Konolfingen - Zentraler Schulort geplant

Zentralisierung als Lösung: In Konolfingen will man einen Teil der Schulhäuser zugunsten eines Neubaus aufgeben. Am Samstag wurde die Bevölkerung informiert und zum Mitdenken aufgefordert.

Ursula Grütter, Berner Zeitung BZ

Konolfingen zählt knapp über 5000 Einwohner und unterrichtet die schulpflichtigen Kinder an fünf Standorten. Das erschwert die Klassenaufteilungen. Doch dies soll sich ändern. Eine Projektgruppe befasst sich seit Mai mit der Planung der künftigen Schule. Und sie schlägt eine Konzentrierung auf zwei hauptsächliche Schulstandorte vor. Diese Idee versuchte die Projektgruppe am Samstag den vierzig Teilnehmern einer Mitwirkungsveranstaltung schmackhaft zu machen. «Wir haben bei allen Schulhäusern einen grossen Sanierungsbedarf», argumentierte Gemeinderätin Ursula Steffen (SP).

Kosten würden also so oder so auf die Gemeinde zukommen. Statt sich mit einem steten Flickwerk zu befassen, habe man nun den Blick auf die nächsten dreissig Jahre erweitert, so Steffen. Nach Ansicht der Projektgruppe drängt sich deshalb eine Zentralisierung der Schulstandorte auf. Nur so könne man den markant steigenden Schülerzahlen und den neuen Unterrichtsformen gerecht werden. Aktuell werden 237 Kinder in dreizehn Unter- und Mittelstufenklassen unterrichtet. Hinzu kommen fünf Kindergartenklassen. Im Jahr 2021 werden es bereits 329 Schüler sein. Dies ohne die Oberstufenklassen gerechnet. Jetzt werden neun solche Klassen geführt, längerfristig rechnet man mit zwölf Klassen. Eine Zentralisierung der Schulstandorte biete mehr Flexibilität bei der Planung des Spezialunterrichts und der Wahlfächer, erklärte Steffen. Zudem könne so die Tagesschule ins gleiche Gebäude integriert werden.

Neubau auf Kirchbühl-Areal

Die Projektplaner stellten an der Veranstaltung zwei mögliche Varianten vor. Favorisiert wird ein Wegzug der Oberstufe aus dem Stockhorn-Schulhaus. Die Oberstufenschüler sollen auf das Kirchbühl-Areal zügeln. Bei dieser Variante ist geplant, das Kirchbühl-Schulhaus abzureissen und durch einen Neubau mit Aula zu ersetzen. Mit ein Grund für den Wechsel ist die Landreserve beim Stockhorn-Schulhaus.

Auf diesem Gelände bestünde Platz für einen Erweiterungsbau. So könnten sämtliche Unter- und Mittelstufenklassen inklusive einer allfälligen Basisstufe am selben Ort vereint werden. Erhält diese Variante den Vorzug, findet im Schulhaus Stalden Werk-, Gestaltungs- und Sportunterricht statt. Zügelt die Oberstufe nicht, kann nicht die gesamte Primarschule im neuen Kirchbühlschulhaus untergebracht werden. Einzelne Klassen müssten weiterhin im Schulhaus Stalden unterrichtet werden. Die Sportstättenplanung ist ausgekoppelt. Diese läuft in einem separaten Verfahren.

Sanierungen und Reorganisationen von Schulen kosten in der Regel viel Geld. Konolfingen hat aus diesem Grund 32 Millionen Franken im Finanzplan ausgewiesen. Es handelt sich dabei um eine erste grobe Prognose. Als Nächstes werden die Stimmberechtigten am 19. November über einen Planungskredit von 500 000 Franken befinden können. Inbegriffen ist dabei der vom Gemeinderat bereits bewilligte Kredit von 200 000 Franken. Die Umsetzung eines möglichen Projektes soll in mehreren Phasen erfolgen.

Verhaltenes Echo

Auf die Idee einer Zentralisierung reagierten die Teilnehmer verhalten. Die Schulwege durch das Dorf wurden als Stolperstein erwähnt, der Wegzug der Schüler aus einzelnen Quartieren bedauert.


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Erstellt: 02.11.2015
Geändert: 02.11.2015
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