Konolfingen - Eine Vielfalt, die motiviert
Seit 25 Jahren zeigen Künstlerinnen und Künstler ihre Kunstwerke im Dachstock des Dorfmuseums Konolfingen. Das Jubiläum feierten sie mit einer Gemeinschaftsausstellung.
Seit dem Start im Herbst 1994 ist Erika Linder an vorderster Front dabei. "Mit der Initiative von Gertrud Scherer haben wir gemeinsam die erste Ausstellung im damals neu erstellten Dachstock des Dorfmuseums Konolfingen ins Leben gerufen. Zuerst nannten wir unseren Anlass Hobby-Ausstellung, dann nur noch Ausstellung. Vor mehr als zehn Jahren fanden wir, dass wir uns ruhig Kunstausstellung nennen dürfen", erklärt Erika Linder bei der kleinen Jubiläumsfeier zusammen mit dem Vereinsvorstand des Alten Bären. "Nur ein Jahr später konnten wir Annemarie Rüegsegger motivieren, aktiv dabei zu sein." Seit ihrem Mitwirken sei sie eine wertvolle Unterstützung bei den Vorarbeiten, freut sich Erika Linder.
Kreative Kunstwerke faszinieren immer wieder
Zusammen mit vielen verschiedenen Künstlern haben Erika Linder und Annemarie Rüegsegger in den 25 Jahren immer wieder faszinierende Kunstausstellungen gestaltet. Gerade die Vielfalt der Kunstwerke sei es, die immer wieder motiviert, weiter zu machen, erklären die beiden Organisatorinnen. Und in der Tat, auch nach 25 Jahren ist die Ausstellung einzigartig. Auch wenn die Künstler ihrer Technik und den Materialien treu geblieben sind, die Kunstwerke sind nie gleich. So sieht auch die Präsentation im feinen Ambiente des Dachstocks im Dorfmuseum Konolfingen immer anders aus.
Stoff, Ton, Keramik, Fotos, Papier und Metall in allen Varianten
An der Jubiläumsausstellung zeigten Erika Linder (Freimettigen), Annemarie Rüegsegger (Lauperswil), Roland Blattner (Kirchberg), Sabine Aeschlimann (Neuenegg), Catherine Eigenmann (Oberdiessbach) sowie Stefan Kipfer (Linden) ihre neusten Kreationen. Heidi Bürgin (Linden) sorgte im Gewölbekeller mit ihrer Erlenmondküche und feinem Essen für das leibliche Wohl. Ihr Partner, Stefan Kipfer, verpasste mit seinen wunderschönen, mittels Brenntechnik gestalteten Blechdosen-Windlichtern, den Gewölbekeller ein warmes Ambiente.
In feiner hellgrauer Keramik glänzen die Krüge, Becher und Vasen, die Sabine Aeschlimann selber töpfert. Zudem stellt sie weisse, kugelförmige Windlichter in unterschiedlichen Grössen her, die mit grossen und kleinen Löchern das Kerzenlicht wiedergeben. Handgemacht nennt Erika Linder ihre vielfaltigen Werke. Neben den einzigartigen Raku-Keramik-Werken gestaltet die Freimettigerin mit ihrem Ideenreichtum auch mit Draht Spezielles. Leuchter, Schalen oder Mobilés entstehen so aus feinen Drähten. Gemalte Bilder und mit einfachen Gegenständen verzierte Holzklötze fertigt sie ebenfalls in ihrem Atelier. Wunderschöne Bilder von Blättern, Blumen in Nahaufnahme oder Naturaufnahmen mit viel Sinn fürs Bild kreiert Roland Blattner. Die vielfach unscheinbaren Blätter und Gräser setzt er mit seiner Fototechnik ins beste Licht.
Dass die Ohrhänger und Halsbänder vielfach und bunt gestrickt sind, erkennt man nicht auf den ersten Blick. Catherine Eigenmann erklärt die Technik: "zuerst stricke ich ein Band, nähe es zusammen, stülpe und fülle es". So entstehen die langen, mehrfach umzuhängenden Halsbänder. Filigran gearbeitet sind auch die vielen Varianten der Ohrringe. Nach wie vor nutzt Annemarie Rüegsegger selbstgeschöpftes Papier für ihre Kunst- und Nutzgegenstände. Neben den Vasen, Girlanden und Karten hat sie mit ihrer neusten Kreation, den Papierfiguren, ein wahres Highlight geschaffen. Gezupftes Papier stellt die Kleider dar, die getrockneten Stängeln bilden Beine und Arme. Die Mohnblumenkapseln passen wunderbar als Köpfe.