Konolfingen - SVP will das Präsidium halten

Gemeindepräsident Peter Moser tritt auf Ende März 2013 zurück. Die SVP wird «zu 99 Prozent» einen Nachfolger stellen. Weit weniger klar ist dies bei den anderen Parteien.

sbw / Wochen-Zeitung
Über den Zeitpunkt des Rücktritts zeigen sich alle Parteipräsidenten überrascht. Die Legislatur dauert noch bis Ende 2013, man rechnete damit, dass Peter Moser (SVP) sein Amt allenfalls dann beenden werde. Nun tut er das neun Monate früher. «Das geht nicht anders, weil ich aus der Gemeinde wegziehe», erklärt Moser. «Ich hätte die Legislatur gerne zu Ende geführt, aber das ist nicht möglich.»

Entsprechende Abklärungen beim Amt für Gemeinden und Raumordnung (AGR) hätten ergeben, dass sein politisches Amt sofort niederlegen muss, wer nicht mehr in der Gemeinde wohnhaft ist. «Wir haben seit zwei Jahren nach einem geeigneten Objekt gesucht und sind nun fündig geworden.» Peter Moser und seine Frau ziehen im Frühling an den Thunersee. Er zeigt sich überzeugt, dass sich seine Nachfolge gut regeln lasse. Während bald zehn Jahren engagiert sich Peter Moser für die Gemeinde, zuerst als Gemeinderat und seit 2005 als Gemeindepräsident.

SP möchte echte Wahl


Mit dem vorzeitigen Rücktritt sind die Parteien gefordert – und sie müssen sich sputen. Bis zum 7. Januar können Wahlvorschläge eingereicht werden, die Wahl wird am 3. März stattfinden. Am besten stehen die Chancen bei der SVP, der grössten Ortspartei. «Zu 99 Prozent werden wir jemanden für die Wahl stellen können», sagt Präsident Marc-Theodor Habegger. Namen könne er aber noch keine nennen. Sollte nur die SVP einen Kandidaten oder eine Kandidatin stellen, käme es zu stillen Wahlen. Verhindern möchte dies die SP, wie deren Vizepräsident, Bernhard Gerber, erkärt. «Wir werden uns dafür einsetzen, dass es zu einer echten Wahl kommen wird.» Ob die SP selber antreten oder den Kandidaten einer andern Partei unterstützen wird, lässt er offen.

Die FDP kann nicht


Ob eine der andern Parteien überhaupt ins Wahlgeschehen eingreifen wird, ist jedoch offen. Klar ist die Sache bei der FDP, die mit Christoph Zürcher bereits den Vizepräsidenten stellt. «Gemäss Wahlregelement dürfen der Präsident und der Vize nicht derselben Partei angehören», erklärt FDP-Präsident Adrian Dellenbach. Zürcher ist zwar parteilos, wurde aber durch die FDP aufgestellt. Bei der EVP findet die Vorstandssitzung erst morgen Freitag statt. Parteipräsident Fritz Niederhauser geht aber nicht davon aus, dass seine Partei selber die Initiative ergreifen wird. Bei der BDP war bis Redaktionsschluss keine Stellungnahme zu erhalten.

Am 3. März wird der neue Gemeindepräsident, die neue Gemeindepräsidentin von Konolfingen bis Ende der Legislatur gewählt. Die ordentlichen Wahlen für den gesamten Gemeinderat werden dann im November 2013 durchgeführt.

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Erstellt: 15.11.2012
Geändert: 15.11.2012
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