Konolfingen - Wo die Käsereien ihre Joghurtdeckeli her haben
KONOLFINGEN: Wo die Käsereien ihre Joghurtdeckeli her haben 100 Jahre Winkler AG, Käserei- und Molkereibedarf Seit hundert Jahren handelt die Winkler AG in Konolfingen mit Labstoffen, Milchbüchli und Co. Dabei setzt der Fa
Marina Felder
Während vier Generationen hat sich die Winkler AG in Konolfingen zum grössten Schweizer Lieferanten für Käserei- und Molkereibedarf gemausert. Beratung und Innovation seien die Stärken des Familienbetriebes. «Wir haben immer die Unzufriedenheit und Verbesserungsvorschläge der Käser ernst genommen», sagt Fritz Rudolf Winkler. Trotz des Käsereisterbens sieht die Firma mit 18 Angestellten der Zukunft positiv entgegen. Dabei verfügt der Geschäftsführer Niklaus Friedrich Winkler, Sohn von Fritz Rudolf Winkler, über zwei Strategien: Die Menge der verarbeiteten Milch sei gleich geblieben, aber die Verarbeitung sei konzentriert worden. Daher müsse man die Grossbetriebe als Kunden gewinnen. Zweitens sieht Winkler im benachbarten Ausland eine erneute Nachfrage nach regionalen Produktionen, deshalb rechnet er auch hier mittelfristig mit einer solchen Rückentwicklung.
Standort Konolfingen bleibt
Die Firma Winkler will auch in Zukunft am Standort Konolfingen festhalten. Zwar nehme die Nachfrage nach Käsereiartikel im angrenzenden Ausland zu, aber mehr als ein Depot möchte der Geschäftsleiter dort nicht eröffnen. Der Exportanteil konnte in den letzten fünf Jahren von fünf auf zehn Prozent gesteigert werden. Davon bleiben 80 Prozent der Lieferungen in Europa. Allerdings hat sich der Export nach Übersee dank dem Internet vereinfacht. Besonders gefragt seien traditionell schweizerische Gebrauchsartikel wie Käsemesser, welche vor Ort nicht hergestellt würden, erzählt der Geschäftsführer.
Bis zum Jahr 1999 bezog die Käseunion ihr Ladensortiment, dazu gehören Messer, Hobel und Bretter, von der Winkler AG. Mit dem Zerfall der Käseunion hat letztere das Sortiment wieder zurückgenommen und vermarktet es seither direkt. Gegenwärtig vertreibt sie über 3600 Artikel, die Hälfte davon stammt aus Schweizer Produktion. Das Angebot reicht von «Folklore»-Artikel wie Järben und Käsetücher über Käseharfen und Milchkessel bis zu Reinigungsmitteln. Ein gewichtiger Teil machen die verschiedenen Lab- und Kulturenmischungen aus, mit welchen sie auch Grosskonzerne wie Emmi und Cremo beliefert. Gleichzeitig bedient die Winkler AG gewerbliche Käsereibetriebe unter anderem mit eigens für sie bedruckten Etiketten und Joghurtdeckeln. Mit der Produktion solcher Kleinmengen zementiert die Firma die Nischentätigkeit, die eines ihrer Markenzeichen darstellt.
Wie alles begann
Es war im Jahr 1905, als gesundheitliche Probleme den damals 40-jährigen Käser Rudolf Winkler zur Rückkehr in die Schweiz zwangen. Nach 20 Jahren Käsertätigkeit in Russland und im heutigen Polen liess er sich in Konolfingen nieder und begann mit Hilfsmitteln zur Käseherstellung zu handeln. Er belieferte Kunden im In- und Ausland. Der Markt mit dem Osten und Amerika zerfiel jedoch mit dem aufkommenden Leninismus, respektive den Exportsperren während des zweiten Weltkrieges.
Sohn Fritz Otto Winkler begann ab 1920 die Kunden vor Ort zu besuchen. Dank seinem technischen Geschick konnte er selber Geräte entwickeln und verbessern. Diese Erfolgsstrategie behielt die Firma bei. Beispielsweise liess die Winkler AG 1985 einen Käsebohrer aus einem Stück herstellen, weil die bis anhin zweiteiligen oft zebrachen. 1950 trat Fritz Rudolf Winkler in die Firma ein und erweiterte die Geschäftsbeziehungen in der Schweiz und im Ausland. 1955 bezog die Firma den heutigen Standort, das Gebäude der ehemaligen Biscuitfabrik Hutmacher. 1975 wurde die Firma Winkler in eine Familien AG umgewandelt. Seit zehn Jahren ist nun die vierte Generation, Niklaus Friedrich Winkler, am Ruder und steuert guten Mutes und mit einem Jahresumsatz von acht Millionen Franken im 2004 ins zweite Jahrhundert der Firmengeschichte.
Ein Artikel aus der
www.winklerag.ch
www.konolfingen.ch
Standort Konolfingen bleibt
Die Firma Winkler will auch in Zukunft am Standort Konolfingen festhalten. Zwar nehme die Nachfrage nach Käsereiartikel im angrenzenden Ausland zu, aber mehr als ein Depot möchte der Geschäftsleiter dort nicht eröffnen. Der Exportanteil konnte in den letzten fünf Jahren von fünf auf zehn Prozent gesteigert werden. Davon bleiben 80 Prozent der Lieferungen in Europa. Allerdings hat sich der Export nach Übersee dank dem Internet vereinfacht. Besonders gefragt seien traditionell schweizerische Gebrauchsartikel wie Käsemesser, welche vor Ort nicht hergestellt würden, erzählt der Geschäftsführer.
Bis zum Jahr 1999 bezog die Käseunion ihr Ladensortiment, dazu gehören Messer, Hobel und Bretter, von der Winkler AG. Mit dem Zerfall der Käseunion hat letztere das Sortiment wieder zurückgenommen und vermarktet es seither direkt. Gegenwärtig vertreibt sie über 3600 Artikel, die Hälfte davon stammt aus Schweizer Produktion. Das Angebot reicht von «Folklore»-Artikel wie Järben und Käsetücher über Käseharfen und Milchkessel bis zu Reinigungsmitteln. Ein gewichtiger Teil machen die verschiedenen Lab- und Kulturenmischungen aus, mit welchen sie auch Grosskonzerne wie Emmi und Cremo beliefert. Gleichzeitig bedient die Winkler AG gewerbliche Käsereibetriebe unter anderem mit eigens für sie bedruckten Etiketten und Joghurtdeckeln. Mit der Produktion solcher Kleinmengen zementiert die Firma die Nischentätigkeit, die eines ihrer Markenzeichen darstellt.
Wie alles begann
Es war im Jahr 1905, als gesundheitliche Probleme den damals 40-jährigen Käser Rudolf Winkler zur Rückkehr in die Schweiz zwangen. Nach 20 Jahren Käsertätigkeit in Russland und im heutigen Polen liess er sich in Konolfingen nieder und begann mit Hilfsmitteln zur Käseherstellung zu handeln. Er belieferte Kunden im In- und Ausland. Der Markt mit dem Osten und Amerika zerfiel jedoch mit dem aufkommenden Leninismus, respektive den Exportsperren während des zweiten Weltkrieges.
Sohn Fritz Otto Winkler begann ab 1920 die Kunden vor Ort zu besuchen. Dank seinem technischen Geschick konnte er selber Geräte entwickeln und verbessern. Diese Erfolgsstrategie behielt die Firma bei. Beispielsweise liess die Winkler AG 1985 einen Käsebohrer aus einem Stück herstellen, weil die bis anhin zweiteiligen oft zebrachen. 1950 trat Fritz Rudolf Winkler in die Firma ein und erweiterte die Geschäftsbeziehungen in der Schweiz und im Ausland. 1955 bezog die Firma den heutigen Standort, das Gebäude der ehemaligen Biscuitfabrik Hutmacher. 1975 wurde die Firma Winkler in eine Familien AG umgewandelt. Seit zehn Jahren ist nun die vierte Generation, Niklaus Friedrich Winkler, am Ruder und steuert guten Mutes und mit einem Jahresumsatz von acht Millionen Franken im 2004 ins zweite Jahrhundert der Firmengeschichte.
Ein Artikel aus der

www.winklerag.ch
www.konolfingen.ch