Konolfingen - Teenager schickt Ballon in die Stratosphäre
Joel König (14) hat einen Wetterballon gebaut, den er in die Stratosphäre steigen lassen will. Dank GPS und Kamera soll der Ballon dann Luftaufnahmen aus der Region liefern.
Während andere Teens lieber am Computer sitzen oder vor dem TV hocken, hat Joel König ein ehrgeiziges Projekt. Bereits seit mehr als sechs Monaten baut der 9. Klässler an seinem Wetterballon. Das Ziel: Joel will den Ballon am 22. Oktober bis in 30 Kilometer Höhe steigen lassen. In der Stratosphäre wird er dann platzen und die Styroporbox mitsamt GPS, Kamera und Messgeräten wieder Richtung Erde zurücksausen und Bilder aus der Region von oben liefern.
Joel hofft, dass das GPS nicht versagen wird und die Box mit den Messdaten nicht in einen See oder in die Berge stürzen wird. «Dann wäre der ganze Aufwand umsonst gewesen.»
Wichtige Sponsoren
Da so ein Ballon und die dazugehörigen Gadgets nicht gerade billig sind, hiess es für den 14-jährigen Klinken putzen. Ganze Nachmittage sei er durch das Dorf gelaufen und habe nach Sponsoren für sein Projekt gesucht. «Das war für mich der schwierigste Teil, die Leute ansprechen.»
Die Überwindung lohnte sich aber: Mehr als die Hälfte der angefragten Unternehmen sagten zu und unterstützten das Projekt des Schülers mit Beiträgen zwischen 50 und 200 Franken. Selbst die Schule sagte ihm eine kleine Unterstützung zu. So bekam er die 1200 Franken für das Material zusammen.
Vorbereitung auf den Start
Dank Youtube und einer Anleitung aus dem Internet ging das zusammenbauen der einzelnen aus dem Internet bestellten Komponenten aber schnell. Nur zusammengesetzt ist der Ballon noch nicht. «Das mache ich erst kurz vor dem Start, da die Ballonhülle sonst beschädigt werden könnte.» Er wartet momentan noch auf den optimalen Start für seinen Wetterballon.
Bis es soweit ist, testet er die verschiedenen Messgeräte. Das GPS habe er mit in die Türkei-Ferien genommen, «um zu testen ob es die Höhe, Druck und Temperatur aushält.» Auch in den Kühlschrank musste das GPS-Gerät schon.
Nach dem Start wird die Kamera jede Sekunde ein Bild machen. Die Messgeräte in der Box werden konstant Druck, Temperatur und Höhe messen. Mit den gewonnen Daten und den Fotos wird Joel anschliessend im März eine Präsentation halten.
Stolze Mutter
Seine Kollegen finden sein Projekt cool. Auch seine Mutter Andrea König freut es, ihren Sohn mit Freude an der Arbeit zu sehen. «Die Erinnerung daran und die Fotos werden ihm sein ganzes Leben lang bleiben.»
Der sportbegeisterte und technikinteressierte Schüler wird ab nächstem Sommer das Gymnasium besuchen. Danach kann er sich vorstellen einmal an der ETH Zürich zu studieren, «irgendetwas technisches.»
[i] Alle Infos zum Projekt...