Landiswil - Gemeindeversammlung will den Wärmeverbund

Die Gemeindeversammlung von Landiswil hat am Freitagabend der Gründung eines gemeindeeigenen Heizverbundes zugestimmt. Mit 100'000 Franken Aktienkapital soll der Gemeinderat die Wärmeverbund Landiswil AG gründen.

Anina Bundi, anina.bundi@bern-ost.ch

Die Heizzentrale mit einer Leitung von 250 Kilowatt ist im Untergeschoss des ehemaligen Landigebäudes geplant. Das Gebäude gehört der Käsereigenossenschaft Landiswil und wird von verschiedenen Parteien als Lager genutzt. Daran soll sich laut Gemeindepräsident Samuel Wittwer nichts ändern.

 

Ursprünglich ein Projekt der Trachsel Holzbau

Auch das Holzschnitzellager soll unterirdisch zu liegen kommen. Mit Holz versorgen wird es die Trachsel Holzbau GmbH. Eigentümer Thomas Trachsel wollte die Zentrale ursprünglich selber bauen, gab das Projekt aber auf, weil es zu gross wurde.

 

Die Wärme soll schon ab demWinter 2022/23 an vorerst 12, später an 16 Gebäude verteilt, darunter das Schul- und Gemeindehaus und das Alte Schulhaus, in dem die Gemeinde Landiswil Wohnungen vermietet.

 

Darlehen über bis zu 850'000 Franken

Die Aktiengesellschaft soll im Alleinbesitz der Gemeinde bleiben, mindestens vorerst. Es sei nicht ausgeschlossen, dass sich später andere Aktionär:innen beteiligten, sagte Samuel Wittwer. Zusätzlich zum Aktienkapital wird die Gemeinde der AG Darlehen von bis zu 850'000 Franken gewähren. Beides belastet die Gemeindekasse längerfristig nicht.

 

"Voraussschauend und mutig"

Die 30 anwesenden Stimmbürger:innen sagten mit 29 Ja bei einer Enthaltung Ja zur Gründung der AG mit 100'000 Franken Kapital und dem Darlehen von 850'000 Franken. Ausserdem übergaben sie die Kompetenz, alles in die Wege zu leiten dem Gemeinderat.

 

Samuel Wittwer, der ob der Stille nach seiner Präsentation einen Moment lang nicht wusste, woran er war, freute sich über den klaren Entscheid: „Das ist vorausschauend und mutig, ich bin stolz auf euch, merci!“

 

[i] Budget 2022

Das Budget der Gemeinde Landiswil für nächstes Jahr sieht im allgemeinen Haushalt bei Ausgaben von 2'448'435 Franken und Einnahmen von 2'345'360 Franken ein Defizit von 136'080 Franken vor. Investieren will die Gemeinde 214'000 Franken. Darunter die 100'000 Franken für die Gründung der Wärmeverbund Landiswil AG, Arbeiten am Schulhaus und die Sanierung verschiedener Strassen. Die Steuern  bleiben bei 1.85 Einheiten. Budget und Steueranlage wurden einstimmig genehmigt.

 

[i] Finanzplanung 2022-2026

Gemäss Finanzplanung wird die Gemeinde auch in den kommenden Jahren mit einem Defizit abschliessen und so das Eigenkapital langsam auf 300'000 Franken abbauen. Das geschehe bewusst und das Kapital werde immer noch gut in den kantonalen Vorgaben liegen, so Therese Wüthrich. Für die Jahre 2022 bis 2026 sind Investitionen über 1,6 Millionen vorgesehen, darunter wiederum eine Schulhaussanierung und Strassen, ausserdem das Darlehen an den Wärmeverbund.


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Erstellt: 22.11.2021
Geändert: 08.11.2022
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