Kirche unterwegs: Bergpredigt mit Aussicht

Am Sonntag pilgern die Kirchgemeinden Linden und Bowil auf eine Wiese oberhalb des Weilers Aebersold. Dort werden Pfarrer Beat Weber aus Linden und Pfarrerin Renate Zürcher aus Bowil einen Gottesdienst abhalten und dabei auch drei Kinder taufen.

Der Name Bergpredigt, auch Bergrede genannt, wird mit Jesus Christus in Verbindung gebracht. Theologen und Theologinnen nennen so die Predigt, die er, laut der Bibel, auf einem Berg hielt und mit der er sich zum ersten Mal an die Öffentlichkeit wandte. Sie gilt als seine wichtigste Predigt überhaupt und soll seine Auslegung der zehn Gebote enthalten.

"Ich suche Gott in der Natur!"

Mit einem prächtigen Landschafts-Panorama im Rücken wird auch Pfarrer Weber am Sonntag eine Bergpredigt halten. Er wird aber keine neue Auslegung der Gebote anbieten, sondern zum Thema „Ich suche Gott in der Natur!“ die Frage stellen: „Findet der HERR uns im Wald oder im Wort?“ Er wolle damit der modernen Aussage „Ich gehe nicht in die Kirche, sondern finde Gott in der Natur“ begegnen. „Diese Idee will ich am Sonntag einerseits würdigen, andererseits aber auch ihre Grenzen aufzeigen.“ Die Analogie zur berühmten Bergpredigt möchte er nicht zu stark betonen. Der Gottesdienst finde halt auch auf einem kleinen „Berg“ statt, deshalb der Name.

Open Air Konzert

Getauft werden am Berggottesdienst zwei Bowiler und ein Bub aus Linden, jeweils von „ihrem“ Pfarrer oder Pfarrerin. Für die musikalische Begleitung sorgen die Alphornbläser-Vereinigung Emmental und die Musikgesellschaft Linden.

 

Der Anlass wurde im Jahr 1947 von den „Bergkameraden“ Konolfingen ins Leben gerufen. Er fand seither, mit ganz wenigen Ausnahmen, jedes Jahr statt. Die „Bergkameraden“ sind auch nach wie vor an der Organisation beteiligt. Sie kümmern sich unter anderem um die Infrastruktur. Pfarrer Weber ist etwa zum 15. Mal dabei. Er freut sich:“Es ist ein wunderschöner Ort.“ Den Leuten gefalle es immer sehr. Und die Alphörner tönten unter freiem Himmel besonders schön.

 

Den Weg zum Predigtplatz kann man zu Fuss, aber auch mit Velo, Töffli oder Auto in Angriff nehmen. Das letzte Stück ist allerdings nicht mit dem Auto befahrbar. Zu Fuss müsse man von Linden aus mit cirka 45 Minuten rechnen, schätzt Weber. Nach dem Gottesdienst kann gebrätelt werden. Näheres auf www.kirche-linden.ch/veranstaltung/555.


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Erstellt: 06.07.2013
Geändert: 06.07.2013
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