Konolfingen - Kuchen backen, Kontakte pflegen und Deutsch lernen
Einmal pro Monat treffen sich in Konolfingen fremdsprachige Frauen und Kinder zu verschiedenen Aktivitäten. Neben dem Deutsch lernen steht der Kontakt untereinander im Vordergrund. Der interkulturelle Treffpunkt feiert im Oktober seinen zweiten Gebur
Sandra Joder, Wochen-Zeitung
Reger Betrieb herrscht im und um den Gemeindesaal der Katholischen Kirche in Konolfingen. Während die Kinder spielen und zeichnen, lernen ihre Mütter wie man Kuchen nach Schweizer Art bäckt. Schliesslich möchten die fremdsprachigen Frauen an Elternabenden oder zu Geburtstagsfesten mitbringen, was dem Schweizer Gaumen schmeckt.
Treffen seit zwei Jahren
Eine Gruppe engagierter Frauen und Männer hat vor zwei Jahren den interkulturellen Treffpunkt für fremdsprachige Frauen und Kinder in Konolfingen ins Leben gerufen. «Frauen, die unsere Sprache nicht sprechen, können am Alltags- und Schulleben oft nur beschränkt teilnehmen», erklärt Eva Eymann vom Projektteam. Während sich Männer und Kinder in der Arbeits- und Schulwelt vernetzten, fehle den Frauen ein solcher Ort. «Frauen werden oft am wenigsten integriert.» In vielen Familien müssten deshalb Kinder die Vermittlerrolle übernehmen. Ziel der Treffen sei, Raum für Begegnungen und Austausch zu bieten, sagt Eva Eymann. An jedem Nachmittag stehen zudem einfache Deutschübungen auf dem Programm. «Das Bedürfnis unsere Sprache zu lernen ist gross.»
Handarbeiten sind beliebt
Neben dem Konfitüre kochen, Abfall entsorgen, Räbeliechtli basteln und Güetzi backen erhalten die Treff-Besucherinnen Einblick in hiesige Bräuche. «Die Frauen wollten unbedingt stricken lernen», sagt Eva Eymann. Unter anderem auch, damit sie ihren Kindern, die Strickarbeiten von der Schule nach Hause bringen, helfen können. Handarbeiten sind zudem beliebt. Frauen, die kein Wort Deutsch sprechen, können mitmachen und gehören so dazu. «Stricken kennen wir in Sri Lanka nicht», erklärt Suri Shanmugam, denn beim dortigen Klima trügen die Leute vor allem Baumwollkleider. Suri Shanmugam lebt seit 15 Jahren in der Schweiz und arbeitet als Übersetzerin. Die Frauen hätten sich schon lange aufs Backen gefreut, weiss sie. Diese Nachmittage seien ideale Treffpunkte, um Kontakte zu knüpfen. «Ich kenne viele ausländische Frauen, die sehr zurückgezogen leben», sagt die Übersetzerin.
Deutschübung, damit der Einkauf gelingt
Beim Zwetschenkuchen und Expresscake backen lernen die Teilnehmerinnen an diesem Nachmittag vorwiegend Tamilinnen deutsche Wörter wie eine Tasse oder eine Prise. Nach dem Backen lesen die Frauen die Rezepte nochmals nach. Auf Tüchern am Boden suchen sie die nötigen Zutaten zusammen, damit diese später auch im Geschäft gefunden werden. Während dieser Zeit spielt die 78-jährige Leni Hari mit den Kindern. Sie hat bei den Stricknachmittagen mitgeholfen. Und noch heute, ein Jahr später, treffen sich bei ihr zu Hause regelmässig fremdsprachige Frauen zum Handarbeiten.
Es habe sich in den knapp zwei Jahren gezeigt, dass das Bedürfnis für solche Treffen vorhanden sei, sagt Eva Eymann. Es beteiligten sich jeweils etwa 15 Frauen und über 20 Kinder. Mit Besuchen in der Bibliothek und im Gemeindehaus soll das soziale Netzwerk zwischen der Wohnbevölkerung und den Treff-Teilnehmerinnen gefördert werden. In Zukunft wolle man die Frauen noch stärker in die Verantwortung und Mitgestaltung der Treffen einbinden. Aus dem Projekt soll ein Angebot werden, sagt Eva Eymann. Zudem soll die Finanzierung geklärt und damit der Fortbestand des Angebotes gesichert werden. Die Treff-Verantwortlichen hoffen, künftig der Sozial- und Fürsorgekommission der Gemeinde angegliedert zu werden.
Kontakt: Lisbeth Leuenberger, Tel: 031 791 28 55.
Daten der nächsten Treffs: je Mittwoch, 15. September, 13. Oktober (verschoben vom 20.!), 17. November und 15. Dezember.
www.wochen-zeitung.ch
www.konolfingen.ch
Treffen seit zwei Jahren
Eine Gruppe engagierter Frauen und Männer hat vor zwei Jahren den interkulturellen Treffpunkt für fremdsprachige Frauen und Kinder in Konolfingen ins Leben gerufen. «Frauen, die unsere Sprache nicht sprechen, können am Alltags- und Schulleben oft nur beschränkt teilnehmen», erklärt Eva Eymann vom Projektteam. Während sich Männer und Kinder in der Arbeits- und Schulwelt vernetzten, fehle den Frauen ein solcher Ort. «Frauen werden oft am wenigsten integriert.» In vielen Familien müssten deshalb Kinder die Vermittlerrolle übernehmen. Ziel der Treffen sei, Raum für Begegnungen und Austausch zu bieten, sagt Eva Eymann. An jedem Nachmittag stehen zudem einfache Deutschübungen auf dem Programm. «Das Bedürfnis unsere Sprache zu lernen ist gross.»
Handarbeiten sind beliebt
Neben dem Konfitüre kochen, Abfall entsorgen, Räbeliechtli basteln und Güetzi backen erhalten die Treff-Besucherinnen Einblick in hiesige Bräuche. «Die Frauen wollten unbedingt stricken lernen», sagt Eva Eymann. Unter anderem auch, damit sie ihren Kindern, die Strickarbeiten von der Schule nach Hause bringen, helfen können. Handarbeiten sind zudem beliebt. Frauen, die kein Wort Deutsch sprechen, können mitmachen und gehören so dazu. «Stricken kennen wir in Sri Lanka nicht», erklärt Suri Shanmugam, denn beim dortigen Klima trügen die Leute vor allem Baumwollkleider. Suri Shanmugam lebt seit 15 Jahren in der Schweiz und arbeitet als Übersetzerin. Die Frauen hätten sich schon lange aufs Backen gefreut, weiss sie. Diese Nachmittage seien ideale Treffpunkte, um Kontakte zu knüpfen. «Ich kenne viele ausländische Frauen, die sehr zurückgezogen leben», sagt die Übersetzerin.
Deutschübung, damit der Einkauf gelingt
Beim Zwetschenkuchen und Expresscake backen lernen die Teilnehmerinnen an diesem Nachmittag vorwiegend Tamilinnen deutsche Wörter wie eine Tasse oder eine Prise. Nach dem Backen lesen die Frauen die Rezepte nochmals nach. Auf Tüchern am Boden suchen sie die nötigen Zutaten zusammen, damit diese später auch im Geschäft gefunden werden. Während dieser Zeit spielt die 78-jährige Leni Hari mit den Kindern. Sie hat bei den Stricknachmittagen mitgeholfen. Und noch heute, ein Jahr später, treffen sich bei ihr zu Hause regelmässig fremdsprachige Frauen zum Handarbeiten.
Es habe sich in den knapp zwei Jahren gezeigt, dass das Bedürfnis für solche Treffen vorhanden sei, sagt Eva Eymann. Es beteiligten sich jeweils etwa 15 Frauen und über 20 Kinder. Mit Besuchen in der Bibliothek und im Gemeindehaus soll das soziale Netzwerk zwischen der Wohnbevölkerung und den Treff-Teilnehmerinnen gefördert werden. In Zukunft wolle man die Frauen noch stärker in die Verantwortung und Mitgestaltung der Treffen einbinden. Aus dem Projekt soll ein Angebot werden, sagt Eva Eymann. Zudem soll die Finanzierung geklärt und damit der Fortbestand des Angebotes gesichert werden. Die Treff-Verantwortlichen hoffen, künftig der Sozial- und Fürsorgekommission der Gemeinde angegliedert zu werden.
Kontakt: Lisbeth Leuenberger, Tel: 031 791 28 55.
Daten der nächsten Treffs: je Mittwoch, 15. September, 13. Oktober (verschoben vom 20.!), 17. November und 15. Dezember.
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