Konolfingen - Berufsbildungsprojekt input im Talk mit NR Ursula Haller
Charmant, wortgewandt, offen, ehrlich, unverblümt und (selbst-)kritisch gab sich Nationalrätin Ursula Haller (svp) beim Polit-Talk mit den jugendlichen TeilnehmerInnen am Berufsbildungsprojekt input in Konolfingen.
Jean-Luc Lehmann
Von Anfang an stellte sie klar: "Das ist keine Werbeveranstaltung der SVP - sondern eine kritische Auseinandersetzung mit den Problemen, die uns im Alltag beschäftigen." Entsprechend pointiert fragten Talkmasterin Andrea und ihr Kollege Roman die erfahrene Politikerin aus.
Die beiden 9.-Klässler hatten zuvor einen ganzen Katalog an (zum Teil kritischen) Fragen zusammengestellt. Tabus gab es dabei keine - ganz nach dem Geschmack der Thuner Vize-Stadtpräsidentin und Vorsteherin der Direktion Bildung und Entwicklung: "Unsere Gesellschaft - insbesondere auch die Schule - muss heute alle Probleme offen angehen und thematisieren. Es gibt keine Tabuthemen mehr."
Sie gab zu, in ihrer Karriere durch ihre Offenheit dann und wann auch schon in ein Fettnäpfchen getreten zu sein - "aber letztlich zählt sich Offenheit und eine klare, eigene Meinung immer aus." Ihr Aufruf galt insbesondere den jungen Frauen, sich in der Gesellschaft mehr zu engagieren und bereit zu sein, Verantwortung zu übernehmen.
Dabei überraschte sie mit deutlichen Zahlen, wie wenig sich Frauen in der Politik engagierten. Gerade in der Lokalpolitik würden sich viele Möglichkeiten für Jugendliche ergeben, ihre eigene Meinung einzubringen und den eigenen Lebensraum mit zu gestalten.
Angesprochen auf ihren dunkelhäutigen (adoptierten) Sohn liess NR Ursula Haller ihren inneren, weichen Kern durchschimmern: Mit viel Emotionen berichtete sie über negative Erfahrungen, die ihr Leben geprägt hätten. Mit Vehemenz hat sie sich zeitlebens gegen Rassendiskriminierung aufgelehnt - und kommentierte gewisse Plakataktionen der SVP entsprechend kritisch und unverblümt.
Auf die Frage nach dem hohen Anteil an Ausländerkriminalität gab sie zu, dass die Statistik zwar ein klares Bild ergebe. "Letztlich müssen wir immer jeden Menschen als Individuum achten und lieben. Jeder Mensch verdient unsere Wertschätzung und darf nicht aufgrund seiner Herkunft gleich kriminalisiert werden. Wir Schweizer tendieren ohnehin oft dazu, alles nur schwarz-weiss zu sehen."
Und auf ihre Beziehung zu BR Blocher antwortete sie: "Wir diskutieren kontrovers - aber wir achten uns gegenseitig. Unbestritten ist, dass er durch seine klaren Worte das Volk hinter sich zu scharen vermag. Und der Volkswille ist das höchste Gut, das es zu achten gilt."
Ursula Haller stellte sich im Rahmen des besonderen Projektes an der Oberstufe Konolfingen bereits zum zweiten Mal den Fragen der Jugendlichen - und genoss das Podium sichtlich. "Ich mische mich gerne unter Jugendliche. Für mich ist es wertvoll, am Puls der Zeit zu sein - Jugendliche vermitteln uns 'Alten' ein ganz anders Bild und eröffnen uns damit auch ganz neue Horizonte ..."
Worauf sich Talkmasterin Andrea nicht scheute, der Vollblut-Politikerin gleich eine CD mit einem politischen kritischen Rap zu schenken. "Den Rap von 'Stress' kenne ich - diesen neuen werde ich mir gerne anhören." Und warnte aber gleichzeitig davor, die rechte Politik immer als extrem und populistisch darzustellen. "Extreme gibt es in allen Parteien - ich bin und bleibe eine Berner Politikerin in der Berner SVP ... und deren Wurzeln liegt im Gedankengut der BGB (der ehemaligen Bauern-, Gewerbe- und Bürgerpartei) begründet, mit der ich aufwuchs."
Fazit dieses aussergewöhnlichen Polit-Talks, zu dem sich viele prominente Gäste einfanden (Schulinspektorin Eva Frischknecht, Regierungsstatthalter Ueli Zaugg und viele andere): Politik (verkörpert durch Ursula Haller) war im schulischen Umfeld plötzlich "zum Greifen nah" - und damit völlig entstaubt.
Bezeichnend die spontane Reaktion einer Schülerin: "Politiker scheinen auch Emotionen zu haben - wenn man sie im Fernsehen sieht, merkt man das nicht." Affaire à suivre... auch wenn sich Ursula Haller gleich eingangs bei den Mädchen entschuldigte: "Vielleicht wäre euch der Berner Oberländer NR Adrian Amstutz lieber gewesen - immerhin wurde dieser kürzlich als 'sexiest' Mann im Nationalrat erkoren..."
[i] Zur BERN-OST-Bildergalerie...
www.inputkonolfingen.net
www.konolfingen.ch
Die beiden 9.-Klässler hatten zuvor einen ganzen Katalog an (zum Teil kritischen) Fragen zusammengestellt. Tabus gab es dabei keine - ganz nach dem Geschmack der Thuner Vize-Stadtpräsidentin und Vorsteherin der Direktion Bildung und Entwicklung: "Unsere Gesellschaft - insbesondere auch die Schule - muss heute alle Probleme offen angehen und thematisieren. Es gibt keine Tabuthemen mehr."
Sie gab zu, in ihrer Karriere durch ihre Offenheit dann und wann auch schon in ein Fettnäpfchen getreten zu sein - "aber letztlich zählt sich Offenheit und eine klare, eigene Meinung immer aus." Ihr Aufruf galt insbesondere den jungen Frauen, sich in der Gesellschaft mehr zu engagieren und bereit zu sein, Verantwortung zu übernehmen.
Dabei überraschte sie mit deutlichen Zahlen, wie wenig sich Frauen in der Politik engagierten. Gerade in der Lokalpolitik würden sich viele Möglichkeiten für Jugendliche ergeben, ihre eigene Meinung einzubringen und den eigenen Lebensraum mit zu gestalten.
Angesprochen auf ihren dunkelhäutigen (adoptierten) Sohn liess NR Ursula Haller ihren inneren, weichen Kern durchschimmern: Mit viel Emotionen berichtete sie über negative Erfahrungen, die ihr Leben geprägt hätten. Mit Vehemenz hat sie sich zeitlebens gegen Rassendiskriminierung aufgelehnt - und kommentierte gewisse Plakataktionen der SVP entsprechend kritisch und unverblümt.
Auf die Frage nach dem hohen Anteil an Ausländerkriminalität gab sie zu, dass die Statistik zwar ein klares Bild ergebe. "Letztlich müssen wir immer jeden Menschen als Individuum achten und lieben. Jeder Mensch verdient unsere Wertschätzung und darf nicht aufgrund seiner Herkunft gleich kriminalisiert werden. Wir Schweizer tendieren ohnehin oft dazu, alles nur schwarz-weiss zu sehen."
Und auf ihre Beziehung zu BR Blocher antwortete sie: "Wir diskutieren kontrovers - aber wir achten uns gegenseitig. Unbestritten ist, dass er durch seine klaren Worte das Volk hinter sich zu scharen vermag. Und der Volkswille ist das höchste Gut, das es zu achten gilt."
Ursula Haller stellte sich im Rahmen des besonderen Projektes an der Oberstufe Konolfingen bereits zum zweiten Mal den Fragen der Jugendlichen - und genoss das Podium sichtlich. "Ich mische mich gerne unter Jugendliche. Für mich ist es wertvoll, am Puls der Zeit zu sein - Jugendliche vermitteln uns 'Alten' ein ganz anders Bild und eröffnen uns damit auch ganz neue Horizonte ..."
Worauf sich Talkmasterin Andrea nicht scheute, der Vollblut-Politikerin gleich eine CD mit einem politischen kritischen Rap zu schenken. "Den Rap von 'Stress' kenne ich - diesen neuen werde ich mir gerne anhören." Und warnte aber gleichzeitig davor, die rechte Politik immer als extrem und populistisch darzustellen. "Extreme gibt es in allen Parteien - ich bin und bleibe eine Berner Politikerin in der Berner SVP ... und deren Wurzeln liegt im Gedankengut der BGB (der ehemaligen Bauern-, Gewerbe- und Bürgerpartei) begründet, mit der ich aufwuchs."
Fazit dieses aussergewöhnlichen Polit-Talks, zu dem sich viele prominente Gäste einfanden (Schulinspektorin Eva Frischknecht, Regierungsstatthalter Ueli Zaugg und viele andere): Politik (verkörpert durch Ursula Haller) war im schulischen Umfeld plötzlich "zum Greifen nah" - und damit völlig entstaubt.
Bezeichnend die spontane Reaktion einer Schülerin: "Politiker scheinen auch Emotionen zu haben - wenn man sie im Fernsehen sieht, merkt man das nicht." Affaire à suivre... auch wenn sich Ursula Haller gleich eingangs bei den Mädchen entschuldigte: "Vielleicht wäre euch der Berner Oberländer NR Adrian Amstutz lieber gewesen - immerhin wurde dieser kürzlich als 'sexiest' Mann im Nationalrat erkoren..."
[i] Zur BERN-OST-Bildergalerie...
www.inputkonolfingen.net
www.konolfingen.ch