Konolfingen - Sonderausstellung "Kunst am stillen Ort"

Wer hat ihn nicht schon benutzt oder gesehen, den schlichten, einfachen und weissen Nachttopf. In welcher Vielfalt er aber hergestellt wurde, zeigt die neue Sonderausstellung im Dorfmuseum Konolfingen.

Willi Blaser
Am 07. März startet die neue Sonderausstellung "Kunst am stillen Ort" im Dorfmuseum Konolfingen. Einen grossen Teil ihrer grossartigen Sammlung stellt Ida Lobsiger für diese Sonderausstellung zur Verfügung.

Nicht einfach weisse, runde Töpfe, nein vielmehr wahre Kunstwerke, an die rund 750 Stück hat Ida Lobsiger in den letzten 31 Jahren gesammelt.

Fast unwahrscheinlich, die grossartige Ausstattung und Bemalung der Nachttöpfe aus drei Jahrhunderten Geschichte lassen eher Kunstgegenstände vermuten. Und tatsächlich, der eine oder andere Nachttopf verbirgt seine wahre Funktion beim ersten Hinsehen.

Als einen der älteren Gebrauchsgegenstände wird der Nachttopf umschrieben. Auch wenn es bei den Höhlen bewohnenden Vorahnen auch nur ein Stück Rinde oder Blätter waren, mit denen die Notdurft aus dem Bau getragen wurde, so ist im Laufe der Jahrhunderten daraus ein kunstvoll, für die Notdurft fast schon zu kostbarer Gegenstand geworden.

Fasziniert vom Mohnblumen-Dekor erwarb Ida Lobsiger ihren ersten Nachttopf am Donnschtigs-Märit 1978 in Bern. Villeroy & Bloch war der Hersteller dieses ersten Nachttopfes, der auch an der Sonderausstellung zu sehen ist.

Neben Töpfen aus Zinn, Steingut, Porzellan und Ton wurden in reichen Häusern sogar welche aus Silber und Gold hergestellt. Mit Sprüchen "Wenn du wüsstest, was ich sehe" oder am Boden aufgemalte Augen waren in den zurückliegenden Jahrhunderten beliebt.

Aber auch kunstvoll in Truhen eingearbeitete oder mit Musikdosen versehene Nachttöpfe waren keine Seltenheit.

Vom Sammlerfieber wurde Ida Lobsiger schon früh gepackt. Die Mutter von drei erwachsenen Kindern wohnt in Fraubrunnen und leidet, paradox wie sie sagt, an Sauberkeitswahn!

Verpassen Sie also die Gelegenheit nicht, die vielfältige und faszinierende Sonderausstellung im Dorfmuseum Konolfingen-Dorf zu besuchen.

www.konolfingen.ch

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Erstellt: 27.02.2010
Geändert: 27.02.2010
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