Konolfingen - «Hammewurscht u Züpfe»

Der herbstlich geschmückte Kirchgemeindehaus-Saal in Konolfingen war bis auf den letzten Platz besetzt, als die einheimische Hedi Gugger-Antener auf Einladung des Frauenvereins sowie der Gemeindebibliothek die Vernissage ihres druckfrischen Buches

Jakob Salzmann, Wochen-Zeitung
Verleger Markus F. Rubli erläuterte eingangs die Entstehung des schmucken Bändchens, und der Berner Troubadour Fritz Widmer umrahmte als langjähriger Zugewandter der Autorin die Lesung mit passenden Mundartchansons und Kinderliedern. Sowohl die Schriftstellerin wie der Sänger ernteten für die vorgetragenen Geschichten kräftigen Applaus. Und auf den Buchtitel Bezug nehmend, wurden am Schluss der gelungenen Veranstaltung denn auch feine Hammewurst und Züpfe serviert.

Geschichten von früher

In den zwölf Geschichten, welche Hedi Gugger in ihrem unverfälschten Emmentaler Dialekt auf detaillierte und anschauliche Art erzählt, geht es häufig um eigenwillige, mit Marotten und Mödeli behaftete Verwandte aus früherer Zeit oder um bisweilen kauzige Dorforiginale, die man beim Lesen sofort lieb bekommt. Es sind Menschen, die vor allem die Schattenseiten des Lebens kannten und in einem Heim aufgewachsen waren oder im Alter im Pflege- oder Altersheim landeten. Dies ist der Fall in «Numen es Heimching» oder in der Geschichte von Brächbüehl Ärnschtu, der seinen Lebensabend auswärts im Pflegheim im schönen Riggisberg verbringen durfte, aber schliesslich «glych i üse Lättbode (Konolfinger Erde) muess cho Gsüchti ufläse».

Hedi Gugger schildert einfühlsam ihre Erinnerungen an Personen und Ereignisse von früher und flicht in ihre Texte auch Heiteres und Humorvolles. So endet der schliessliche Verkauf zweier Konolfingern Kirchenglocken während des Zweiten Weltkrieges schliesslich im solothurnischen Zuchwil, wo nach Gotthelfs Annebäbi Jowäger sogar «d Röschti kardolisch» sei. Mit einer treffenden Pointe enden denn auch die meisten Kapitel. In der köstlichen Titelgeschichte beschreibt die Konolfingerin, die immer gern geschrieben und auch Texte im «Nebelspalter» veröffentlicht hat, die verschlungenen Pfade, die eine Hammewurst und eine Züpfe anlässlich einer Hochzeitsfeier nahmen... Die Texte sind notabene auch eine Art Dorfchronik.

Das Buch (ISBN 3-85654-093-8) ist beim Licorne-Verlag Langnau (Tel. 034 402 66 41) erhältlich.

www.wochen-zeitung.ch
www.konolfingen.ch

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Erstellt: 31.10.2002
Geändert: 31.10.2002
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