Koch Patrick Ammann: "Wir wollen einen Podestplatz"

Mit den besten Köch:innen aus der ganzen Welt um den Weltmeistertitel kochen – das wird der Worber Patrick Ammann (36). Neben seiner Anstellung im Alters- und Pflegeheim Landblick Beitenwil leitet er das Wettkampfteam der Berner Küchenchefvereinigung Cercle des Chefs de Cuisine Berne. In einem Monat ist der Wettkampf in Luxemburg.

Isabelle Berger, info@bern-ost.ch

Eine Berner Platte und eine Rüeblitorte, die man nicht gleich als solche erkennt, ein veganer Zwiebelkuchen und eine Egli-Interpretation. Das ist nur ein Teil dessen, was Patrick Ammann und sein 15-köpfiges Team von jungen Köch:innen am Wettkampf auftischen werden. "Wir dürfen aber noch nicht zu viel verraten", sagt Ammann. Generell stehe moderne Alpenküche auf dem Programm. Verwendet würden nur Lebensmittel aus der Schweiz, darunter auch Saibling aus der Fischzucht in Rubigen.

 

Vor zwei Jahren hat Ammann mit den Vorbereitungen begonnen, das Team aufgebaut, mit diesem Menüideen ausgeheckt und die einzelnen Gerichte immer wieder geübt, degustiert und verbessert. "Wir sind jetzt im Endspurt." Nach vielen gemeinsamen Trainings gibt es Ende Oktober einen letzten Probelauf. Danach wird Einzelnes noch separat geübt. Am 28. November ist es dann soweit. Wenn in Bern der Zibelemärit stattfindet, treten Ammann und sein Culinary Art Team in Luxemburg an.

 

Ziel: Gold und Podestplatz

Welche Chancen hat das Berner Team? "Früher habe ich immer wie mehr gezweifelt, je näher ein Wettkampf kam. Nun ist es umgekehrt", sagt Ammann der seit 2009 an internationalen Kochwettbewerben teilnimmt. Das Ziel ist klar: "Wir wollen eine Goldmedaille und einen Podestplatz." Beides gibt es nämlich zu gewinnen und wird nach Punktesystemen entschieden. Goldmedaillen gibt es zudem in verschiedenen Kategorien zu gewinnen. Darum bedeutet eine Goldmedaille nicht automatisch auch den Weltmeistertitel.

 

Für den Wettkampf setzt Ammann einen grossen Teil seiner Freizeit ein. "Es ist ein Riesenspagat zwischen der internationalen Kochwelt und dem einfachen Weniger-ist-mehr des Berufsalltags", sagt Ammann. Seit gut anderthalb Jahren ist er Küchenchef im Alters- und Pflegeheim Landblick in Beitenwil. "Das Heim unterstützt mich sehr", sagt er.

 

"Stolz, Teil der Schweizer Delegation zu sein"

Seine Begeisterung für den Wettkampf spürt man deutlich, wenn er erzählt. "Es bedeutet mir sehr viel, die wertvolle Seite des Berufs repräsentieren zu können", sagt Ammann. Es mache ihn auch stolz, Teil der Schweizer Delegation zu sein. Zudem wäre es ein unbeschreibliches Gefühl, mit den Teamkolleg:innen einen so grossen Erfolg feiern zu können. "Das ist der Kick, wegen dem man es macht."

 

[i] Der Cercle des Chefs de Cuisine Berne CCCB ist eine Vereinigung von Küchenchef:innen mit Sitz in Bern. Der CCCB hat rund 450 Mitglieder. Eines der bekanntesten Mitglieder ist Spitzenkoch Anton Mosimann. Um Mitglied zu werden, muss man Küchenchef:in sein und von zwei CCCB-Mitgliedern empfohlen werden. Mit dem Culinary Art Team betreibt der CCCB Nachwuchsförderung, weshalb dieses auch Nicht-Mitgliedern offen steht.


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Erstellt: 29.10.2022
Geändert: 29.10.2022
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