Konolfingen - Die Kirchgemeinde kann sich ihren Saal nicht mehr leisten
Wirbel um den Kirchgemeindesaal in Konolfingen: Die reformierte Kirchgemeinde kann ihren Saal nicht mehr alleine finanzieren. Sie will nun mit der Gemeinde Möglichkeiten für eine Zusammenarbeit aushandeln.
Laura Fehlmann, Berner Zeitung BZ
In den nächsten Tagen werden je drei Räte der Kirchgemeinde und der Gemeinde Konolfingen miteinander verhandeln. Das Sujet: der Saal im reformierten Kirchgemeindehaus Konolfingen. Ein Kirchgemeinderat äussert sich gegenüber dieser Zeitung, will aber nicht namentlich genannt werden. «Ich will die Ausgangslage für die anstehenden Verhandlungen nicht vorbelasten», sagt er, nennt aber das Kind beim Namen: «Als die Gemeinde in die roten Zahlen geriet, strich sie ihren Beitrag an den Saal.» Die Folge der ausbleibenden Beiträge sei, dass sich die Kirchgemeinde das Haus und dessen Betrieb nicht mehr leisten könne. Jedes Jahr fahre man einen Verlust von rund 150000 Franken ein, so das Ratsmitglied. Als eine Möglichkeit sähe man bei der Kirche, das Kirchgemeindehaus zusammen mit der Gemeinde zu betreiben. «Wir sind daran, ein Konzept auszuarbeiten, das wir dem Gemeinderat vorlegen werden.»
Tropfen auf heissen Stein
Das reformierte Kirchgemeindehaus ist in den Sechzigerjahren erbaut worden. Die Gemeindeversammlungen finden darin statt, selten einmal eine Theateraufführung oder ein Lotto. Beklagt wird, beispielsweise von den Emmentaler Jodlern, dass die Miete des Kirchgemeindesaals zu teuer sei. Für zwei Abende habe man 1700 Franken bezahlt, so ein Mitglied.
Damit die Saalmiete erschwinglich war, zahlte die Gemeinde jährlich einen Beitrag. «Bis 2002 waren es 35000, bis 2007 noch 15000 Franken», sagt Gemeindepräsident Peter Moser (SVP). Nachdem die Gemeindeversammlung aber das Budget 2007 zurückgewiesen und einen Sparauftrag erteilt habe, seien die Zahlungen eingestellt worden, so Moser. Die Gemeinde könne es sich nicht mehr leisten, Geld à fonds perdu zu bezahlen. «Aber so, wie die Finanzen der Kirchgemeinde heute aussehen, wäre unser Beitrag sowieso nur ein Tropfen auf den heissen Stein.» Man verlange von der Kirchgemeinde nun ein Konzept als Verhandlungsbasis, heisst es bei der Gemeinde.
SP fordert Räumlichkeiten
An der Gemeindeversammlung hat die SP Konolfingen dem Gemeinderat eine Petition mit 554 Unterschriften übergeben. Die Partei fordert, «Räume für Vereine, Freizeit und Kultur und Lösungen für die Nutzung des Kirchgemeindehauses», dies zu «günstigen Bedingungen» (wir berichteten). Die Petition fordert den Gemeinderat auf, zusammen mit der Kirchgemeinde Lösungen für die Nutzung und den Unterhalt des Kirchgemeindehauses auszuarbeiten und bis spätestens Mitte 2010 umzusetzen. Dazu meint der Gemeindepräsident: «Wir waren schon dran, bevor diese Petition eingereicht wurde.» Bereits hätten Gespräche zwischen Gemeinde- und Kirchgemeinderat stattgefunden, weitere folgen. Aber mit billigem Raum sei es nicht getan.
«Es geht darum, dass das Kirchgemeindehaus finanziell überlebt», sagt Moser, der sich über die Petition und deren Forderungen ärgert. «Auch Vereine haben da unterschrieben.» Dabei benutze kaum ein Verein regelmässig das Kirchgemeindehaus, ausser dem Frauenverein, der dort ein Mal pro Monat das Seniorenessen veranstaltet. Präsidentin Therese Graf hatte zu einem früheren Zeitpunkt gegenüber dieser Zeitung geäussert, dass sie es als sinnvoll erachte, wenn die Gemeinde in den Kirchgemeindesaal investieren würde.
www.konolfingen.ch
Tropfen auf heissen Stein
Das reformierte Kirchgemeindehaus ist in den Sechzigerjahren erbaut worden. Die Gemeindeversammlungen finden darin statt, selten einmal eine Theateraufführung oder ein Lotto. Beklagt wird, beispielsweise von den Emmentaler Jodlern, dass die Miete des Kirchgemeindesaals zu teuer sei. Für zwei Abende habe man 1700 Franken bezahlt, so ein Mitglied.
Damit die Saalmiete erschwinglich war, zahlte die Gemeinde jährlich einen Beitrag. «Bis 2002 waren es 35000, bis 2007 noch 15000 Franken», sagt Gemeindepräsident Peter Moser (SVP). Nachdem die Gemeindeversammlung aber das Budget 2007 zurückgewiesen und einen Sparauftrag erteilt habe, seien die Zahlungen eingestellt worden, so Moser. Die Gemeinde könne es sich nicht mehr leisten, Geld à fonds perdu zu bezahlen. «Aber so, wie die Finanzen der Kirchgemeinde heute aussehen, wäre unser Beitrag sowieso nur ein Tropfen auf den heissen Stein.» Man verlange von der Kirchgemeinde nun ein Konzept als Verhandlungsbasis, heisst es bei der Gemeinde.
SP fordert Räumlichkeiten
An der Gemeindeversammlung hat die SP Konolfingen dem Gemeinderat eine Petition mit 554 Unterschriften übergeben. Die Partei fordert, «Räume für Vereine, Freizeit und Kultur und Lösungen für die Nutzung des Kirchgemeindehauses», dies zu «günstigen Bedingungen» (wir berichteten). Die Petition fordert den Gemeinderat auf, zusammen mit der Kirchgemeinde Lösungen für die Nutzung und den Unterhalt des Kirchgemeindehauses auszuarbeiten und bis spätestens Mitte 2010 umzusetzen. Dazu meint der Gemeindepräsident: «Wir waren schon dran, bevor diese Petition eingereicht wurde.» Bereits hätten Gespräche zwischen Gemeinde- und Kirchgemeinderat stattgefunden, weitere folgen. Aber mit billigem Raum sei es nicht getan.
«Es geht darum, dass das Kirchgemeindehaus finanziell überlebt», sagt Moser, der sich über die Petition und deren Forderungen ärgert. «Auch Vereine haben da unterschrieben.» Dabei benutze kaum ein Verein regelmässig das Kirchgemeindehaus, ausser dem Frauenverein, der dort ein Mal pro Monat das Seniorenessen veranstaltet. Präsidentin Therese Graf hatte zu einem früheren Zeitpunkt gegenüber dieser Zeitung geäussert, dass sie es als sinnvoll erachte, wenn die Gemeinde in den Kirchgemeindesaal investieren würde.
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