Konolfingen - Arbeit für Ausgesteuerte

Wer einmal ausgesteuert ist, hat oft Mühe, sich wieder in der Arbeitswelt zurechtzufinden. Betroffene im Gebiet des Regionalen Sozialdienstes Konolfingen (RSD) sollen einen Götti – und somit besondere Unterstützung erhalten.

jhk, Wochen-Zeitung
63 Personen sind in den neun Gemeinden des Regionalen Sozialdienstes Konolfingen derzeit arbeitslos. Von ihnen suchen 17 über die Regionale Arbeitsvermittlung RAV eine neue Stelle. Die restlichen sind ausgesteuert. Aus finanziellen Gründen können nur vier von ihnen in einem Beschäftigungsprogramm lernen, sich wieder in den Arbeitsprozess zu integrieren. 30 bis 40 weitere Personen sollten dieses Angebot ebenfalls nutzen können, sagte Rudolf Waber an einer Informationsveranstaltung für freiwillige Betreuerinnen und Betreuer. Er ist Präsident der Arbeitsgruppe «Beschäftigungsprogramm» der Vormundschafts- und Sozialhilfekommission Konolfingen.

Für dieses Programm, welches ausserhalb des Sozialdienstes aufgebaut werden soll, sucht die Arbeitsgruppe nun Partner. Einerseits braucht sie Betriebe, die Arbeitswilligen Gelegenheit bieten, im Erwerbsleben wieder Fuss zu fassen. Lohn müssten sie vorerst nicht bezahlen, denn anfangs könnten die meisten Wiedereinsteiger die erwartete Leistung nicht erbringen. «Arbeiten muss wieder erlernt werden wie das Laufen nach einem schweren Beinbruch», versinnbildlichte Waber die Situation.

Lieber Berufskollege als Sozialarbeiter

Weiter soll den Arbeitswilligen eine Begleitperson ausserhalb des Sozialdienstes zur Seite stehen. «Im besten Fall hat diese Person den selben oder einen ähnlichen Beruf wie die oder der Betreute. «Ein Berufsmann als Ansprechperson ist sowohl für den Arbeitsnehmer als auch den Arbeitsgeber hilfreicher als ein Sozialarbeiter, erläuterte Pascal Mosimann vom RSD. Aber auch Leute ausserhalb des entsprechenden Berufes mit Erfahrung im Coaching könnten geeignet sein, ergänzte Waber.

An der Veranstaltung schrieben sich acht der zwölf Anwesenden als mögliche Betreuungspersonen ein. Nun werden Betriebe kontaktiert. Noch müssen die administrativen Abläufe geregelt werden. «Wir haben viel Arbeit vor uns. Aber wir wollen das Programm so schnell wie möglich starten, auch wenn wir klein beginnen müssen», so Waber.

Ein Artikel aus der

www.konolfingen.ch

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Erstellt: 18.01.2007
Geändert: 18.01.2007
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