Konolfingen - "Vorratshaltung einst" im Dorfmuseum

Wie konnten eigentlich Lebensmittel ohne Kühlschrank oder Gefriertruhe haltbar gemacht werden? Das Dorfmuseum in Konolfingen zeigt einen interessanten Rückblick in die Vorratshaltung im 19. und 20. Jahrhundert.

Willi Blaser
Wir kennen es nicht anders: Um Gemüse, Fleisch oder Früchte aufzubewahren, behelfen wir uns der modernen Technik des Einfrierens. Aber, Hand aufs Herz, wer hat schon in Dinkelspreu eingemachte oder in Wasserglas eingelegte Eier genossen? In vielen unterschiedlichen Varianten wurden bis ins 20. Jahrhundert Früchte, Beeren, Pilze, Gewürze, Gemüse, Fleisch und Wurst haltbar gemacht. Sei es durch Trocknen, Dörren, Räuchern, Einsalzen, Einsäuren, Einkochen, Einlegen, Rösten, Pressen, Keltern oder Brennen, alles diente der Haltbarmachung.

Aus der römischen Zeit ist das Einlegen in salzhaltiges Wasser oder Essig sowie das Trocknen, Dörren und Räuchern bekannt. Doch auch in jüngster Zeit, in den Kriegsjahren, wurden zum Beispiel Rhabarber, Stachelbeeren oder Krautstiele ohne jegliche Zutaten nur in „frischem Brunnenwasser“ in einer Berner Weinflasche mit Zapfen und Stearin verschlossen aufbewahrt.

Wer kennt es noch, das alte „Fliegenchäschtli“ in dem Vorräte vor Fliegen sicher an einem kühlen Ort aufbewahrt wurden? Oder wer hat schon Kaffee aus Eicheln konsumiert? Dies war damals, in der Krisenzeit, eine wertvolle Alternative.

Auch wenn vieles vergessen ist: Sauerkraut, Konfitüre, Früchte oder Kräuter, Speck und Wurst werden noch heute auf dieselbe Art und Weise haltbar gemacht, vielleicht etwas moderner. In der attraktiven Sonderausstellung „Vorratshaltung einst“ zeigt das Dorfmuseum viele der heute unbekannten Arten der Haltbarmachung.

[i] Sonderausstellung "Vorratshaltung einst" im Dorfmuseum Konolfingen an der Burgdorfstrasse 85. Öffnungszeiten siehe BERN-OST Rubrik "Veranstaltungen" und www.museum-alter-baeren.ch.

www.konolfingen.ch

Fehler gefunden?
Statistik

Erstellt: 28.02.2006
Geändert: 28.02.2006
Klicks heute:
Klicks total: