Kreisel: Bolliger Bevölkerung bestimmt mit
Zylinder, Wappen, Kugel oder Blume? Zwischen diesen vier Vorschlägen zur Kreiselgestaltung kann die Bolliger Bevölkerung wählen. 2017 soll der Kreisel am Sternenplatz entstehen.
Nach einer zähen Anlaufphase beginnt nächstes Jahr die Sanierung der Bolligen- und der Krauchthalstrasse. Für diese Bauarbeiten in Bolligen nimmt der Kanton 5,4 Millionen Franken in die Hand. Sobald die neue Kantonsstrasse gebaut ist, kann der Kreisel beim Restaurant Sternen entstehen. «Die bestehende Ampelanlage ist sehr alt. Der Kanton ist um jeden Tag froh, an dem sie noch funktioniert», sagt Rudolf Burger, Gemeindepräsident (Bolligen Parteilos). «Diese Ampelanlage müsste sowieso ersetzt werden.»
Der Kanton rechnet auf der Bolligenstrasse mit einer geringen Zunahme des Verkehrs. Um den Verkehr zu verstetigen, sah der Kanton einen Kreisel als beste Lösung vor. Der Kreiselschmuck muss zwei Bedingungen erfüllen: Einerseits muss er als Hindernis auffallen, damit die Autofahrer abbremsen. Andererseits ist die Bolligenstrasse aber eine Schwerverkehrsroute. Deswegen muss der Kreisel in Ausnahmefällen hindernisfrei sein, wenn Tieflader, Sattelschlepper oder andere grosse Fahrzeuge vorbeikommen. Diese können nicht gut um die engen Kurven fahren.
Vier Entwürfe
Vor drei Jahren begann das Architekturbüro 3B aus Bern, den Kreisel für den Sternenplatz zu entwerfen. «Wir entwickelten unsere Ideen aufgrund der Rahmenbedingungen des flexiblen Standorts», sagt Franz Bamert von den 3B-Architekten. Es entstanden vier Entwürfe mit den Symbolen Blume, Zylinder, Wappen und Kugel. Die Architekten versuchten, den Kreisel in einen Bezug zur Gemeinde Bolligen zu setzen.
Die Blume kann ihre Blätter öffnen und schliessen. So können Fahrzeuge über die geschlossenen Blütenblätter fahren. «Das ist technisch anspruchsvoll», fügt Bamert hinzu. Der Zylinder ist mit ausgestanzten Wörtern versehen. «Von innen beleuchtet, hat er auch nachts eine schöne Wirkung», sagt Franz Bamert. Der Zylinder ist zudem halbiert und kann auf Schienen verschoben werden. Der dritte Vorschlag ist das Bolliger Wappen in 3-D, «es überzeugt mich am wenigsten», so Bamert.
Der Favorit der Architekten ist die Kugel. «Sie kann symbolisch auf der schrägen Fläche wegrollen, in Wirklichkeit müsste man sie aber im Ausnahmefall ebenfalls wegheben», sagt der Architekt. In der sogenannten Teufelsküche, dem Steinbruch oberhalb der Krauchthalstrasse, wurde im 19. Jahrhundert Sandstein abgebaut. Da die Transportroute beim Sternenplatz vorbeiführte, entstand die Idee einer Sandsteinkugel als Kreiselmittelpunkt. «Leider ist Sandstein zu wenig beständig, deshalb haben wir das Material Stahl ins Auge gefasst. Diese Kugel könnte der Kran einfacher wegheben», so Franz Bamert.
Wer entscheidet
Die Bolliger Bevölkerung wird nun befragt, welcher der vier Vorschläge am besten gefällt. Die Kreiselgestaltung ist ein Teil einer Umfrage. Sie wird einer Stichprobe von 10 Prozent der über 18-jährigen Bolliger und Bolligerinnen vorgelegt. Wer nicht in der Stichprobe gezogen wurde, kann sich übers Internet informieren und per Mail für einen Vorschlag stimmen.
Am Schluss beschliesst der Gemeinderat, welcher Kreisel gebaut wird. «Der Gemeinderat wird sich vermutlich nicht gegen den Favoriten der Umfrage entscheiden, sonst hätte die Bevölkerungsumfrage nicht wirklich Sinn gemacht», sagt Gemeindepräsident Burger.