Konolfingen - Schon bald mehr Spielplätze und ein weiteres Bahnhoffest?
Die Gemeindeversammlung von Konolfingen hat gestern Abend mit nur einer Gegenstimme das Budget 2020 angenommen. Die GLP reichte eine Petition ein für lebendige Begegnungsorte. Und im nächsten Sommer gibt es wohl schon das nächste Bahnhoffest. Obwohl es keine Neuigkeiten gibt, zog sich die blockierte Schulraumplanung durch den ganzen Abend.
Das Budget 2020 der Gemeinde Konolfingen sieht im Gesamthaushalt bei 34‘919‘863 Franken Einnahmen und 35‘010‘743 Franken Ausgaben ein Plus von 90'080 Franken vor. Da das Geld gemäss Vorschriften für zusätzliche Abschreibungen verwendet werden muss, schliesst der allgemeine Haushalt ausgeglichen ab. Die Steueranlage bleibt mit 1.59 gleich wie in diesem Jahr.
Ab 2023 ein Defizit
Das Investitionsbudget 2020 und der Finanzplan 2020 bis 2024 mussten wegen den Verzögerungen bei der Schulraumplanung angepasst, Investitionen auf später verschoben werden. Der Gemeinderat rechnet ab 2023 mit einem Aufwandüberschuss, der 2024 rund eine halbe Million betragen wird. Im kommenden Jahr sind vorerst 700'000 Franken vorgesehen für die Schulraumplanung. Insgesamt sind 2020 Investitionen von 1,75 Millionen Franken geplant.
Von den 125 Anwesenden mit Stimmrecht genehmigten die allermeisten das Budget, nur eine Person war dagegen.
Eine Diskussion hatte es nach der Präsentation der Zahlen durch Gemeinderätin Barbara Aeschlimann (BDP/parteilos) nicht gegeben. Die einzige Wortmeldung kam von einem Bürger, der anregte, im nächsten Sommer mit einem Fest den umgebauten Bahnhof zu feiern und wissen wollte, ob er seinen Antrag jetzt, vor der Budget-Abstimmung stellen müsse.
Im Juni ist der Bahnhof fertig
Seit 2017 wird der Bahnhof um- und ausgebaut. Spätestens im nächsten Juni sollte alles fertig sein. Die SBB als Bauherrin hat kein Fest geplant, ebensowenig die Gemeinde, wie Gemeindepräsident Hei Suter (BDP/parteilos) bestätigte. Er verwies den Bürger auf das Traktandum Verschiedenes am Schluss der Gemeindeversammlung.
Dort führte der sein Anliegen aus: Eine Festhütte, Bratwurst und Musik, mehr sei nicht nötig. Als er betonte, dass er gerne auch selber aktiv werden wolle, stellte Suter ein Ja des Gemeinderats zu einem Antrag auf Geld in Aussicht, wenn sich ein Organisationskomitee fände, um das Fest zu organisieren. Ein Bahnhoffest gab es bereits 2014, als man 150 Jahre Eisenbahn Konolfingen feierte.
Mehr Spielplätze
Ebenfalls unter „Verschiedenes“ reichte die Präsidentin der Grünliberalen Ursula Praz mehr als 300 Unterschriften ein für die Petition „Neue Begegnungsorte für Jung und Alt in Konolfingen“. Die GLP verlangt darin, dass die Gemeinde Geld bereitstellt für öffentliche Begegnungsorte. In Konolfingen gebe es nur kleine, öffentliche Spielplätze und mit der Schliessung mehrerer Schulhäuser würden es bald noch weniger. An einer Infoveranstaltung zur Schulraumplanung sei in Aussicht gestellt worden, dass die 3 Millionen, die wegen der Schliessung des Schulhauses Konolfingen Dorf an Sanierungskosten eingespart werden, in Spielplätze fliessen könnten.
Mehrere Voten betrafen die Schulraumplanung oder die Abstimmung darüber ganz direkt. Sie enthielten allerdings bereits bekannte Tatsachen, ebenso die Antworten von Gemeindepräsident Suter.
Kita-Gutscheine nur bis Kindergartenalter
Eine Bürgerin kritiserte, dass mit der Einführung von Betreuungsgutscheine die Unterstützung der Gemeinde ab Kindergartenalter wegfällt und die Kinder ab dann entweder die Tagesschule besuchen oder die Eltern den vollen Preis für einen Kita-Platz bezahlen müssen. Erstens fange die Tagesschule später an und sei früher fertig und zweitens sehe sie vierjährige Kindergartenkinder in der gewohnten Kita besser aufgehoben als mit den grossen Kindern in der Tagesschule.
Ein Blumenstrauss für den Verzicht
Die Gemeindeversammlung endete mit einem Blumenstrauss, den Gemeinderat Simon Buri (GLP) Heinz Suter überreichte, damit er ihn seiner Parterin nach Hause bringe. Die Tradition symbolisiere ein Dankeschön an die Partner und Partnerinnen der Gemeinderatsmitglieder, die wegen der politischen Arbeit oft auf gemeinsame Zeit verzichten müssten.