Konolfingen - Millionen für einen moderneren Bahnhof

Die Pendler sollen sich in der Unterführung weniger in die Quere kommen, zudem verschwindet der gefährliche Übergang zwischen Gleis 4 und 5: Die SBB wollen den Bahnhof Konolfingen gross umbauen.

Stephan Künzi / Berner Zeitung BZ

Die Szene wiederholt sich Abend für Abend. Immer, wenn in Konolfingen auf Gleis 3 ein Zug einfährt und die Pendler aussteigen, wird es eng in der Unterführung, die hinüber zum Bahnhofplatz führt. Die Situation hat sich noch verschärft, seit dort ein Bus mit wenig Übergangszeit fährt. Wer den Feierabend gemütlich angehen will, kommt dann unweigerlich jenen in die Quere, die ihren Anschluss erwischen wollen und zur Haltestelle hasten.


Die schmale Unterführung ist nicht die einzige Schwachstelle im Bahnhof Konolfingen. Ebenso problematisch, ja gefährlich, ist die Situation auf Gleis 4 und 5, wo die Züge nach Oberdiessbach und Grosshöchstetten abfahren. Um zu Gleis 5 zu gelangen, müssen die Passagiere das Gleis 4 ebenerdig überqueren.

Lift statt Rampe

Diese Mängel wollen die SBB nun beheben. Möglich machen soll es ein 35 Millionen Franken teures Projekt. Im Zentrum der geplanten Arbeiten steht die Unterführung. Sie wird nicht nur verbreitert und sogar ein Stück weit abgesenkt, damit die Passanten nach oben hin ein bisschen mehr Luft haben. Sie bekommt auch einen zweiten Zugang zum Perron an Gleis drei. Ebenfalls grosszügiger gestaltet wird die Treppe zum Bahnhofplatz. Die Rampe dagegen, die sich dort schneckenartig in die Höhe schraubt, verschwindet. Sie weicht einem Lift.

Sogar ein Durchstich?

Den heutigen schmalen Steig zwischen Gleis 4 und Gleis 5 bauen die SBB zu einem vollwertigen Perron aus. Dieses verbinden sie über eine Rampe mit der Unterführung, die zu diesem Zweck nach Süden verlängert wird. Der heutige oberirdische Übergang ist dann Geschichte.

Vielleicht wird im Untergrund sogar noch weiter gegraben. «Wir diskutieren mit der Gemeinde über einen Durchbruch in Richtung Emmentalstrasse», erklärt SBB-Sprecher Christian Ginsig. Falls man sich einig werde, werde man dort auch eine Veloabstellanlage bauen.

Zum Projekt gehören weitere Mosaiksteine. So wollen die SBB die Perrons um 20 Zentimeter anheben, damit das Einsteigen in die Züge bequemer wird. Weiter soll auch die nahe Strassenunterführung erweitert werden.

Erst in zwei Jahren

Falls alles einigermassen rund läuft, möchten die SBB im Frühling 2015 mit den Bauarbeiten beginnen. Weil sie so umfangreich sind, werden sie bis Ende 2017 dauern.

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Erstellt: 18.05.2013
Geändert: 18.05.2013
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