Konolfingen - Kiesenmatte-Erweiterung eingeweiht

Mit einem würdigen Festakt wurde der Um- und Neubau des Alterszentrums Kiesenmatte Konolfingen feierlich eingeweiht. Harmonisch und für aussenstehende fast nicht sichtbar schmiegt sich der Neubau dem bestehenden Bau an. Nun muss nur noch die Umgebung fertig gestellt werden.

Willi Blaser
Nach neun Planungs- und Umbaujahren erstrahlt das Alterszentrum Kiesenmatte in neuem Glanz. Sichtlich stolz eröffnete Susanne Brechbühl als Präsidentin des Stiftungsrates die Einweihung auf dem Dorfplatz vor dem Zentrum. „Gerade von aussen zeigt sich nun dank dem gedeckten, neuen Durchgang, die Zusammengehörigkeit der Alterssiedlung zum Altersheim“. Sonst ist der „Jahrring“, wie das Projekt getauft wurde, durch den harmonischen Umbau fast nicht zu erkennen.

Vor dem Alterszentrum zieren kleine und grosse Holzskulpturen die momentan noch öde Fläche. Diese wurden durch den Künstler Bernhard Bettschen aus den Bäumen, die dem Bau weichen mussten, geschaffen. Zusammen mit den Spendern Ernst Stäger von der Spar- und Leihkasse Münsingen, Niklaus Bay von der Bay Bau AG enthüllte der Künstler im Eingang zum Altersheim die „Hüterin der Schwelle“, eine Skulptur, die auch aus einem gefällten Ahorn entstanden ist. Anschliessend lud Heimleiter Andreas Maurer die zahlreichen Gäste zu einem geführten Rundgang durch den Erweiterungsbau ein.

Seit dem Start im August 2009 sind die Küche, der Speisesaal und die Wäscherei umgebaut worden. Die Heizung wurde saniert sowie acht neue Zimmer und 3 Aufenthaltsräume erstellt. Der vierte Stock wurde mit einer fachgerechten Wohngruppe für demenzkranke Menschen erweitert. Das alles wurde trotz laufendem Heimbetrieb erstellt, freute sich Hans-Ulrich Tschanz als Baukommissionspräsident. „Manches Rad musste in Bewegung gebracht werden bis wir jetzt da stehen wo wir sind. Kleine und grosse Steine mussten aus dem Weg geräumt werden, die Staubwolken haben sich gelichtet und wir sehen nun das Ergebnis ohne Schleier“.

Jahrringe ergänzen das Alterszentrum

„Wir haben uns beim Projektwettbewerb entschieden, die Eigenständigkeit der bestehenden Bauweise zu übernehmen, was eigentlich uns Architekten nicht nahesteht, jeder will doch die eigene Note setzen“ erklärte der Architekt Heinz Brügger. Das Siegerprojekt „Jahrringe“ war aber gar nicht so leicht umzusetzen. Mussten doch einige Arbeiten fortlaufend angepasst werden. So war auch die neu geforderte Erdbebensicherheit ein Knackpunkt, der als ungeplante zusätzliche Vorschrift umgesetzt werden musste.

„Dank dem Willen und der Unterstützung des ganzen Heimteams konnte aber alles fertig gestellt werden. Schon beim ersten Treffen mit dem Heimleiter Andreas Maurer wussten wir was er will. Dank seiner klaren Vorstellung wurde unsere Aufgabe erleichtert“. Stellvertretend für alle Beteiligten dankten er und Niklaus Bay dem ganzen Heimteam für die wertvolle und grossartige Unterstützung während der Bautätigkeit. „Wir sind stolz, dass das regionale Baugewerbe hier zum Zuge kam“, erwähnte Niklaus Bay.

Das ganze Bauprojekt hat Ursula Pauli vom Alters- und Behindertenamt der Gesundheits- und Fürsorgedirektion (GEF) begleitet. „Ich bin stolz, das Projekt in seiner Vollendung zu sehen und freue mich, die Grüsse des Regierungspräsidenten und Direktor des GEF, Philippe Perrenoud, überbringen zu können“. Seine Sätze im Bewilligungsschreiben „räumliche Engpässe sollen schnellst möglichst behoben werden“, sind nun vollumfänglich mit dem gelungenen Bauwerk umgesetzt worden, freute sich Ursula Pauli.

Neun bewegte Jahre

Kurz nach seinem Stellenantritt habe er den ersten Kontakt mit Ursula Pauli aufgenommen, erklärte der Heimleiter Andreas Maurer. „Viele Hürden mussten wir überspringen. So mussten wir zum Beispiel den Nachweis erbringen, dass die Bettenzahl erhöht werden muss. Kurz nach der ersten Eingabe erhielten wir auch noch den Auftrag, das Altersheim erdbebensicher, gemäss den neuen Vorschriften des kantonalen Hochbauamtes, zu machen“.

Fast genau vor einem Jahr, also acht Jahre nach den ersten Gesprächen wurde mit dem Bau begonnen. „Für uns galt es, trotz dem Bau immer wieder die Bewohnerinnen und Bewohner in den Mittelpunkt zu stellen. Genau diesen Kiesenmatte-Geist erwähnte auch der Vertreter der Trägergemeinden, Stephan Jost. Er überbrachte die besten Grüsse und freute sich, dass die gespendete Ruhebank vor dem Alterszentrum seinen Dienst aufnehmen kann.

Viele Umwege, viele Kompromisse und Umdispositionierungen mussten während der Bauphase gemacht werden. So wurde für kurze Zeit auch die gesamte Küche ins Kirchgemeindehaus verlegt. Das Essen nahmen die Heimbewohner in den Gängen der oberen Stockwerke im Altersheim ein. Andreas Maurer ist erleichtert, er kann nun seiner bevorstehenden Pensionierung ruhig entgegensehen und darf seinem Nachfolger ein modernes, dem heutigen Standard entsprechendes Zentrum übergeben.

Grossaufmarsch mit allseitiger Bewunderung

Mit dem Tag der offenen Tür der dieses Jahr mit dem traditionellen Summermärit durchgeführt wurde, erhielt die Bevölkerung die Gelegenheit, das Bauwerk zu besichtigen. Durchwegs wurde die harmonische und Zukunft gerichtete Bauweise gelobt. Viel Bewunderung zeigten die Besucher auch für die nahtlose Weiterführung des Heimbetriebes während der intensiven Bauphase. „Wir hatten ja schon Mühe, wenn unser Wohnzimmer oder unser Badezimmer umgebaut wurde. Alle Beteiligten haben da Grossartiges geleistet“, meinte eine glückliche Besucherin. Nach dem äusserst erfolgreichen Summermärit und der abgeschlossenen Bauphase kehrt wieder Ruhe in die Kiesenmatte ein.

[i] Eine BERN-OST-Bildergalerie folgt...


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Erstellt: 12.09.2010
Geändert: 12.09.2010
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