Kreisgericht Konolfingen - Ursache unklar, Ausgang blutig
Ein 23-jähriger Bodenleger muss sich vor dem Kreisgericht Konolfingen wegen versuchter schwerer Körperverletzung verantworten. Er hatte im Sommer 2007 in Worb einen Jugendlichen mit einem Messerstich verletzt.
Anna Tschannen / Berner Zeitung BZ
Der Gerichtssaal im Schloss Schlosswil mit den geschnitzten Reliefs und den Holzwänden passt mit seiner ländlichen Gediegenheit nicht so recht zum Inhalt des Strafprozesses, der gestern begonnen hat.
Dessen Inhalte sind urbaner Natur: Es geht um Ausgehen, Alkohol und Drogen und die daraus entstehenden Auseinandersetzungen, die oft mit blutigen Nasen enden. Ein 23-Jähriger mit asiatischen Wurzeln muss sich wegen versuchter schwerer Körperverletzung, Körperverletzung mit gefährlichem Gegenstand, Sachbeschädigung, Drohung sowie wegen Verstosses gegen das Waffen- und Betäubungsmittelgesetz verantworten.
Streit mit blutigem Ende
Hauptvergehen des Bauarbeiters ist eine Begebenheit im August 2007, die beinahe tragisch ausgegangen wäre. In einer Bar in Worb gerieten zwei junge Männer aneinander, attackierten sich zuerst verbal, dann mit den Fäusten.
Die Auseinandersetzung kurz vor Mitternacht endete damit, dass der Angeklagte das Messer zog und damit dem Opfer, einem damals 17-jährigen Lehrling, eine Stichwunde in die Seite zufügte. Ein Zentimeter daneben, und das Opfer wäre vermutlich an den Folgen des Streits gestorben.
Weshalb es überhaupt zu dem Konflikt kam, wussten sowohl Täter wie Opfer nicht mehr so genau. Eins habe das andere gegeben, zuerst im Treppenhaus der Bar, dann draussen. Dort seien sie schliesslich aufeinander losgegangen. Es muss sich um Beleidigungen gehandelt haben: «Er bezeichnete mich als Rassisten», sagte das Opfer. Der Täter wiederum gab zu, den Lehrling als «dummen Bauernsohn» betitelt zu haben.
Den effektiven Verlauf des Streits schilderten die beiden völlig unterschiedlich, damit angefangen hat in beiden Versionen der jeweils andere. Zum Messerstich sei es gekommen, sagte der Angeklagte aus, weil er angesichts der ihm feindlich gesinnten Gruppe Angst um sein Leben gehabt habe. Laut dem Opfer haben dessen anwesende Kollegen jedoch erst eingegriffen, als er bereits verletzt war. Getrunken hatten beide etwas, der Angeklagte hatte zusätzlich noch Marihuana geraucht.
Aggressionen in Reitschule
Eine einmalige Aggression des Angeklagten ist die Auseinandersetzung in Worb jedoch nicht: Im selben Prozess werden ihm verschiedene andere Vergehen zur Last gelegt, die ebenfalls im Dunstkreis von Drogen, Alkohol und verletzter Ehre anzusiedeln sind. Die Begebenheiten haben sich alle im Umkreis der Reitschule Bern zugetragen, im Zeitraum von Ende 2006 bis April 2007.
Zur Last gelegt wird ihm die Mittäterschaft an einer Attacke auf die Reitschule, die sich in der Silvesternacht 2006 ereignet hat. Weiter soll er im April 2007 zwei verschiedene Personen attackiert haben, die eine mit einem Messer, die andere mit einer Feuerwaffe.
Der Angeklagte bestritt die Vorwürfe bis hin zur völligen Negation. So sei er in den frühen Morgenstunden eines Freitags zwar unterwegs gewesen, habe aber den Mann, den er attackiert haben soll, überhaupt nicht getroffen. Dieser tritt im Prozess zudem als Privatkläger auf und vertritt die Reithalle. Er wird heute zu den Ereignissen befragt.
«Keine Drogen mehr»
Seit seiner Entlassung aus der Untersuchungshaft im November 2007 arbeitet der Angeschuldigte als Bodenleger. Er verkehrt nicht mehr in der Reitschule und hat nach eigenen Angaben seither die Finger von Drogen gelassen. Das Kreisgericht eröffnet das Urteil voraussichtlich heute.
www.worb.ch
Dessen Inhalte sind urbaner Natur: Es geht um Ausgehen, Alkohol und Drogen und die daraus entstehenden Auseinandersetzungen, die oft mit blutigen Nasen enden. Ein 23-Jähriger mit asiatischen Wurzeln muss sich wegen versuchter schwerer Körperverletzung, Körperverletzung mit gefährlichem Gegenstand, Sachbeschädigung, Drohung sowie wegen Verstosses gegen das Waffen- und Betäubungsmittelgesetz verantworten.
Streit mit blutigem Ende
Hauptvergehen des Bauarbeiters ist eine Begebenheit im August 2007, die beinahe tragisch ausgegangen wäre. In einer Bar in Worb gerieten zwei junge Männer aneinander, attackierten sich zuerst verbal, dann mit den Fäusten.
Die Auseinandersetzung kurz vor Mitternacht endete damit, dass der Angeklagte das Messer zog und damit dem Opfer, einem damals 17-jährigen Lehrling, eine Stichwunde in die Seite zufügte. Ein Zentimeter daneben, und das Opfer wäre vermutlich an den Folgen des Streits gestorben.
Weshalb es überhaupt zu dem Konflikt kam, wussten sowohl Täter wie Opfer nicht mehr so genau. Eins habe das andere gegeben, zuerst im Treppenhaus der Bar, dann draussen. Dort seien sie schliesslich aufeinander losgegangen. Es muss sich um Beleidigungen gehandelt haben: «Er bezeichnete mich als Rassisten», sagte das Opfer. Der Täter wiederum gab zu, den Lehrling als «dummen Bauernsohn» betitelt zu haben.
Den effektiven Verlauf des Streits schilderten die beiden völlig unterschiedlich, damit angefangen hat in beiden Versionen der jeweils andere. Zum Messerstich sei es gekommen, sagte der Angeklagte aus, weil er angesichts der ihm feindlich gesinnten Gruppe Angst um sein Leben gehabt habe. Laut dem Opfer haben dessen anwesende Kollegen jedoch erst eingegriffen, als er bereits verletzt war. Getrunken hatten beide etwas, der Angeklagte hatte zusätzlich noch Marihuana geraucht.
Aggressionen in Reitschule
Eine einmalige Aggression des Angeklagten ist die Auseinandersetzung in Worb jedoch nicht: Im selben Prozess werden ihm verschiedene andere Vergehen zur Last gelegt, die ebenfalls im Dunstkreis von Drogen, Alkohol und verletzter Ehre anzusiedeln sind. Die Begebenheiten haben sich alle im Umkreis der Reitschule Bern zugetragen, im Zeitraum von Ende 2006 bis April 2007.
Zur Last gelegt wird ihm die Mittäterschaft an einer Attacke auf die Reitschule, die sich in der Silvesternacht 2006 ereignet hat. Weiter soll er im April 2007 zwei verschiedene Personen attackiert haben, die eine mit einem Messer, die andere mit einer Feuerwaffe.
Der Angeklagte bestritt die Vorwürfe bis hin zur völligen Negation. So sei er in den frühen Morgenstunden eines Freitags zwar unterwegs gewesen, habe aber den Mann, den er attackiert haben soll, überhaupt nicht getroffen. Dieser tritt im Prozess zudem als Privatkläger auf und vertritt die Reithalle. Er wird heute zu den Ereignissen befragt.
«Keine Drogen mehr»
Seit seiner Entlassung aus der Untersuchungshaft im November 2007 arbeitet der Angeschuldigte als Bodenleger. Er verkehrt nicht mehr in der Reitschule und hat nach eigenen Angaben seither die Finger von Drogen gelassen. Das Kreisgericht eröffnet das Urteil voraussichtlich heute.
www.worb.ch