Konolfingen - Unerwarteter Rücktritt aus dem Gemeinderat
Gemeinderätin Therese Schürch tritt per sofort aus dem Gemeinderat zurück. Sie war Chefin der Ressorts Einwohnerdienste und Sicherheit, zu der auch die Feuerwehr gehört. Schürch äussert sich zum Rücktritt.
Therese Schürch (EVP) rutschte im letzten Januar für den zurückgetretenen Hansjörg Kurt in den Gemeinderat nach. Nach einem Jahr hat sie genug und tritt zurück. Der Gemeinderat schreibt in einer Medienmitteilung, dass Therese Schürch ihr Amt aus gesundheitlichen Gründen niederlegt. Er dankt ihr für die geleistete Arbeit und wünscht ihr gute Gesundheit.
Der Tank ist leer
Gegenüber BERN-OST erwähnt Schürch, dass das vergangene Jahr nicht spurlos an ihr vorübergangen sei. Zum Rücktritt sagt sie: "Die Ereignisse im letzten Jahr rund um die Vorkommnisse bei der Feuerwehr zehrten an meinen Kräften. Deshalb entschied ich mich, mein Amt niederzulegen." EVP-Präsident Markus Brunner sagt in einer ersten Stellungnahme: "Es ist sehr schade, aber ich verstehe den Entscheid. Wenn es auf die Gesundheit schlägt, muss man die Konsequenzen ziehen."
Das Fass lief über
In den Beginn von Schürchs Amtszeit fiel die Neu-Organisation von Feuerwehr und Zivilschutz. Der damalige Feuerwehrkommandant Michael Gfeller kündigte seinen Rücktritt an. Bevor der neue Kommandant Andreas Fähndrich seinen Dienst aufnahm, traten Kadermitglieder der Feuerwehr Konofire zurück.
Es hagelte Kritik, weitere Feuerwehrmänner kündigten. An der Gemeindeversammlung im November kam es zur "Kropfleerete". Der Gemeinderat wurde von ehemaligen Mitgliedern der Feuerwehr kritisiert, die Stimmung war aufgeheizt. Jetzt zieht die Ressortchefin Sicherheit die Reissleine und tritt zurück.
Nachfolge bis Ende Monat
Wer auf Schürch im Gemeinderat folgen wird, ist noch offen. Bei den letzten Gemeindewahlen schnitt Jonas Meinen am Zweitbesten ab. Auf der EVP-Liste holte er nach Schürch die meisten Stimmen. Dahinter folgten Samuel Kurt, Anita Richner und Matthias Bläuer. Laut Parteipräsident Brunner wurden die Kandidat:innen am Mittwoch schriftlich angefragt. Man lasse ihnen erst einen Moment Bedenkzeit. Brunner geht davon aus, dass die Nachfolge bis Ende Monat geklärt ist.