Konolfingen - Den Körper und die Landschaft entdecken
Martin Wengers Bilder bergen ein Geheimnis: Unter sanften Formen und Farben verbirgt sich Unerwartetes. Das Interesse des Malers an menschlichen Körper manifestiert sich auch in den Landschaften.
Gertrud Lehmann, Wochen-Zeitung
«Körperwelten», dieser Titel lässt zurückschrecken, erinnert an präparierte Leichen, «gruslige» Fleischschau. Doch damit hat die Ausstellung rein gar nichts zu tun, Martin Wenger ist Ästhet. Seine Torsen und Körperfragmente gilt es im Verborgenen hügliger Landschaften und Wellentäler zu entdecken. «Mein Titel Körperwelten stand lange vor der Skandalausstellung fest, er hätte auch Menschenlandschaften lauten können» stellt Wenger klar, darum sehe er keinen Grund, ihn zu ändern.
Berg oder Backe
Tatsächlich erinnern Hügel und Täler des Emmentals oft an sinnliche Formen einer ruhend daliegenden, weiblichen Gestalt. Es gibt sogar Kuppen, die der Volksmund ganz unumwunden «Füdlebacke» nennt. Diese Idee hat nun der Maler Martin Wenger in einer ganzen Serie von Bildern verarbeitet. Ob im saftigen Grün seines Heimatlandes, im Ocker ferner Sanddünen oder im Aquamarin des Meeres in den Hügeln und Tälern seiner Landschaften entdeckt der aufmerk-same Betrachter menschliche For-men. Mal offensichtlich, dann wieder sehr diskret, eher andeutungsweise erahnbar. Hier ein Nabel, da eine Brust, und immer wieder üppige Pobacken. Dazu lassen die Titel der Werke allfällige Zweifel rasch schwinden: Sie lauten «Frau im Wasser», «Wolkenmann», «Körper im Sturm» oder auch einfach «Braunes Gesäss».
Körper im Mittelpunkt
Für den 1958 in Trimstein geborenen Maler stand der Körper schon immer im Mittelpunkt seines Interesses. So in seiner Jugend, als er extrem viel Sport trieb, unter anderem Turnen, Skifahren und Laufen. Heute widerspiegelt er das Interesse am Körper, in seinen Gemälden. Ursprünglich habe er Akte gemalt, erklärt er, nun sei er zur Abstraktion übergegangen. Ihn fasziniere die Abwechslung zwischen Dynamit und Ruhe, wie mit wenigen Strichen viel auszusagen sei. Seine Bilder berühren durch ihre Farbharmonie, ihre Einfachheit und Tiefe lässt eigenen Fantasien und Vorstellungen Raum. Seit einem Jahr wohnt und arbeitet Wenger, der auch den Beruf eines Innenarchitekten ausübt, in Grosshöchstetten. In der ehemaligen Grossmetzgerei Gerber habe er dort, wo sich einst die Knochen-stampfe befand, ein grosszügiges Loft einrichten können. Da lasse sich wunderbar arbeiten, wohnen und leben, erklärt er. Die blutige Vergangenheit des Gebäudes belaste ihn in keiner Weise, schliesslich gehöre auch das irgendwie zum Körper, und passe darum zu ihm.
[i] Kunst auf Schloss Hünigen, Konolfingen: 13.02. bis 12.04. täglich 8 21 Uhr. Der Künstler ist am 15.02., 14.03. und 04.04. von 11 bis 15 Uhr anwesend.
www.wochen-zeitung.ch
www.schlosshuenigen.ch
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Berg oder Backe
Tatsächlich erinnern Hügel und Täler des Emmentals oft an sinnliche Formen einer ruhend daliegenden, weiblichen Gestalt. Es gibt sogar Kuppen, die der Volksmund ganz unumwunden «Füdlebacke» nennt. Diese Idee hat nun der Maler Martin Wenger in einer ganzen Serie von Bildern verarbeitet. Ob im saftigen Grün seines Heimatlandes, im Ocker ferner Sanddünen oder im Aquamarin des Meeres in den Hügeln und Tälern seiner Landschaften entdeckt der aufmerk-same Betrachter menschliche For-men. Mal offensichtlich, dann wieder sehr diskret, eher andeutungsweise erahnbar. Hier ein Nabel, da eine Brust, und immer wieder üppige Pobacken. Dazu lassen die Titel der Werke allfällige Zweifel rasch schwinden: Sie lauten «Frau im Wasser», «Wolkenmann», «Körper im Sturm» oder auch einfach «Braunes Gesäss».
Körper im Mittelpunkt
Für den 1958 in Trimstein geborenen Maler stand der Körper schon immer im Mittelpunkt seines Interesses. So in seiner Jugend, als er extrem viel Sport trieb, unter anderem Turnen, Skifahren und Laufen. Heute widerspiegelt er das Interesse am Körper, in seinen Gemälden. Ursprünglich habe er Akte gemalt, erklärt er, nun sei er zur Abstraktion übergegangen. Ihn fasziniere die Abwechslung zwischen Dynamit und Ruhe, wie mit wenigen Strichen viel auszusagen sei. Seine Bilder berühren durch ihre Farbharmonie, ihre Einfachheit und Tiefe lässt eigenen Fantasien und Vorstellungen Raum. Seit einem Jahr wohnt und arbeitet Wenger, der auch den Beruf eines Innenarchitekten ausübt, in Grosshöchstetten. In der ehemaligen Grossmetzgerei Gerber habe er dort, wo sich einst die Knochen-stampfe befand, ein grosszügiges Loft einrichten können. Da lasse sich wunderbar arbeiten, wohnen und leben, erklärt er. Die blutige Vergangenheit des Gebäudes belaste ihn in keiner Weise, schliesslich gehöre auch das irgendwie zum Körper, und passe darum zu ihm.
[i] Kunst auf Schloss Hünigen, Konolfingen: 13.02. bis 12.04. täglich 8 21 Uhr. Der Künstler ist am 15.02., 14.03. und 04.04. von 11 bis 15 Uhr anwesend.
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