Landiswil - Viel Lärm um aufgehobene Brätlistelle
BERN-OST Leser Urs Baumer ist sauer: Im Geissrücken in Landiswil hat der Staatsforstbetrieb eine beliebte Brätlistelle aufgehoben und dabei so einiges falsch gemacht. Die aufgehobene Brätlistelle ist auch im Gemeinderat von Landiswil Thema.
Anina Bundi, anina.bundi@bern-ost.ch
Dass die Brätlistelle im Geissrücken bei Landiswil aufgehoben wurde, stösst nicht nur bei Urs Baumer auf Unverständnis. Auch Samuel Wittwer, Gemeindepräsident von Landiswil, ist enttäuscht: "Es kamen erboste Telefonate aus der Bevölkerung weil der Platz ohne Vorwarnung aufgehoben wurde." Auch der Gemeinderat sei nicht informiert worden, obwohl sich die Brätlistelle auf dem Gemeindegebiet von Landiswil befinde. "Wir sind mit dem Staatsforstbetrieb in Kontakt und hoffen, dass die Stelle reaktiviert werden kann. Das weitere Vorgehen werden wir im Gemeinderat besprechen."
Farbkübel vergraben
BERN-OST Leser Urs Baumer beliess es nicht beim Reklamieren. Er hat bei der Polizei eine Meldung gemacht. Grund dafür ist ein Farbkübel. "Das Gelände unter der abgerissenen Baracke wurde ausgeebnet und ein Farb- bzw. Lackkessel wurde einfach vergraben! Der Lack war noch flüssig", schrieb er in einem Mail an BERN-OST. Bei der Baracke handelte es sich um einen Materialschuppen des Staatsforstbetriebs (SFB).
Und noch mehr fiel dem Einsatzleiter der Feuerwehr Regio Gumm negativ auf: "Ein Tisch und zwei Bänke wurden erst 2013 durch Otto Kuschmann und Hans-Ruedi Graf aus Biglen erstellt. Diese Bänke und der neue Tisch sind verschwunden. Die Materialkosten belaufen sich gemäss Hans-Ruedi Graf auf etwa 400 Franken." Ausserdem sei das Holz der alten Tische und Bänke nicht entsorgt, sondern einfach liegen gelassen worden.
"Es ist einfach schade"
Laut Baumer und Samuel Wittwer ist der Platz von Schulen, Vereinen und Familien rege genutzt worden. Ein Abfallproblem habe man nie beobachtet. "Es ist einfach schade, dass durch den Staatsforstbetrieb solche Naherholungsgebiete, auf diese Art und Weise zerstört werden", findet Baumer.
"Wir räumen auch nicht jedes Ästli weg"
Michael Gloor, Leiter des SFB erklärt die Aufhebung der Brätlistelle: "Die Hütte wurde von uns nicht mehr gebraucht und deshalb abgerissen. Für die Brätlistelle wäre in der Folge niemand mehr verantwortlich gewesen. Da geht es darum, wer dafür haftet, wenn jemandem ein Ast auf den Kopf fällt." Es gebe im Staatswald des Kantons aber etwa 60 Objekte wie Baracken oder Feuerstellen, wo man die Haftung durch einen Vertrag delegiert habe, etwa an Gemeinden. "So eine Lösung wäre auch mit Landiswil eine Option", sagt Gloor.
Zu den anderen Vorwürfen sagt Gloor: "Der Rückbau wurde in unserem Auftrag von einer Drittperson vorgenommen. Das wurde offenbar nicht ganz sauber gemacht." Inzwischen sei der Platz aber sauber und in Ordnung. Vom verschwundenen Mobiliar wisse er nichts. Aber dass man unbehandeltes Holz im Wald liegen lasse, entspreche dem normalen Vorgehen. "Wir räumen beim Holzen auch nicht jedes Ästli weg."
Landiswil oder Arni?
Die Kantonspolizei Bern bestätigt den Eingang einer Meldung wegen deponiertem Abfall am 19. März. Laut Mediensprecher Christoph Gnägi habe ein Besuch vor Ort aber keine Hinweise auf eine strafbare Handlung ergeben, deshalb werde der Vorfall auch nicht weiter verfolgt. Allerdings, so Gnägi, habe man festgestellt, dass sich die betreffende Stelle nicht auf Landiswiler, sondern auf Arner Gemeindegebiet befinde.
Gemeindepräsident Wittwer wäre darüber nicht traurig, wären so doch die Kollegen in Arni für das Problem zuständig. Nach einem Kontrollblick auf die Karte ist er sich aber sicher: "Die Grenze zu Arni ist rund 200 Meter weiter. Die Stelle ist auf Landiswiler Boden. Die Polizisten waren 'äuä' ortsunkundig."
[i] Als Staatswald werden die Wälder bezeichnet, die dem Kanton gehören. Das Waldstück mit der Brätlistelle liegt demzufolge zwar auf Landiswiler Boden, gehört aber mit allem was sich darin befindet dem Kanton.
Farbkübel vergraben
BERN-OST Leser Urs Baumer beliess es nicht beim Reklamieren. Er hat bei der Polizei eine Meldung gemacht. Grund dafür ist ein Farbkübel. "Das Gelände unter der abgerissenen Baracke wurde ausgeebnet und ein Farb- bzw. Lackkessel wurde einfach vergraben! Der Lack war noch flüssig", schrieb er in einem Mail an BERN-OST. Bei der Baracke handelte es sich um einen Materialschuppen des Staatsforstbetriebs (SFB).
Und noch mehr fiel dem Einsatzleiter der Feuerwehr Regio Gumm negativ auf: "Ein Tisch und zwei Bänke wurden erst 2013 durch Otto Kuschmann und Hans-Ruedi Graf aus Biglen erstellt. Diese Bänke und der neue Tisch sind verschwunden. Die Materialkosten belaufen sich gemäss Hans-Ruedi Graf auf etwa 400 Franken." Ausserdem sei das Holz der alten Tische und Bänke nicht entsorgt, sondern einfach liegen gelassen worden.
"Es ist einfach schade"
Laut Baumer und Samuel Wittwer ist der Platz von Schulen, Vereinen und Familien rege genutzt worden. Ein Abfallproblem habe man nie beobachtet. "Es ist einfach schade, dass durch den Staatsforstbetrieb solche Naherholungsgebiete, auf diese Art und Weise zerstört werden", findet Baumer.
"Wir räumen auch nicht jedes Ästli weg"
Michael Gloor, Leiter des SFB erklärt die Aufhebung der Brätlistelle: "Die Hütte wurde von uns nicht mehr gebraucht und deshalb abgerissen. Für die Brätlistelle wäre in der Folge niemand mehr verantwortlich gewesen. Da geht es darum, wer dafür haftet, wenn jemandem ein Ast auf den Kopf fällt." Es gebe im Staatswald des Kantons aber etwa 60 Objekte wie Baracken oder Feuerstellen, wo man die Haftung durch einen Vertrag delegiert habe, etwa an Gemeinden. "So eine Lösung wäre auch mit Landiswil eine Option", sagt Gloor.
Zu den anderen Vorwürfen sagt Gloor: "Der Rückbau wurde in unserem Auftrag von einer Drittperson vorgenommen. Das wurde offenbar nicht ganz sauber gemacht." Inzwischen sei der Platz aber sauber und in Ordnung. Vom verschwundenen Mobiliar wisse er nichts. Aber dass man unbehandeltes Holz im Wald liegen lasse, entspreche dem normalen Vorgehen. "Wir räumen beim Holzen auch nicht jedes Ästli weg."
Landiswil oder Arni?
Die Kantonspolizei Bern bestätigt den Eingang einer Meldung wegen deponiertem Abfall am 19. März. Laut Mediensprecher Christoph Gnägi habe ein Besuch vor Ort aber keine Hinweise auf eine strafbare Handlung ergeben, deshalb werde der Vorfall auch nicht weiter verfolgt. Allerdings, so Gnägi, habe man festgestellt, dass sich die betreffende Stelle nicht auf Landiswiler, sondern auf Arner Gemeindegebiet befinde.
Gemeindepräsident Wittwer wäre darüber nicht traurig, wären so doch die Kollegen in Arni für das Problem zuständig. Nach einem Kontrollblick auf die Karte ist er sich aber sicher: "Die Grenze zu Arni ist rund 200 Meter weiter. Die Stelle ist auf Landiswiler Boden. Die Polizisten waren 'äuä' ortsunkundig."
[i] Als Staatswald werden die Wälder bezeichnet, die dem Kanton gehören. Das Waldstück mit der Brätlistelle liegt demzufolge zwar auf Landiswiler Boden, gehört aber mit allem was sich darin befindet dem Kanton.