Konolfingen - Weichen für die Zukunft stellen

Nach fast 15 Jahren soll in Konolfingen wieder ein Blick in die Zukunft geworfen werden: Zentrale Themen sind Ein- und Auszonungen, Landschaft und Verkehr.

Rahel Sahli, Berner Landbote
Werden in Konolfingen in zehn Jahren vielleicht 10‘000 Menschen leben? Können die kleinen Dorfläden ihren Status halten und wird der Bahnhof auch in 20 Jahren noch bedient sein? - Auf solche Fragen gibt es heute keine Antworten, niemand kennt die Zukunft oder kann sichere Prognosen über Wirtschaft und Gesellschaft machen. Doch eins ist bereits jetzt nicht verboten: Vorausschauen und planen.

Und genau das wird in Konolfingen, dem Tor zum Emmental, zur Zeit getan. Zusammen mit einem Planer und der Ortsplanungskomission, die sich aus Vertretern der SVP und FDP zusammensetzt, versucht Gemeindepräsident Peter Moser, die aktuellen Probleme der Gemeinde anzugehen und die Weichen für die Zukunft von Konolfingen optimal zu stellen.

Bau und Verkehr

Das Motto der neuen Ortsplanung weist diverse Schwerpunkte auf. Darunter zum Beispiel die Förderung der Bautätigkeit. Dies soll geschehen, indem eingezontes Bauland (vorab im Zentrum) baureif gemacht und geeignetes Land, im Rahmen der Entwicklungsziele, eingezont wird. «Leider gibt es zahlreiche Landbesitzer, die abblocken und wichtiges Land nicht frei geben», so Moser. Dem will man mit der Einführung einer so genannten Mehrwertschöpfung entgegenwirken. «Mit dieser soll der Eigentümer motiviert werden, das Grundstück möglichst rasch zu nutzen oder zu bebauen», erklärt Moser.

Ein zentrales Ziel der Ortsplanung sei es schliesslich, die Gemeinde nach einem Gesamtkonzept noch attraktiver zu gestalten.

Doch dazu gehört nicht nur die Einzonung und der Bau von Häusern, sondern auch die Klärung der Verkehrsfrage. «Die heutige Situation beim Kreuzplatz ist katastrophal. Wenn fünf Strassen mit einer solchen Verkehrsdichte zusammenkommen, führt das zu Stosszeiten unweigerlich zum absoluten Stillstand», erklärt Moser. Er selber ist darüber erstaunt, dass es an den heiklen Stellen nicht mehr Unfälle gibt, denn er schätzt die Situation als unübersichtlich und gefährlich ein. Leider seien der Gemeinde Konolfingen die Hände weitgehend gebunden, da der Kanton für dieses Problem zuständig sei und er das Projekt aus dem Strassenbauprogramm 2005 - 2008 gekippt habe.
Doch der Gemeinderat will nicht tatenlos bleiben: «Im April findet eine Klausurtagung des Gemeinderates statt. Dort wird der Kreuzplatz mit Kreisoberingenieur Kobi eingehend erörtert. Wir alle wünschen uns eine Lösung, welche den Verkehrsfluss fördert und die optimal zum Dorfbild passt».Vorgesehen ist ein Doppelkreisel, welcher innerhalb des bestehenden Strassenraumes Platz hat.

Dorfqualität und Dorfkern

Unter das Motto der zu überarbeitenden Ortsplanung gehört auch die Förderung der Aussenbezirke. Hier soll ein Bevölkerungsrückgang verhindert und der Zusammenhang in der Gemeinde gestärkt werden. Zudem sieht man eine Aufwertung der Naherholungsgebiete innerhalb und ausserhalb der Bauzone vor. All dies soll nicht zuletzt durch eine Vereinfachung des Gemeindebaureglements ermöglicht werden, womit man sich zum aktuellen Zeitpunkt intensiv beschäftigt.
Von Mai bis August 2005 ist das Mitwirkungsverfahren vorgesehen, dem eine Ausstellung und diverse Informationsveranstaltungen vorausgehen werden.
Das letzte Wort über die Weichenstellung der Gemeinde Konolfingen haben nämlich weder der Gemeindepräsident selber noch der Gemeinderat, sondern das Volk. Vorgesehen ist, dass dieses im April 2006 über die überarbeitete Ortsplanung entscheidet und diese Mitte 2006 in die Genehmigung gehen und in die Tat umgesetzt werden kann - Schritt für Schritt in die Zukunft, heisst dann die Devise.

www.berner-landbote.ch
www.konolfingen.ch

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Erstellt: 17.02.2005
Geändert: 17.02.2005
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