Konolfingen - Auch in Zukunft wohnt Peter Moser in einer SVP-Hochburg

Am Donnerstag hat der Konolfinger Gemeindepräsident Peter Moser (SVP) seinen letzten Arbeitstag. Er gibt sein Amt kurz vor Legislaturende ab und zieht weg.

Laura Fehlmann / Berner Zeitung BZ
Sitzungen pflegte Peter Moser jeweils um 6 Uhr früh anzusetzen. «Niemand hat deshalb jemals reklamiert», sagt der Frühaufsteher. Acht Jahre und drei Monate hat der 61-jährige SVP-Mann die Konolfinger Exekutive präsidiert. In den Gemeinderat wurde der gebürtige Freimettiger 2003 gewählt. «Ich habe keine einzige Gemeinderatssitzung versäumt», sagt Moser mit spürbarem Stolz. Auch sei er praktisch täglich im Gemeindehaus gewesen. Aber jetzt räumt er sein Büro. Er hat kaum Material gehortet. Das liege ihm nicht. «Auch die Sitzungen habe ich immer straff geleitet», sagt Moser.

Coiffeur und Politiker

Der Bauernsohn Peter Moser ist Coiffeurmeister. 1973 eröffnete er einen Einmannbetrieb an der Thunstrasse in Konolfingen. Im Laufe der Zeit führte er zwanzig Haarwerk-Filialen mit 150 Angestellten. Vor ein paar Jahren hat Sohn Marc das Zepter übernommen. Peter Moser kümmert sich noch um fünf Haarwerk-Filialen. Die Kombination von Geschäftsmann und Politik habe ihm rationelles Schaffen abverlangt, sagt er. «Aber einmal darf man kürzertreten, obwohl, aufs Altenteil ziehe ich mich noch nicht zurück», sagt der energiegeladene Politiker. Und man glaubt es ihm.

«Nicht optimal informiert»

In Mosers Amtszeit fallen der Bau der beiden Kreisel im Dorfzentrum, die Teilrevision der Ortsplanung, der Ausbau der Liegenschaft am Kreuzplatz 1 sowie umfangreiche Landverkäufe in der Kiesenmatte. Es gab auch Niederlagen, etwa 2007, als die Gemeindeversammlung das Budget ablehnte. «Das war hart», so Moser. Auch dass die Überbauung an der Bernstrasse gegenüber dem Gemeindehaus nicht zustandekam, wurmt ihn. «Ich sage jetzt nicht, die Häuser seien ein Schandfleck», sagt Moser ironisch zu dieser Bezeichnung, die von ihm stammt.

Kritik musste er auch einstecken, weil der Gemeinderat die Schulleitung in die Gemeindeverwaltung integrieren wollte, ohne die Betroffenen einzubeziehen. «Da haben wir nicht optimal informiert», gesteht Moser. «Wir haben uns dafür entschuldigt und machen es jetzt besser.» Die im Dorf kursierende Kritik, in Konolfingen herrsche «SVP-Machtpolitik», lässt er nicht gelten. Mit Mosers Nachfolger Daniel Hodel bleibt das Gemeindepräsidium in SVP-Händen.
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Ins Dorf von Amstutz

Jetzt ziehen Mosers nach Sigriswil, wo auch sein Parteikollege, Nationalrat Adrian Amstutz, wohnt. Zwar will Peter Moser an seinem neuen Domizil am Thunersee fleissig wandern, mit Ehefrau Ursula die Enkel hüten und viel lesen. Hat er Lust auf Politik? «Wer weiss, vielleicht ergeben sich noch andere Aktivitäten», sagt er, lächelt und fügt an: «Wie Konolfingen hat Sigriswil einen der höchsten SVP-Wähleranteile der Schweiz.»

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Erstellt: 27.03.2013
Geändert: 27.03.2013
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