Konolfingen - Altlasten im Boden könnten das Feuerwehrmagazin verteuern

Der Gemeinderat orientierte die Bevölkerung über das geplante neue Feuerwehrmagazin. Dabei musste er sich einige kritische Fragen gefallen lassen.

Laura Fehlmann, Berner Zeitung BZ

Dass das Konolfinger Feuerwehrmagazin zu klein ist, bestreitet niemand. Der Hubretter steht unter einem Zelt, Parkplätze sind rar. Zudem wird die Feuerwehr immer grösser: Mittlerweile ist sie schon für sechs Gemeinden zuständig. Aus diesen Gründen ist ein neues Feuerwehrmagazin geplant. Der Gemeinderat stellte das Projekt am Montagabend vor. Der Umzug vom alten ins neue Magazin ist für 2017 vorgesehen.

Problem: Altlasten

Das neue Gebäude soll auf dem Dreieck Stockhornstrasse/Bernstrasse entstehen (wir berichteten). Eine Umzonung ist aber nicht nötig, dafür eine Altlasten-sanierung, weil sich dort bis Mitte der Sechzigerjahre eine Abfalldeponie befand. Vor dem Baubeginn müssten 80 Zentimeter Erde abgetragen und entsorgt werden. Weil der Untergrund aus Seekreide instabil ist, würden 16 Meter lange Pfähle in den Boden getrieben, um diesen zu befestigen.

Das Entsorgen der Altlasten ist mit rund 5 Millionen Franken budgetiert. Nun fürchten einige Einwohner, dass das Problem mit den Altlasten sich als schwerwiegender erweisen könnte und damit die Kosten hochgetrieben würden. Ein Zuhörer erinnerte daran, dass der Grossverteiler Lidl wegen dieser Altlasten sein Baugesuch zurückgezogen hatte.

Entscheid an der Urne

Am 30. November wird das Volk über einen Kredit von 14 Millionen Franken abstimmen. Das Geld ist für den Verkauf zweier Parzellen von knapp 9000 Quadratmetern, für den Bau des Feuerwehrmagazins, einer Heizzentrale und eines Fuss- und Veloweges vorgesehen. Die Kosten werden teils über die Feuerwehrsteuer, teils über den Steuerhaushalt finanziert. Gemäss heutiger Berechnung entstünden der Feuerwehr jährliche Folgekosten von 340 000 Franken, der Gemeinde von 85 000 Franken sowie 55 000 Franken für die Partei, die auf dem Grundstück bauen wird. Denn rund die Hälfte der beiden Parzellen will die Gemeinde dem Berufsverband Holzbau Schweiz im Baurecht überlassen und mit dem Zins die restlichen Folgekosten finanzieren. Auch das löst bei einigen Bürgern Ängste aus. «Wir wissen ja noch gar nicht, ob dort überhaupt jemand bauen will», sagte ein Mann. Andere befürchten eine Steuererhöhung, wurden aber von Gemeindepräsident Daniel Hodel (SVP) beruhigt. Er sagte, dass gemäss Finanzplan die Steuern bis 2019 bestimmt nicht steigen würden.

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Erstellt: 15.10.2014
Geändert: 15.10.2014
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