Konolfingen - Schwere Mängel bei Brücke nach Ursellen festgestellt
Die Brücke über das Bahngleis nach Ursellen ist in schlechtem Zustand. Wegen Rost und Rissen muss das zulässige Gewicht für Fahrzeuge beschränkt werden. Die Massnahme gilt bereits ab nächster Woche. Die SBB droht, die Brücke sonst zu sperren.
An der Brücke, die über das Gleis von der Bernstrasse nach Ursellen führt, hat die Zeit ihre Spuren hinterlassen. Die SBB hat letztes Jahr Rost und Risse an der Brücke festgestellt. Im Dezember hat die SBB die Gemeinde Konolfingen orientiert, dass die Brücke künftig nur noch mit 21 Tonnen befahren werden darf.
Für Autos ist das kein Problem. Jedoch führt dies zu Einschränkungen für den Schwerverkehr und für landwirtschaftliche Transporte.
SBB ist Eigentümerin der Brücke
"Einstürzen wird die Brücke nicht", sagt Heinz Suter, Gemeindepräsident von Konolfingen. "Wenn man die Brücke anschaut, so hat es eine Platte in der Mitte. Weil die Metallkonstruktion rostet, muss jetzt das zulässige Belastungsgewicht der Fahrzeuge reduziert werden."
Eigentümerin der Brücke ist die SBB, sie ist auch für den Unterhalt der Brücke zuständig. Ursprünglich wollte die SBB die Brücke nächstes Jahr sanieren, hat dies aber aufs Jahr 2026 verschoben.
SBB droht Brücke zu sperren
Wie die Gemeinde in einer MItteilung schreibt, wurden bei der Kontrolle letztes Jahr "sicherheitsrelevante Mängel" festgestellt. Darauf teilte die SBB der Gemeinde mit, dass die Last begrenzt werden müsse. Wenn das Höchstgewicht nicht reduziert werde, würde die SBB die Brücke sperren, da sie jegliche weitere Verantwortung ablehnen würde.
Einsprache möglich
Die Gemeinde Konolfingen reagiert jetzt. Ab 25. Februar darf die Brücke nur noch mit 21 Tonnen belastet werden. Zudem darf der Schwerverkehr auf der Brücke nicht kreuzen. Sämtliche Haushalte werden in den nächsten Tagen schriftlich orientiert. Die Signaltafeln sollen nächste Woche gestellt werden, gleichzeitig wird die Massnahme publiziert. Das heisst, die Einsprachefrist gegen das Gewichtslimit beginnt dann erst zu laufen. Die Kosten dafür trägt die SBB.
Gemeinde sucht Lösung
Bis die Brücke wieder mit unbeschränktem Gewicht befahren werden kann, dauert es wohl ein paar Jahre. Gemeindepräsident Suter versucht mit der SBB eine Zwischenlösung zu finden: "Eigentlich sollte eine provisorische Verstärkung ins Auge gefasst werden, bis die sanierte Brücke steht." Sonst müssten Schwertransporte, die von Konolfingen nach Ursellen wollen, über Grosshöchstetten, Schlosswil, Gysenstein einen Umweg über enge Strassen fahren.
[i] Zur Stellungnahme der SBB