Konolfingen - Flötenklänge à discrétion
Die «Intercity Flute Players», ein aus Flötistinnen und Flötisten der Region Bern zusammengesetztes Ensemble bot eines von seinen sechs Jubiläumskonzerten (10-jähriges Bestehen) in der Kirche Konolfingen dar. Der Auftritt fand im Rahm
jsg, Wochen-Zeitung
Das 1992 von Pierre André Bovey gegründete Orchester tritt unter dessen Leitung ausschliesslich mit 14 Querflöten auf. Das Publikum erfuhr so bei den verschiedenen Interpretationen die differenzierten Klänge und Ausdrucksmöglichkeiten des Piccolos, der «normalen» Querflöte, der Alt-, Bass- und Kontrabassflöte. Die Aus- führenden brachten dem Publikum selten gehörte Originalwerke und Transkriptionen barocker klassischer und moderner Stilrichtung näher.
Weich, innig und tragend gespielt, erklangen zu Beginn drei Lachrimae (trauernde Tränen) von John Dowland (1563–1626), gefolgt vom gegensätzlich wirkenden Stück von Pierre André Bovey (1942) «Figures d'hiver». Die Thematik des Titels trat in der Interpretation gut zu Tage. Sie wurde bereichert durch überraschende Effekte und schwierige Rhythmen bei denen hie und da kleine Unsicherheiten auftraten.
Transkriptionen
Im ursprünglich für Streicher geschriebenen Concerto op. 6/3 von G. F. Händel (1685–1759) trat die Eigenart der Umwandlung originaler Werke für andere Instrumentalbesetzung zu Tage. Die typischen Merkmale von Saiteninstrumenten mussten konsequenterweise wegen der Transkription für reines Flötenensemble Abstriche erleiden. Dasselbe galt auch für das Divertimento KV 138 von Wolfgang Amadeus Mozart (1756–1791). Die Gefahr einer klanglichen Vereinheitlichung und einer etwas gleichförmigen Dynamik muss bei derartigen Umschreibungen von Originalen in Kauf genommen werden. Erstaunlich war aber die Tatsache, wie Bass- und Kontrabassflöten ein Continuo beitragen konnten, das der originalen Klangfarbe recht nahe kam.
Bei den «Histoires» von Jacques Ibert (1890–1962), im Original für Klavier komponiert, war die «Verfremdung» für den Schreibenden weniger eklatant. Die sechs kleinen, mit neckischen Klangelementen versehenen Stücke wirkten überzeugend und schienen zur reinen Querflötenbesetzung besser zu passen, als die bekannten Werke von Händel und Mozart.
Finessen ausgenutzt
Ebenfalls überzeugend konnten die Originalwerke «Blue Train» von Ryohei Hirose (1930) und «Hommage to Fellini» von John Wiesenthal (20. Jahrhundert) dargeboten werden. Die Möglichkeiten der technischen Finessen (unter anderem hörbare Klappentöne, Überblasen) wurden durch die Komponisten ausgenützt und von den Flötistinnen und Flötisten gleichermassen vermittelt. Wenn es dem Ensemble noch gelingt, die im Programmblatt angesprochene Spielfreude etwas lockerer und spontaner zum Publikum zu bringen, wird der Genuss auch optisch an Qualität gewinnen. Mit einer Zugabe aus Händels «Wassermusik» bedankten sich die Intercity Flute Players beim zahlreichen Publikum.
www.wochen-zeitung.ch
www.konolfingen.ch
Weich, innig und tragend gespielt, erklangen zu Beginn drei Lachrimae (trauernde Tränen) von John Dowland (1563–1626), gefolgt vom gegensätzlich wirkenden Stück von Pierre André Bovey (1942) «Figures d'hiver». Die Thematik des Titels trat in der Interpretation gut zu Tage. Sie wurde bereichert durch überraschende Effekte und schwierige Rhythmen bei denen hie und da kleine Unsicherheiten auftraten.
Transkriptionen
Im ursprünglich für Streicher geschriebenen Concerto op. 6/3 von G. F. Händel (1685–1759) trat die Eigenart der Umwandlung originaler Werke für andere Instrumentalbesetzung zu Tage. Die typischen Merkmale von Saiteninstrumenten mussten konsequenterweise wegen der Transkription für reines Flötenensemble Abstriche erleiden. Dasselbe galt auch für das Divertimento KV 138 von Wolfgang Amadeus Mozart (1756–1791). Die Gefahr einer klanglichen Vereinheitlichung und einer etwas gleichförmigen Dynamik muss bei derartigen Umschreibungen von Originalen in Kauf genommen werden. Erstaunlich war aber die Tatsache, wie Bass- und Kontrabassflöten ein Continuo beitragen konnten, das der originalen Klangfarbe recht nahe kam.
Bei den «Histoires» von Jacques Ibert (1890–1962), im Original für Klavier komponiert, war die «Verfremdung» für den Schreibenden weniger eklatant. Die sechs kleinen, mit neckischen Klangelementen versehenen Stücke wirkten überzeugend und schienen zur reinen Querflötenbesetzung besser zu passen, als die bekannten Werke von Händel und Mozart.
Finessen ausgenutzt
Ebenfalls überzeugend konnten die Originalwerke «Blue Train» von Ryohei Hirose (1930) und «Hommage to Fellini» von John Wiesenthal (20. Jahrhundert) dargeboten werden. Die Möglichkeiten der technischen Finessen (unter anderem hörbare Klappentöne, Überblasen) wurden durch die Komponisten ausgenützt und von den Flötistinnen und Flötisten gleichermassen vermittelt. Wenn es dem Ensemble noch gelingt, die im Programmblatt angesprochene Spielfreude etwas lockerer und spontaner zum Publikum zu bringen, wird der Genuss auch optisch an Qualität gewinnen. Mit einer Zugabe aus Händels «Wassermusik» bedankten sich die Intercity Flute Players beim zahlreichen Publikum.
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