Kloschüssel-Konzert: Die Münsinger Schisshüsler spielen in Bern

Seit Jahren zieht die Münsinger Fasnachtsgruppe Schisshüler ihren Fasnachtswagen von Münsingen nach Bern an die Fasnacht. Das Sujet wählen sie jeweils passend zum Gruppennamen. So auch in diesem Jahr.

Eva Tschannen, eva.tschannen@bern-ost.ch

Eine überdimensionale Kloschüssel, verbunden mit dem bereits traditionellen Schisshüsli und umgeben von einer Männergruppe mit bunten, an Klobürsten erinnernden Perücken. Mit dem diesjährigen Sujet will die Münsinger Fasnachtsgruppe die Anstrengungen der Stadt Bern und des Fasnachtsvereins für eine saubere Stadt unterstützen. Oder wie die Schisshüsler in einer Medienmitteilung titeln: „Schluss mit stinkenden Geschäften.“

 

Installation aus Kloschüsseln

 

Erste Ideen für das Sujet würden jeweils bereits nach dem 11. November - dem Tag an dem der Berner Fasnachtsbär für seine Winterruhe in den Käfigturm gesperrt wird - entstehen. „Wir sitzen zusammen, lachen, machen Witze. Plötzlich taucht eine Idee auf und dann sprudelt es nur so“, beschreibt Schisshüsler-Mitglied und Grossrat Antonio Bauen den kreativen Entstehungsprozess. In der Altjahrswoche entstehen dann Wagen und Kostüme. Immer in Verbindung mit dem Namen Schisshüsler.

Dieses Jahr inspirierte die Sanierung eines Hauses die kreative Truppe. Rund 12 WC-Schüsseln gingen in den Besitz der Schisshüsler über - die Idee für das diesjährige Fasnachtssujet war geboren. „Wir sind alle kunstinteressiert und möchten etwas Künstlerisches bieten“, ergänzt Bauen. Für den traditionellen Marsch nach Bern haben sie sich denn auch etwas Besonderes einfallen lassen. Neben der bereits an der Münsinger und Thuner Fasnacht präsentierten überdimensionalen Kloschlüssel schufen sie für diesen Anlass eine Installation aus mehreren Kloschüsseln.

 

Die erste „Closo-Musica-Bernensis“

 

Damit wanderten sie gestern von Münsingen über Rubigen, Allmendingen und Muri bis zum Käfigturm in Bern. Höhepunkt der Aktion bildete jedoch das Platzkonzert heute Mittag beim Erlacherhof. In Beisein des Stadtpräsidenten muszierten die Schisshüsler auf der mit Schlauchposaunen ausgerüsteten Installation.

 

Oder wie es die Fasnachtsgruppe mit einem Augenzwinkern formuliert: „Die Closo-Musica-Bernensis wurde mit einem Siphonikonzert aus dem Schüsselverzeichnis 11.11 in Betrieb gesetzt.“ Wie es sich für die Fasnacht gehört, nehmen sich die Schisshüsler damit auf humoristische Weise einer bestehenden Problematik an – und präsentieren die vermeintliche Lösung dafür. „Laut den Erbauern und Betreibern würden mit dieser Anlage insbesondere unter Druck stehende männliche Besucher der Stadt effizient von den Hauswänden weggelockt.“


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Erstellt: 03.03.2017
Geändert: 03.03.2017
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