Konolfingen - Weniger wären mehr
Nur noch sieben Gemeinderäte mit höheren Pensen und mehr Lohn sollen es sein: An einer Podiumsdiskussion blickten Vertreter von BDP, EVP und SP in die Zukunft der Gemeinde.
Zurzeit gibt es in Konolfingen neun Gemeinderäte. Würden sieben genügen? Oder gar nur fünf? Vor dem Mitwirkungsverfahren zur revidierten Gemeindeordnung lud das Freie Forum zu einer Diskussion über das Thema ein. Bereits im Vorfeld hat die Veranstaltung für Aufmerksamkeit gesorgt. Zwar waren alle Parteien eingeladen, FDP und SVP hatten aber abgesagt. Für beide war die Debatte zu früh angelegt (wir berichteten). So kamen nur die Parteipräsidenten von BDP, EVP und SP in die Aula des Oberstufenzentrums, um mit dem Politologen Georg Lutz und dem Moderator und Redaktor dieser Zeitung, Stephan Künzi, zu diskutieren.
Geeignete Personen
Am Anfang einer Reform müsse ein Problem stehen, sagte der Politologe Georg Lutz. An dieser Aussage knüpfte Moderator Künzi an und warf die Frage gleich in die Runde: Was sind die Probleme in Konolfingen? Für Beat Schär (BDP) sind es vor allem die vielen Chefs. Nach dem Motto «zu viele Köche verderben den Brei» würden für die BDP sieben Gemeinderäte genügen, sagte er. Damit würde das Gremium professioneller, und es könnten vermehrt geeignete Leute gefunden werden. So brauche es keine Lückenfüller.
Auch für die SP wären sieben Gemeinderäte die richtige Anzahl. Jedoch müssten die höheren Pensen auch höher entlöhnt werden, so Bernhard Gerber. Nur so sei es auch möglich, ein politisches Amt in eine Karriere einzuplanen. EVP-Präsident Heinz Zingg wollte keine Zahl nennen, äusserte sich aber zur Repräsentation der Parteien in der Regierung: «Es wäre besser, wenn die Parteistärke künftig keinen Einfluss mehr auf die Anzahl Sitze im Gemeinderat hätte», sagte er. Einig waren sich die Anwesenden darüber, dass ein schlankeres Gremium schlagkräftiger wäre und zum Beispiel gegenüber der Nestlé selbstbewusster auftreten könnte.