Konolfingen - Flüchtlinge fotografieren, wo sie sich sicher fühlen
Die Heilsarmee-Flüchtlingshilfe zeigt im Kirchgemeindehaus eine Fotoausstellung. Die Bilder stammen von Flüchtlingen.
Laura Fehlmann / Berner Zeitung BZ
«Hier fühle ich mich sicher» ist das Thema einer Fotoausstellung, die ab 14. Oktober in Konolfingen zu sehen ist. 26 Flüchtlinge und vorläufig aufgenommene Menschen fotografierten Orte, die für sie Sicherheit und Geborgensein bedeuten.
Von den zehn Frauen und 16 Männern aus elf Ländern hatten einige noch nie eine Kamera bedient. Margrit Moser von der Heilsarmee-Flüchtlingshilfe hat die Fotografinnen und Fotografen in Deutschkursen des Hilfswerks rekrutiert. Allein schon aus sprachlichen Gründen war es nicht einfach, ihnen das Thema zu erklären. «Aber sie haben verstanden», sagt Margrit Moser, die die Ausstellung organisierte.
Von den zehn Frauen und 16 Männern aus elf Ländern hatten einige noch nie eine Kamera bedient. Margrit Moser von der Heilsarmee-Flüchtlingshilfe hat die Fotografinnen und Fotografen in Deutschkursen des Hilfswerks rekrutiert. Allein schon aus sprachlichen Gründen war es nicht einfach, ihnen das Thema zu erklären. «Aber sie haben verstanden», sagt Margrit Moser, die die Ausstellung organisierte.
Am Anlass feiert die Heilsarmee-Flüchtlingshilfe ihr 30-jähriges Bestehen. Die Fotoausstellung mit den 26 grossformatigen, gerahmten Fotos im Kirchensäli ist Teil des Geburtstagsfestes des grössten Hilfswerks im Asylbereich im Kanton Bern.
Geborgenheit am Wasser
Die Fotografien berühren. Viele zeigen Orte am Wasser: eine Brücke über die Aare, eine Bachlandschaft, ein See. Aber auch Wald, Berge und sogar das Bundeshaus bedeuten den Fotografierenden Sicherheit. Ein etwa 40-jähriger Afghane fotografierte Grabsteine auf einem Friedhof und schrieb dazu als Untertitel: «Auf dem Friedhof spüre ich Gottes Nähe. Das gibt mir Sicherheit.» Das für die Ausstellung gewählte Bild mit einem Satz zu untertiteln gehörte ebenfalls zur Aufgabe. Notiert haben ihn die Menschen in ihrer Muttersprache, insofern sie überhaupt schreiben können. Übersetzer haben die Aussagen ins Deutsche übertragen.
«Wenn ich am Baum anlehne und den Sonnenuntergang sehe, ist es ruhig und friedlich, dann fühle ich mich sicher.» «Der Kontakt mit der Natur gibt mir Sicherheit» und «Ich fühle mich sicher auf dieser Brücke – ohne diese Brücke kann ich nicht weitergehen» – diese kleine Auswahl an Sätzen zeigt, wie sehr das Thema den Nerv der fotografierenden Menschen getroffen hat.
Interkultureller Treffpunkt
Nicht nur die Heilsarmee-Flüchtlingshilfe feiert, auch der Interkulturelle Treffpunkt Konolfingen. Diese Organisation bietet Frauen und Kindern mit Migrationshintergrund seit zehn Jahren Gelegenheit, sich mit Schweizerinnen auszutauschen. Die beiden Institutionen und andere, wie etwa die reformierte Kirche und die Jugendarbeit Konolfingen, laden zu einem Fest der Völker ein. Im Kirchgemeindehaus werden nebst den Fotos Volkstänze zu sehen sein.
Zu hören gibt es Alphornklänge und afrikanische Musik, und kulinarisch hat man die Wahl zwischen einheimischen, fernöstlichen und afrikanischen Speisen.
[i] Vernissage Fotoausstellung: Sonntag, 14. Oktober, 10.30, Kirchensäli. Fest der Völker: Samstag, 20. Oktober, von 11 bis 20 Uhr. Kirchgemeindehaus Konolfingen.