwere, grosse Hunde würden mit dieser Sportart nicht glücklich. Erfolgreicher seien kleine, wendige und schlanke Hunde, erklärt die Agility-Trainerin. So belegten oft Border Collies die ersten Ränge. Oder eben belgische Schäferhunde, zu denen Rina gehört. «Der Hund muss vor allem motiviert sein und gerne spielen und rennen. Er muss aber auch über ein schnelles Denkvermögen verfügen.» Auch die Hundeführer werden gefordert, so wird im Training regelmässig an der Kondition gearbeitet. Gehorsamübungen mit dem Hund gehören ebenfalls dazu. «Der Führer muss den Hund im Griff haben. Es braucht ein Vertrauensverhältnis. Die beiden müssen ein Team bilden.» Dahinter steckt jahrelange harte Arbeit. Marietta Zaugg trainiert dreimal pro Woche und baut bei jedem Spaziergang einige Übungen ein. «Solche Hunde wollen gefordert werden.»
Sportferien für Hunde
Mit Rina wird die 40-jährige Landiswilerin an keinen höheren Wettkämpfen teilnehmen können. Der Stammbaum fehlt, der beispielsweise für eine Weltmeisterschaft nötig ist. Langweilig wird es der zweifachen Mutter dennoch nicht. «Ich will mich in der nächsten Zeit auf meine Zucht konzentrieren. Die Welpen wollen erzogen und später, wenn sie eineinhalb jährig sind, ausgebildet werden.» Der Schweizer Meistertitel bescherte ihr schon zahlreiche Vorbestellungen für Malinois-Welpen, zudem züchtet sie Groenendaels, ebenfalls ein belgischer Schäferhund. Eines der Jungen will sie behalten und für den Agility-Sport ausbilden. Dieses hätte dann den nötigen Stammbaum und könnte später an Weltmeisterschaften starten.
Ihre Liebe zu den Hunden beschränkt sich nicht auf den Agility-Sport oder die Zucht. Marietta Zaugg führt zudem das Hundeferienheim in Landiswil. Auch dort stehen Beschäftigung und Bewegung für die Tiere an oberster Stelle. «Ich halte die Hunde in Rudel und gehe mit ihnen laufen. Viele Ferientiere nehmen bei mir ab, für sie sind es Sportferien.» Braucht sie einmal einen Ausgleich, wendet sie sich gerne ihrer Katze zu. «Bei ihr muss ich nicht dauernd dafür sorgen, dass ich der Chef bin. Katzen lassen sich nämlich gar nichts sagen.»
Tiere trotz Asthma
Ein Leben ohne Tiere könnte sich die erfolgreiche Hundesportlerin und Trainerin nicht vorstellen. Sie nimmt in Kauf, dass sie jeden Abend inhalieren muss. Sie leidet an Asthma und sollte Tiere deshalb eher meiden. Der einzige Kompromis, den sie deshalb eingegangen ist, ist der Verzicht auf Kaninchen. Hunde aber gehören zu ihrem Leben, seit sie zehnjährig ist. «Im Agility habe ich den passenden Sport für mich und die Hunde gefunden. Und das kommt auch wieder meiner Gesundheit zugute.»
Was ist Agility?
pd. Agility, zu deutsch Behändigkeit und Gewandtheit, ist die heute weitverbreitetste Hundesportart. Mit Hilfe von Kommandos, Gesten, Arm- und Handzeichen werden die Hunde ohne Leine und ohne Berührung möglichst schnell, fehlerfrei und in korrekter Reihenfolge durch einen Hindernisparcours geführt. Ein Agility-Durchgang besteht aus etwa 20 Geräten, die Reihenfolge der Geräte wird vom Richter für jeden Durchgang neu festgelegt (Parcoursplan). Grösse, Aussehen und Beschaffenheit der Geräte sind vorgeschrieben. Die Sportart, die Ende der siebziger Jahre in England entwickelt wurde, ist in vielen Punkten mit dem Pferdespringsport zu vergleichen. Es kommt hauptsächlich auf die Schnelligkeit und Geschicklichkeit von Hund und Hundeführer an.
Ein Artikel aus der
www.landiswil.ch
Freude ist wichtiger als Erfolg
Für Marietta Zaugg ist es wichtig, den Erfolg mit gesundem Ehrgeiz und Menschenverstand zu erreichen. «Ich würde nicht über Leichen gehen, nur um zu siegen. Der Hund ist immer noch ein Tier und keine Maschine. Er soll Freude am Sport haben.» Nicht alle Rassen eignen sich dafür. Schwere, grosse Hunde würden mit dieser Sportart nicht glücklich. Erfolgreicher seien kleine, wendige und schlanke Hunde, erklärt die Agility-Trainerin. So belegten oft Border Collies die ersten Ränge. Oder eben belgische Schäferhunde, zu denen Rina gehört. «Der Hund muss vor allem motiviert sein und gerne spielen und rennen. Er muss aber auch über ein schnelles Denkvermögen verfügen.» Auch die Hundeführer werden gefordert, so wird im Training regelmässig an der Kondition gearbeitet. Gehorsamübungen mit dem Hund gehören ebenfalls dazu. «Der Führer muss den Hund im Griff haben. Es braucht ein Vertrauensverhältnis. Die beiden müssen ein Team bilden.» Dahinter steckt jahrelange harte Arbeit. Marietta Zaugg trainiert dreimal pro Woche und baut bei jedem Spaziergang einige Übungen ein. «Solche Hunde wollen gefordert werden.»
Sportferien für Hunde
Mit Rina wird die 40-jährige Landiswilerin an keinen höheren Wettkämpfen teilnehmen können. Der Stammbaum fehlt, der beispielsweise für eine Weltmeisterschaft nötig ist. Langweilig wird es der zweifachen Mutter dennoch nicht. «Ich will mich in der nächsten Zeit auf meine Zucht konzentrieren. Die Welpen wollen erzogen und später, wenn sie eineinhalb jährig sind, ausgebildet werden.» Der Schweizer Meistertitel bescherte ihr schon zahlreiche Vorbestellungen für Malinois-Welpen, zudem züchtet sie Groenendaels, ebenfalls ein belgischer Schäferhund. Eines der Jungen will sie behalten und für den Agility-Sport ausbilden. Dieses hätte dann den nötigen Stammbaum und könnte später an Weltmeisterschaften starten.
Ihre Liebe zu den Hunden beschränkt sich nicht auf den Agility-Sport oder die Zucht. Marietta Zaugg führt zudem das Hundeferienheim in Landiswil. Auch dort stehen Beschäftigung und Bewegung für die Tiere an oberster Stelle. «Ich halte die Hunde in Rudel und gehe mit ihnen laufen. Viele Ferientiere nehmen bei mir ab, für sie sind es Sportferien.» Braucht sie einmal einen Ausgleich, wendet sie sich gerne ihrer Katze zu. «Bei ihr muss ich nicht dauernd dafür sorgen, dass ich der Chef bin. Katzen lassen sich nämlich gar nichts sagen.»
Tiere trotz Asthma
Ein Leben ohne Tiere könnte sich die erfolgreiche Hundesportlerin und Trainerin nicht vorstellen. Sie nimmt in Kauf, dass sie jeden Abend inhalieren muss. Sie leidet an Asthma und sollte Tiere deshalb eher meiden. Der einzige Kompromis, den sie deshalb eingegangen ist, ist der Verzicht auf Kaninchen. Hunde aber gehören zu ihrem Leben, seit sie zehnjährig ist. «Im Agility habe ich den passenden Sport für mich und die Hunde gefunden. Und das kommt auch wieder meiner Gesundheit zugute.»
Was ist Agility?
pd. Agility, zu deutsch Behändigkeit und Gewandtheit, ist die heute weitverbreitetste Hundesportart. Mit Hilfe von Kommandos, Gesten, Arm- und Handzeichen werden die Hunde ohne Leine und ohne Berührung möglichst schnell, fehlerfrei und in korrekter Reihenfolge durch einen Hindernisparcours geführt. Ein Agility-Durchgang besteht aus etwa 20 Geräten, die Reihenfolge der Geräte wird vom Richter für jeden Durchgang neu festgelegt (Parcoursplan). Grösse, Aussehen und Beschaffenheit der Geräte sind vorgeschrieben. Die Sportart, die Ende der siebziger Jahre in England entwickelt wurde, ist in vielen Punkten mit dem Pferdespringsport zu vergleichen. Es kommt hauptsächlich auf die Schnelligkeit und Geschicklichkeit von Hund und Hundeführer an.
Ein Artikel aus der

www.landiswil.ch