Konolfingen - Drei Tonnen Granit für ein diplomatisches Schwergewicht
Dem grossen Diplomaten Walter Stucki zu Ehren hat die Gemeinde gestern eine Gedenktafel enthüllt. Seine Enkel erinnern sich noch gut, wie der "grosse Stucki" war, wenn er nicht um Geld und Frieden feilschte.
Mit Fahne und Pistole
«Dominante Vaterfigur»
Zumindest eines haben Bernhard und Thomas Hopf gemeinsam mit ihrem Grossvater: Die Körpergrösse. Stucki war 1,87 Meter gross und überragte damit die meisten seiner Rivalen. «Im Militär war ich einen Zentimeter grösser als er», sagt Bernhard Hopf und lacht. Die beiden Brüder haben nicht nur den «grossen Stucki» erlebt, sondern auch den Grossvater Stucki. Ihr Vater starb früh. Darum wuchsen Bernhard und Thomas Hopf bei ihren Grosseltern auf, in der heutigen Villa Stucki in Bern. «Er hatte eine grosse Autorität, aber im Alter wurde er milder», erinnert sich Bernhard Hopf. «Am Mittagstisch wurde meistens über Politik und Geschichte diskutiert. Das war seine grosse Leidenschaft.» 1963 starb Walter Stucki. Bernhard Hopf war damals 19-jährig, sein Bruder 16. «Das war ein grosser Einschnitt, er war eine dominante Vaterfigur», sagt Bernhard Hopf. «Ich wusste, dass ich eine solche Persönlichkeit so bald nicht mehr treffen werde.» Heute arbeite man oft im Team. Da habe es weniger Platz für solch herausragende Figuren.In Konolfingen jedenfalls hat der «grosse Stucki» nun seinen Platz, auf dem Ballenbühl. Mit viel Aussicht – wie schon zu Lebzeiten.