Konolfingen - Einst brachten die Pferde mehr Geld ein als die Kühe
Die Pferdezuchtgenossenschaft des Amtes Konolfingen und Umgebung feiert ihr 100-jähriges Bestehen. Die Fohlenschau im Herbst ist einer der Jubiläumshöhepunkte.
Kathrin Schneider, Wochen-Zeitung
Mit zwei Anlässen feiert die Pferdezuchtgenossenschaft Amt Konolfingen und Umgebung dieses Jahr ihr Jubiläum. So wurden die traditionellen Fahrsporttage vom 19. bis 21. Juli in Münsingen mit einem attraktiven Rahmenprogramm ergänzt. An der Jubiläumsfohlenschau vom 6. September in Kleinhöchstetten bei Rubigen werden wiederum viele Pferdezuchtinteressierte aus der ganzen Schweiz erwartet.
Die Fohlenschau findet zum dritten Mal auf Bernhard Wüthrichs Betrieb statt. Er ist seit letztem Jahr der erste Präsident der «alleinigen» Pferdezuchtgenossenschaft. Diese ist 2012 nach der Trennung von der Genossenschaft der Anteilscheininhaber der Alp Münchegg entstanden. Die Alp Münchegg liegt in der Gemeinde Röthenbach und konnte 1913 von der Pferdezuchtgenossenschaft als Sömmerungsweide gekauft werden.
Pferdezucht unter Druck
Heute besteht die Genossenschaft aus rund 150 Mitgliedern, «Tendenz sinkend», stellt Bernhard Wüthrich fest. Die Mechanisierung habe viele Pferde von den Bauernhöfen verdrängt. Ausserdem würden strenge Tierschutzauflagen das Halten der Pferde erschweren. «Das Problem entsteht im Herbst, wenn das Fohlen von der Stute getrennt wird. Ein Pferd darf man nicht allein halten, dann bekommen viele Besitzer Schwierigkeiten», erklärt Bernhard Wüthrich.
«Bis zur Zeit Napoleons war die Pferdezucht in der Schweiz einträglicher als die Rindviehzucht.» Dieses Zitat aus der Jubiläumsschrift von Ehrenpräsident Robert Friedli widerspiegelt die Bedeutung der Pferdezucht im 18. und frühen 19. Jahrhundert. Tausende von Reit- und Wagenpferden wurden in der Blütezeit an ausländische Heere exportiert. Heutzutage würden viele Pferde billig aus dem Ausland importiert. Der Wechselkurs erschwere zudem den Export nach Frankreich und Deutschland zusätzlich.
Der Freiberger im Zentrum
Obwohl auch Warmblüter vertreten sind, steht in der Genossenschaft das Freiberger Pferd klar im Mittelpunkt. «Einfach das ideale Pferd für die ganze Familie», lobt Wüthrich. Mit seiner gutmütigen Art eigne es sich für ein breites Sortiment im Freizeitbereich und sei sowohl zum Reiten als auch zum Fahren ausgezeichnet geeignet. «Wenn das Fohlen nach etwa sechs Monaten von der Mutter getrennt wird, kommt es zuerst auf eine Fohlenweide.» Viele dieser Weiden befänden sich im Jura, der eigentlichen Heimat des Freibergers. Dann folge die Grundausbildung im Reiten und Fahren, welche mit dem Feldtest im Alter von drei Jahren abgeschlossen werde. «Zwischen 7000 und 8000 Franken hat das Pferd bis zu diesem Zeitpunkt etwa gekostet», schildert Wüthrich.
Christina und Bernhard Wüthrich selber besitzen – inklusive der Fohlen – rund 20 Freiberger Pferde. Sein Lieblingspferd ist Navaro, den er auch an Fahrturnieren einspannt. «Im Moment reise ich oft an Wochenenden an Turniere in der ganzen Schweiz», erzählt Wüthrich. Er startet in der Kategorie 1-Spänner S, wo er auch schon zahlreiche Erfolge vorweisen kann. «Ein Hobby muss man ja haben», sagt er – und wendet sich wieder seinen Pferden zu.
Die Fohlenschau findet zum dritten Mal auf Bernhard Wüthrichs Betrieb statt. Er ist seit letztem Jahr der erste Präsident der «alleinigen» Pferdezuchtgenossenschaft. Diese ist 2012 nach der Trennung von der Genossenschaft der Anteilscheininhaber der Alp Münchegg entstanden. Die Alp Münchegg liegt in der Gemeinde Röthenbach und konnte 1913 von der Pferdezuchtgenossenschaft als Sömmerungsweide gekauft werden.
Pferdezucht unter Druck
Heute besteht die Genossenschaft aus rund 150 Mitgliedern, «Tendenz sinkend», stellt Bernhard Wüthrich fest. Die Mechanisierung habe viele Pferde von den Bauernhöfen verdrängt. Ausserdem würden strenge Tierschutzauflagen das Halten der Pferde erschweren. «Das Problem entsteht im Herbst, wenn das Fohlen von der Stute getrennt wird. Ein Pferd darf man nicht allein halten, dann bekommen viele Besitzer Schwierigkeiten», erklärt Bernhard Wüthrich.
«Bis zur Zeit Napoleons war die Pferdezucht in der Schweiz einträglicher als die Rindviehzucht.» Dieses Zitat aus der Jubiläumsschrift von Ehrenpräsident Robert Friedli widerspiegelt die Bedeutung der Pferdezucht im 18. und frühen 19. Jahrhundert. Tausende von Reit- und Wagenpferden wurden in der Blütezeit an ausländische Heere exportiert. Heutzutage würden viele Pferde billig aus dem Ausland importiert. Der Wechselkurs erschwere zudem den Export nach Frankreich und Deutschland zusätzlich.
Der Freiberger im Zentrum
Obwohl auch Warmblüter vertreten sind, steht in der Genossenschaft das Freiberger Pferd klar im Mittelpunkt. «Einfach das ideale Pferd für die ganze Familie», lobt Wüthrich. Mit seiner gutmütigen Art eigne es sich für ein breites Sortiment im Freizeitbereich und sei sowohl zum Reiten als auch zum Fahren ausgezeichnet geeignet. «Wenn das Fohlen nach etwa sechs Monaten von der Mutter getrennt wird, kommt es zuerst auf eine Fohlenweide.» Viele dieser Weiden befänden sich im Jura, der eigentlichen Heimat des Freibergers. Dann folge die Grundausbildung im Reiten und Fahren, welche mit dem Feldtest im Alter von drei Jahren abgeschlossen werde. «Zwischen 7000 und 8000 Franken hat das Pferd bis zu diesem Zeitpunkt etwa gekostet», schildert Wüthrich.
Christina und Bernhard Wüthrich selber besitzen – inklusive der Fohlen – rund 20 Freiberger Pferde. Sein Lieblingspferd ist Navaro, den er auch an Fahrturnieren einspannt. «Im Moment reise ich oft an Wochenenden an Turniere in der ganzen Schweiz», erzählt Wüthrich. Er startet in der Kategorie 1-Spänner S, wo er auch schon zahlreiche Erfolge vorweisen kann. «Ein Hobby muss man ja haben», sagt er – und wendet sich wieder seinen Pferden zu.