Konolfingen - Sie meistert ihr Leben mit rechts
Monika Liechti kam ohne linken Unterarm zur Welt. Statt Möbelschreinerin wurde die 22-Jährige deshalb Kauffrau. Ihre anderen grossen Träume versucht die Konolfingerin aber auch einhändig zu verwirklichen. Im November nimmt sie an der Miss-Handicap-Wahl teil.
Simone Lippuner / Berner Zeitung BZ
Selbstbewusst posiert Monika Liechti vor der Kamera. Mit einem Strahlen stützt die 22-Jährige keck ihr Kinn auf die Hand. Der andere Arm ruht auf der Tischplatte – ohne Hand. Seit Geburt lebt die junge Frau aus Konolfingen ohne linken Unterarm. Er wurde während der Schwangerschaft durch die Nabelschnur abgetrennt. «Mittlerweile wünsche ich mir diesen Arm nicht mehr zurück», sagt Monika Liechti. «Mit zwei Armen wäre ich möglicherweise ein anderer Mensch, und das möchte ich ja gar nicht sein.»
Zu lernen, einhändig durchs Leben zu gehen, hat sie zu einer starken und selbstständigen Persönlichkeit geformt. «Zum Glück war meine Mutter so streng mit mir und hat mich nicht aus Mitleid verhätschelt. Sonst wäre ich heute abhängig von anderen Menschen.»
Lieber ohne Prothese
Monika Liechti meistert ihren Alltag allein. Sie wohnt in Konolfingen, arbeitet zu 100 Prozent in einem Treuhandbüro in Solothurn und hat eine zweite Ausbildung als Visagistin absolviert. Sie fährt mit einem umgebauten Auto durch die Gegend und tanzt leidenschaftlich gerne.
Es gibt aber auch Dinge, die ihr Mühe bereiten: Ihre Haare zusammenbinden zum Beispiel, oder Dosen öffnen. Liechti besitzt zwar eine Prothese, trägt diese aber seit der 8.Klasse nicht mehr. «Die Prothese war für mich immer ein Fremdkörper.»
Sie wollte eigentlich Möbelschreinerin werden. «Aber das ist mit nur einem Arm leider wirklich nicht möglich.» Ihren grossen Traum, einmal ihr eigenes Haus zu bauen, gibt die gelernte Kauffrau deswegen nicht auf: Mit dem Architekten alles zu planen, später mit den Bauarbeitern zu entwickeln und zu schauen, wie das Gebäude in die Höhe wachse, das stelle sie sich toll vor.
Stark, nicht bedauernswert
Schräge Blicke und verletzende Sprüche ist Monika Liechti gewohnt. «Krüppel» rufen ihr die Leute manchmal hinter-her, wenn sie im T-Shirt durch die Stadt spaziert. Doch habe sie gelernt, sich abzugrenzen. «Ich will mich nicht verstecken.»
Bei der ersten Ausgabe der Miss-Handicap-Wahlen im letzten Jahr hat Monika Liechti die Kandidatinnen geschminkt. «Es braucht die Wahl, um anderen Menschen mit einer Behinderung Mut zu machen.» Sie wolle vermitteln, wie stark, und nicht wie bedauernswert, Körperbehinderte seien. Schon jetzt erhält Monika Liechti Mails oder Facebook-Einträge von Fans.
Wenn sie das Gefühl hat, in ein Loch zu fallen, schenken ihr Freunde und Familie Kraft. Es gebe immer wieder einschneidende Momente, sagt Monika Liechti. Die Freizeitgestaltung sei für sie zum Beispiel ein heikles Thema. Gerne hätte sie gelernt, Saxofon zu spielen. Oder an einem Balken zu turnen. Unmöglich. «Solche Tatsachen tun mir weh.»
Zu lernen, einhändig durchs Leben zu gehen, hat sie zu einer starken und selbstständigen Persönlichkeit geformt. «Zum Glück war meine Mutter so streng mit mir und hat mich nicht aus Mitleid verhätschelt. Sonst wäre ich heute abhängig von anderen Menschen.»
Lieber ohne Prothese
Monika Liechti meistert ihren Alltag allein. Sie wohnt in Konolfingen, arbeitet zu 100 Prozent in einem Treuhandbüro in Solothurn und hat eine zweite Ausbildung als Visagistin absolviert. Sie fährt mit einem umgebauten Auto durch die Gegend und tanzt leidenschaftlich gerne.
Es gibt aber auch Dinge, die ihr Mühe bereiten: Ihre Haare zusammenbinden zum Beispiel, oder Dosen öffnen. Liechti besitzt zwar eine Prothese, trägt diese aber seit der 8.Klasse nicht mehr. «Die Prothese war für mich immer ein Fremdkörper.»
Sie wollte eigentlich Möbelschreinerin werden. «Aber das ist mit nur einem Arm leider wirklich nicht möglich.» Ihren grossen Traum, einmal ihr eigenes Haus zu bauen, gibt die gelernte Kauffrau deswegen nicht auf: Mit dem Architekten alles zu planen, später mit den Bauarbeitern zu entwickeln und zu schauen, wie das Gebäude in die Höhe wachse, das stelle sie sich toll vor.
Stark, nicht bedauernswert
Schräge Blicke und verletzende Sprüche ist Monika Liechti gewohnt. «Krüppel» rufen ihr die Leute manchmal hinter-her, wenn sie im T-Shirt durch die Stadt spaziert. Doch habe sie gelernt, sich abzugrenzen. «Ich will mich nicht verstecken.»
Bei der ersten Ausgabe der Miss-Handicap-Wahlen im letzten Jahr hat Monika Liechti die Kandidatinnen geschminkt. «Es braucht die Wahl, um anderen Menschen mit einer Behinderung Mut zu machen.» Sie wolle vermitteln, wie stark, und nicht wie bedauernswert, Körperbehinderte seien. Schon jetzt erhält Monika Liechti Mails oder Facebook-Einträge von Fans.
Wenn sie das Gefühl hat, in ein Loch zu fallen, schenken ihr Freunde und Familie Kraft. Es gebe immer wieder einschneidende Momente, sagt Monika Liechti. Die Freizeitgestaltung sei für sie zum Beispiel ein heikles Thema. Gerne hätte sie gelernt, Saxofon zu spielen. Oder an einem Balken zu turnen. Unmöglich. «Solche Tatsachen tun mir weh.»