Konolfingen - Vom Norden in den Süden
Das Orchester Konolfingen bescherte dem Publikum einmal mehr ein eindrückliches Musikerlebnis, diesmal mit Werken aus der Romantik aus Nord- und Südeuropa.
jsg, Wochen-Zeitung
Vom Norweger Edvard Grieg erklangen die beiden Stücke Varen und Norsk. Das erste wurde nach einem Frühlingsgedicht komponiert, das zweite ist ein Seemannslied. Peter Knecht arbeitete die vielen Dynamik- und Stimmungswechsel mit dem Orchester gut heraus. Es vermittelte das nordische Klangbild sehr schön. Auch die fünf Stücke für Streichorchester vom russischen Komponisten Heino Eller wirkten trotz den schwierigen Rhythmen beeindruckend. Die «Sommernacht» des Schweizers Othmar Schoeck rundete die Werke für Streichorchester ab. Ein mystisches, oft gewollt undurchsichtiges Klangbild wurde feingliedrig interpretiert.
Konzertmeister und Solist
Niklaus Vogel, der Konzertmeister, trat in der Romanze op.26 des Norwegers Johan Svendsen und in der Introduktion und Rondo von Camille Saint Saëns als Solist auf. Brillant meisterte er die recht langen Parts, welche vom Orchester meist lediglich mit einem Grundmuster souverän begleitet wurden. Ein Quintett aus fünf jungen Bläsern interpretierte «trois pièces brèves», 1930 vom Franzosen Jacques Ibert komponiert. Technisch versiert, mit viel Einfühlungsvermögen und gutem Zusammenspiel erklangen die kleinen Stücke fast volkstümlich, lüpfig und virtuos. Ein dankbares Publikum honorierte die Darbietungen mit grossem Applaus und erhielt einen Ausschnitt aus der Svendsen-Romanze als Zugabe.