Konzerte mit Peter Sarbach: Man liebt sie oder man hasst sie

Dieses Wochenende nimmt Peter Sarbach in der Chäsi Gysenstein an zwei Konzerten seine neue Live-CD auf. Wer sich auf einen Abend mit Sarbach einlässt wird nicht nur musikalisch gefordert. Seine Bühnenpräsenz ist absolut. Wer sie nicht hasst, muss sie lieben. Für die Live-Aufnahmen hofft er auf ein Publikum, das ihn liebt.

Anina Bundi, anina.bundi@bern-ost.ch

„Es rumpelt“, beschreibt Peter Sarbach seinen Musikstil. "Man muss das Ohr haben dafür. Und für meinen Humor." Sarbach, auch Pekli genannt, schreibt und singt berndeutsche Lieder und spielt dazu Gitarre.

 

"Eine Minute für die Sponsoren"

 

"Aber es ist viel mehr als Musik." Er erzählt Geschichten. Er kostümiert sich. Legendär sind seine Werbeblöcke. Er macht sich über alles lustig: Handys, den Damenturnverein Bowil, Freimettigen, wo er aufgewachsen ist. Er tut das mit viel Herz und so linkisch, dass es doch lieb tönt. Manchmal ist er so schräg und peinlich, dass man glaubt, sich für ihn schämen zu müssen. Er fällt nie aus der Rolle. Oder aber die ganze Zeit, das ist bei Sarbach schwer zu sagen.

 

Ein Gerumpel

 

Und es ist nicht nur der Humor. Die Musik ist tatsächlich ein Gerumpel. Seine Stimme geht durch Mark und Bein, obwohl die Lieder fein und nicht laut sind. Die Reime und Melodien schrammen immer knapp an dem vorbei, was als harmonisch gilt. Mitsingen ist schwierig. Und auch als entspannende Hintergrundmusik kann man ihn vergessen. Aber wenigstens dauern die Konzerte nicht sehr lange (siehe unten). Und wer die Ohren und Augen öffnet für das Unerwartete, wird nach einer Stunde noch mehr wollen: Mehr von den kleinen Melodien und Geschichten, schauen was er noch aus seinen Taschen hervorzaubert.

 

"Das Härteste vom Härtesten"

 

Musikalische Vorbilder kann Sarbach keine nennen. Er habe früher vorallem Heavy Metal gehört, später Hardcore, Bands wie Napalm Death, „das Härteste vom Härtesten“, wie er sagt. Heute höre er auch viel Folk. Und Tango. „Ich tanze auch, schon seit ein paar Jahren. Und seit kurzem sogar an Tanzveranstaltungen. Inzwischen ist es mir nicht mehr peinlich.“ Sein zweites nächstes Projekt, neben der Live-CD namens „hübscheli“, wird eine Tango CD sein. Er nimmt alte Lieder von sich, arrangiert sie als Tangos und spielt sie mit dem Bandoneon neu ein.

 

Nicht alle mögen seine Auftritte

 

Es sei schwer vorherzusagen, bei welchem Publikum der Funke springe, sagt Sarbach. Er habe auch schon erlebt, dass die Leute während dem Konzert miteinander redeten und kaum auf ihn achteten. In der Chäsi Gysenstein habe er schon öfter gespielt, und es seien immer gute Konzerte gewesen mit einem interessierten Publikum.

 

„Ich spiele in der 3. Liga“, behauptet Sarbach. Früher wurden seine CDs, es sind inzwischen neun, vom Berner Sound Service vertrieben. Die neuen gibt es nur noch bei ihm direkt, an den Konzerten oder übers Internet. Auf der Webseite gottehildi.ch findet man nebst Kontakt- -und Konzertdaten auch Musik, Fotos und sonst noch das eine oder andere kleine Schmuckstück.

 

 

[i] Die Chäsi Gysenstein ist abgelegen aber leicht zu erreichen. Es gibt einen Fahrservice ab Tägertschi und einen Wegbeschrieb online. Die Konzerte am Freitag und Samstag, 6. Und 7. Dezember fangen pünktlich um 21 Uhr an und dauern rund eine Stunde.


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Erstellt: 06.12.2013
Geändert: 06.12.2013
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