Konolfingen - Kindertagesstätte ist startbereit
In Konolfingen dürfte schon bald eine Kinderkrippe ihre Tore öffnen, es steht nur noch der Entscheid des Kantons aus. Bis es soweit war, benötigte die Projektgruppe einen langen Atem und musste sich mit viel Papierkram herumschlagen. Kein Pro
Silvia Ben el Warda-Wullschläger, Wochen-Zeitung / Res Reinhard, info@reinhards.ch
Dass eine Kindertagesstätte in Konolfingen einem Bedürfnis entspricht, daran zweifelte Nanette Bay eigentlich nie. «Konolfingen hat, was die familienexterne Betreuung von Kindern betrifft, nicht viel zu bieten. In die Spielgruppe gehen die Kinder mangels Plätzen nur ein Mal pro Woche und der Tageselternverein stellt eine andere Betreuungsform dar, die nicht allen Ansprüchen gerecht wird.» Nach einem Aufenthalt in Leukerbad beschloss die Mutter von drei kleinen Kindern, selber aktiv zu werden. Dort lernte sie nämlich ein Kinderhaus kennen, das auch den Gästen offen stand. Nicht nur sie, sondern auch ihre Kinder waren von diesem Angebot begeistert. In der Folge brachte sie ihre beiden älteren Töchter zweimal pro Woche in die Krippe in Belp und erhielt so Einblick hinter die Kulissen.
Grosses Interesse
Unterstützt in ihrer Idee wurde Nanette Bay vom Vorstand des Frauenvereins, in den sie schliesslich im Frühjahr 2002 gewählt wurde für das Projekt «Kindertagesstätte und Mittagstisch». Im Sommer erfolgte dann der erste Schritt an die Öffentlichkeit mit einer Umfrage. «Diese Bedarfsabkläung zeigte deutlich, dass die Nachfrage nach einer Krippe vorhanden ist.» Rund 50 Familien bekundeten Interesse an einem Platz, die meisten für ein bis zwei Tage pro Woche, einige auch für die ganze Woche. Als Grund wurde in erster Linie die Berufstätigkeit beider Elternteile genannt, aber auch erzieherische Gründe spielen bei vielen eine Rolle. Nanette Bay betont denn auch, dass die Krippe nicht oder nicht nur eine soziale Auffangstation sein soll. «Wir wollen ein sehr breites Publikum ansprechen, also alle sozialen Schichten. Die Einrichtung soll allen dienen, den Eltern, aber auch den Kindern, die miteinander spielen können.»
Mittagstisch startete
Trotz der grossen Nachfrage, die bisher ja nur theoretisch besteht, soll die Krippe im Kleinen beginnen, mit acht bis zwölf Kindern pro Tag, je nach Altersstruktur. Die Räumlichkeiten dafür bestehen bereits an der Hünigenstrasse 15. Aber nicht nur das, sie sind sogar schon eingerichtet, auf Kosten der Besitzerin, der Firma Bay. Eine Küche, ein Ruheraum und ein Spielzimmer stehen zur Verfügung. Und genutzt werden sie bereits, das Projekt Mittagstisch konnte nämlich schon gestartet werden. Betreut wird er vom Frauenverein. Dies soll auch so bleiben, wenn die Krippe läuft. «Auf diese Weise ist das Kochen am Mittag gut organisiert und kann doppelt genutzt werden», freut sich Nanette Bay.
Wirtschaft soll mittragen
Was das Personal betrifft, ist dieses zwar noch nicht angestellt, der letzte Entscheid des Kantons steht ja noch aus. Ein Einsatzplan besteht jedoch bereits. Gefunden werden muss eine Fachperson als Leiterin (80 Prozent), eine Kleinkindererzieherin (50 Prozent), zwei Angestellte (je 20 Prozent) und zwei Praktikantinnen. «Ziel ist, dass die Kinder an ihrem Tag möglichst die gleichen Betreuungspersonen vorfinden.» Die Personalkosten belaufen sich jährlich auf 160’000 Franken, die Raummiete auf 10’000 Franken. Gerechnet wird mit Einnahmen von durchschnittlich 40 Franken pro Kind und Tag, wobei der Tarif dem Einkommen angepasst wird. 30 Prozent der Kosten sollte die Wirtschaft tragen, indem eine Firma einen oder mehrere fixe Plätze für ihre Angestellten übernimmt. Das errechnete jährliche Defizit von 90’000 Franken würde der Kanton im Rahmen der Lastenverteilung übernehmen. Diese Zusicherung steht allerdingt noch aus. Trifft sie ein, steht einem Start der Krippe nichts mehr im Wege. Nanette Bay hofft, dass dies nach den Sommerferien der Fall sein wird.
Gemeinderat steht dahinter
Hinter dem Projekt steht mitlerweilen auch der Gemeinderat von Konolfingen. «Der Gemeinderat ist überzeugt, dass mit der Gründung einer Kindertagesstätte ein wichtiges sozialpolitisches Postulat erfüllt wird», schreibt er in einer Medienmitteilung. Das Projekt weise mit dem gemeinnützigen Frauenverein als Träger eine solide Basis auf. Es bestehe Gewähr, dass die Kinder bestens betreut würden. «Das Angebot steht auch den Nachbar-Gemeinden offen, weshalb die Nachfrage als genügend gross eingestuft wird.»
Bis das Projekt so weit war, musste die Projektgruppe um Nanette Bay viel Zeit und Energie aufwenden und auch einiges einstecken. Die Reaktionen fielen nicht nur positiv aus, es gab auch böse Briefe. Es gehe nur darum, die Kinder abzuschieben, hiess es etwa. Einige warfen Nanette Bay gar vor, das Ganze nur für ihre eigenen Kinder zu tun. «Solche Anschuldigungen schmerzen zwar, verlieren aber angesichts der vielen positiven Rückmeldungen an Bedeutung.»
www.wochen-zeitung.ch
www.konolfingen.ch
Grosses Interesse
Unterstützt in ihrer Idee wurde Nanette Bay vom Vorstand des Frauenvereins, in den sie schliesslich im Frühjahr 2002 gewählt wurde für das Projekt «Kindertagesstätte und Mittagstisch». Im Sommer erfolgte dann der erste Schritt an die Öffentlichkeit mit einer Umfrage. «Diese Bedarfsabkläung zeigte deutlich, dass die Nachfrage nach einer Krippe vorhanden ist.» Rund 50 Familien bekundeten Interesse an einem Platz, die meisten für ein bis zwei Tage pro Woche, einige auch für die ganze Woche. Als Grund wurde in erster Linie die Berufstätigkeit beider Elternteile genannt, aber auch erzieherische Gründe spielen bei vielen eine Rolle. Nanette Bay betont denn auch, dass die Krippe nicht oder nicht nur eine soziale Auffangstation sein soll. «Wir wollen ein sehr breites Publikum ansprechen, also alle sozialen Schichten. Die Einrichtung soll allen dienen, den Eltern, aber auch den Kindern, die miteinander spielen können.»
Mittagstisch startete
Trotz der grossen Nachfrage, die bisher ja nur theoretisch besteht, soll die Krippe im Kleinen beginnen, mit acht bis zwölf Kindern pro Tag, je nach Altersstruktur. Die Räumlichkeiten dafür bestehen bereits an der Hünigenstrasse 15. Aber nicht nur das, sie sind sogar schon eingerichtet, auf Kosten der Besitzerin, der Firma Bay. Eine Küche, ein Ruheraum und ein Spielzimmer stehen zur Verfügung. Und genutzt werden sie bereits, das Projekt Mittagstisch konnte nämlich schon gestartet werden. Betreut wird er vom Frauenverein. Dies soll auch so bleiben, wenn die Krippe läuft. «Auf diese Weise ist das Kochen am Mittag gut organisiert und kann doppelt genutzt werden», freut sich Nanette Bay.
Wirtschaft soll mittragen
Was das Personal betrifft, ist dieses zwar noch nicht angestellt, der letzte Entscheid des Kantons steht ja noch aus. Ein Einsatzplan besteht jedoch bereits. Gefunden werden muss eine Fachperson als Leiterin (80 Prozent), eine Kleinkindererzieherin (50 Prozent), zwei Angestellte (je 20 Prozent) und zwei Praktikantinnen. «Ziel ist, dass die Kinder an ihrem Tag möglichst die gleichen Betreuungspersonen vorfinden.» Die Personalkosten belaufen sich jährlich auf 160’000 Franken, die Raummiete auf 10’000 Franken. Gerechnet wird mit Einnahmen von durchschnittlich 40 Franken pro Kind und Tag, wobei der Tarif dem Einkommen angepasst wird. 30 Prozent der Kosten sollte die Wirtschaft tragen, indem eine Firma einen oder mehrere fixe Plätze für ihre Angestellten übernimmt. Das errechnete jährliche Defizit von 90’000 Franken würde der Kanton im Rahmen der Lastenverteilung übernehmen. Diese Zusicherung steht allerdingt noch aus. Trifft sie ein, steht einem Start der Krippe nichts mehr im Wege. Nanette Bay hofft, dass dies nach den Sommerferien der Fall sein wird.
Gemeinderat steht dahinter
Hinter dem Projekt steht mitlerweilen auch der Gemeinderat von Konolfingen. «Der Gemeinderat ist überzeugt, dass mit der Gründung einer Kindertagesstätte ein wichtiges sozialpolitisches Postulat erfüllt wird», schreibt er in einer Medienmitteilung. Das Projekt weise mit dem gemeinnützigen Frauenverein als Träger eine solide Basis auf. Es bestehe Gewähr, dass die Kinder bestens betreut würden. «Das Angebot steht auch den Nachbar-Gemeinden offen, weshalb die Nachfrage als genügend gross eingestuft wird.»
Bis das Projekt so weit war, musste die Projektgruppe um Nanette Bay viel Zeit und Energie aufwenden und auch einiges einstecken. Die Reaktionen fielen nicht nur positiv aus, es gab auch böse Briefe. Es gehe nur darum, die Kinder abzuschieben, hiess es etwa. Einige warfen Nanette Bay gar vor, das Ganze nur für ihre eigenen Kinder zu tun. «Solche Anschuldigungen schmerzen zwar, verlieren aber angesichts der vielen positiven Rückmeldungen an Bedeutung.»
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