Konolfingen - Wahlen mit brisanter Ausgangslage

In der Konolfinger Politik haben sich zwei Blöcke gebildet. Auf der einen Seite die SVP, auf der anderen die drei kleineren Parteien SP, FDP und EVP. Im Zentrum steht die Kampfwahl ums Präsidium.

Bruno Zürcher / Wochen-Zeitung
Der bisherige Gemeindepräsident Peter Moser, SVP, muss sich einem Urnengang stellen. Die Kandidatur der parteilosen Ursula Burkhalter wird durch die anderen drei Parteien – SP, EVP und FDP – unterstützt. Warum unterstützt die bürgerliche FDP nicht den Kandidaten der SVP? «Die SVP von heute ist nicht mehr dieselbe, wie vor vier Jahren. Gemässigte und liberale Köpfe haben die Partei verlassen», sagt Adrian Zimmermann, Präsident der FDP-Konolfingen. «Deshalb unterstützen wir Ursula Burkhalter.»

Von vier bis 21 Kandidaten

Im Gemeinderat will die FDP ihre beiden Sitze halten; Christoph Zürcher wurde als Vizepräsident bereits still gewählt. Somit will die FDP am 29. November noch einen Sitz holen. Sie tritt dabei mit einer Liste von vier Personen an. «Wir wollten nicht irgendjemand auf die Liste nehmen, sondern Leute, die im Gemeinderat etwas bewirken können», sagt Adrian Zimmermann.

Eine ganz andere Taktik fährt die SVP: Sie geht mit drei Listen mit je sieben Kandidatinnen und Kandidaten ins Rennen. Vor vier Jahren stellte sie noch zwei Listen auf. Auf der dritten Liste findet man lauter junge Personen. «Es war ein rechtes Stück Arbeit, so viele Kandidaten zu finden», sagt Thomas Hofer, Präsident der SVP. Mit Urs Bigler kandidiert lediglich ein Bisheriger für die SVP. Ihr Ziel lautet, neben dem Präsidenten vier Gemeinderäte zu stellen – vor vier Jahren ging ein Sitz an die SP verloren.

Geheimrat statt Gemeinderat

Das Ziel der SP ist es natürlich, diesen zweiten Sitz halten zu können. Der bisherige Stefan Jost kandidiert wiederum für die SP, Anita Lauper kann wegen der Amtszeitbeschränkung nicht mehr antreten. Trotzdem ist SP-Präsident Christoph Moser zuversichtlich: «Wir stehen für eine offene Politik ein und wissen, dass dies in Konolfingen geschätzt wird», sagt Moser. «Die Informationspolitik des Gemeinderates war in der Vergangenheit mangelhaft. Unter Führung von Peter Moser ist der Gemeinderat zu einem Geheimrat verkommen.»

Die EVP gehört in Konolfingen schon lange zum politischen Bild. «Seit 35 Jahren haben wir einen Sitz im Gemeinderat», sagt Präsident Fritz Niederhauser. Wachstumsgelüste hat die Partei weniger. «Wir wollen den Sitz halten und haben mit Annelies Lehmann eine Frau, die ihre Arbeit gut macht.» Auf die Wahl ums Präsidium angesprochen, meint Niederhauser: «Es ist gut, wenn sich Peter Moser einer Wahl stellen muss.» Dass die EVP Ursula Burkhalter unterstütze, sei ein basisdemokratischer Entscheid gewesen, sowohl der Vorstand wie die Hauptversammlung habe die Kandidatur Burkhalter unterstützt.

BDP macht noch nicht mit

Nicht an den Wahlen beteiligen wird sich die BDP, deren Ortsgruppe im Frühling gegründet wurde. «Die Zeit reichte nicht mehr aus, um bereits an den Wahlen teilzunehmen», sagt Beat Schär, der die Ortsgruppe der BDP leitet. «Wir wollten nicht irgendjemand auf die Liste setzen, sondern Personen mit Qualität.» In vier Jahren werde sich die Konolfinger BDP sicher an den Wahlen beteiligen, blickt Schär voraus.

Fehler gefunden?
Statistik

Erstellt: 19.11.2009
Geändert: 19.11.2009
Klicks heute:
Klicks total: