Inseli-Areal: "Dich sollte man zusammenschlagen"
Wenn man nachts wegen Lärm das Fenster schliessen muss, so ist das ärgerlich. Eine Anwohnerin des Inseli-Areals in Konolfingen beklagt sich, dass Jugendliche bis spät in die Nacht "Krach" machen. Die Polizei ist schon mehrmals ausgerückt.
"Wenn du nicht eine Frau wärst, würde ich dich zusammenschlagen." Dies habe eine Anwohnerin des Inseli-Areals zur Antwort erhalten, als sie letztmals die Jugendlichen zu mehr Ruhe aufforderte. Es passiere an Sommerabenden, oft aber auch an normalen Wochenenden.
"Die hören laut Musik, schreien grundlos herum. Manchmal werfen sie auch Flaschen durch die Gegend." Diese Ruhestörungen passieren laut Angaben der Anwohnerin seit Jahren. Nachts bei offenem Fenster schlafen sei so nicht mehr möglich. Die Anwohnerin findet, sie müsse das nicht stillschweigend akzeptieren.
Drohungen auf dem Spaziergang
Sie habe mehrmals versucht, mit den Jugendlichen zu sprechen. Genützt habe es nichts: "Wenn man etwas sagt, muss man Angst haben. Unser Sohn wurde schon bedroht." Oder sie wurde beim Gesprächsversuch von den Jugendlichen beleidigt. "Es wurden danach auch schon 'Lüti'-Streiche gespielt bis spät in die Nacht." Auch Leute aus der Nachbarschaft seien auf dem Spaziergang schon bedroht worden. Andere Mitbewohner:innen störe es auch, aber öffentlich sagten sie nichts.
Die Ruhestörer kennt die Anwohnerin nicht mit Namen. "Von einem weiss ich, der ist 14-jährig, es hat auch 19-, 20-Jährige dabei. Meistens sind es die vier bis fünf gleichen Jugendlichen." Sie habe schon oft die Polizei gerufen, aber das bringe nichts. Sobald die Polizei vorfahre, würden die Ruhestörer verschwinden. Die Polizei habe ihr gesagt, dass sie mit den Eltern der besagten Jugendlichen sprechen werde. Ob das passierte, ist nicht bekannt.
Gemeinde hat reagiert
Konolfingen hat schon vor Jahren einen Sicherheitsdienst beauftragt, an neuralgischen Stellen zu patrouillieren. Diese Patrouillen werden von der Berner Hunde Security GmbH durchgeführt. Manfred Nafzger, Inhaber der Hunde Security, sagt zu den Ruhestörungen beim Inseli-Areal: "In der Regel suchen wir mit den Jugendlichen das Gespräch. Wir machen sie auf die Lautstärke aufmerksam und fordern sie auf, verursachte Verunreinigungen zu beseitigen. Je nach Situation fordern wir sie zudem auf, die Örtlichkeit zu verlassen."
Meistens klappe dies gut und die Jugendlichen kooperierten. Es gebe aber auch Personen, welche den Aufforderungen nicht nachkommen würden. "In solchen Fällen behalten wir uns vor, die Polizei zu rufen."
Problem bekannt
Die Medienstelle der Kantonspolizei Bern bestätigt, dass es in grösseren Gemeinden Meldungen zu nächtlichen Ruhestörungen gibt. Das passiere in Grosshöchstetten, Oberdiessbach, Rubigen oder auch in Konolfingen. "Wenn Personen angetroffen werden, kontrollieren wir sie. Es wird versucht, diese zu sensibilisieren. Zudem stehen wir in Kontakt mit den Gemeinden."
Stellt die Polizei strafrechtlich relevante Handlungen fest, wie beispielsweise Sachbeschädigungen oder die Konsumation von Betäubungsmitteln, kann eine Anzeige erfolgen.
[i] Am Dienstag, 26. Oktober um 19:30 Uhr führt die Gemeinde Konolfingen einen Informationsanlass durch. Dabei werden Pläne vorgestellt, wie das Inseli-Areal weiterentwickelt werden soll. Der Anlass findet im Kirchgemeindehaus statt.
[i] Entwicklungsstrategie Inseli 2040: Im Inseli-Areal soll ein Begegnungsraum entstehen mit Restaurant, Aussensitzplätzen, ev. mit Beachvolley- und Beachsoccerfeld. Ein neuer Spielplatz soll geschaffen werden und der heutige soll aufgehoben werden. Der FC Konolfingen benötigt zusätzliche Trainingsflächen. Auch der Tennisclub wächst und denkt über eine Erweiterung der Spielflächen nach.
Zwischen Schwimmbad und Fussballplatz könnte ein 2-stöckiger Neubau entstehen. Langfristig soll auch die Freifläche des Schwimmbads erweitert werden. Auch das Thema Lärm wurde in die Überlegungen einbezogen.
[i] Die Berner Hunde Security GmbH führt Patrouillen durch in Biglen, Grosshöchstetten, Oberdiessbach, Bowil und Konolfingen.