Konolfingen - Ausgewogen und kämpferisch

Im Rahmen des Kultur- und Konzertprogramms der reformierten Kirchgemeinde Konolfingen stand ein wahrlich festliches Konzert auf dem Programm. Der Organist Hans Roth und die beiden Trompeter René und Francis Schmidhäusler zeigten Nuancen der barocke

jsg, Wochen-Zeitung
Der Organist verstand es ausgezeichnet, die Möglichkeiten seines Instrumentes denjenigen der Trompeten anzupassen, so dass gleichwertige, ausgewogene Klangbilder entstanden. Mal im einzelnen Wettstreit gegeneinander, mal untereinander kämpfend und mal friedlich miteinander spielend, zeigten die drei Musiker den zahlreichen Zuhörern viele Nuancen der barocken Werke auf. Zu Beginn erklang mit schöner Ausgewogenheit William Boyces Voluntary in D-dur. Bei der nachfolgenden Suite von Henry Purcell war eine subtile Registratur der Orgel zu hören, die dann bei J. Stanleys zweitem Voluntary noch zu einem überraschenden Effekt ausgebaut wurde: Im Orgelpart erklangen dort Trompetentöne als Registratur, die sich mit den Originalen zu messen schienen. Bei der Suite von Louis-Nicolas Clérambault glaubte man im ersten und letzten Satz eine deutliche Bach-Anlehnung zu hören, während in den andern Teilen der musikalische Schalk und die Frische des Franzosen hervortrat. Jean Baptiste Loeillets Konzert erklang stilvoll, einfach gestaltet aber eindrücklich wirkend. Mit einem Adagio für Orgel von J.J. Fiocco, einer Sinfonia von Alessandro Stradella – mit einem infernalischen Allegro als Schlusssatz – und mit Lo ballo dell'Intorcia, einem scherzhaften, abwechslungsreichen und mit überraschenden Unisono-Klangelementen versehenen Stück von A. Valente, einem unbekannten Komponisten des 16. Jahrhunderts wurde das festliche Konzert beendet. Das dankbare Publikum erklatschte sich zu Recht eine Zugabe.

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Erstellt: 25.03.2004
Geändert: 25.03.2004
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